Sam Lowes dürfte seine Titelchancen in der Moto2 in Spielberg versenkt haben. Der Brite leistete sich ein desaströses Rennen, in dem er zunächst zwei Fahrer torpedierte, wenige Runden später ein weiteres Mal stürzte und im Anschluss die Schwarze Flagge erhielt. Zu allem Überdruss kam am Abend auch noch die Mitteilung, dass er wegen seiner Fahrweise im Steiermark-GP im nächsten Rennen aus der Boxengasse starten muss.

Bereits in der dritten Runde des Steiermark-GP zog sich Lowes den Unmut der Rennleitung zu, als er in der Anfahrt von Kurve 3 viel zu spät bremste, zunächst Somkiat Chantra ins Heck donnerte und anschließend in der Kurve auch noch Jorge Navarro abräumte. Der Vorfall wurde sofort untersucht, doch Lowes setzte nur zwei Runden später mit einem weiteren Crash in Turn 4 seiner desaströsen Vorstellung selbst ein Ende, da er sofort die Schwarze Flagge kassierte.

Wegen "unverantwortlichen Fahrens" (Paragraf 1.21.2 des Sportlichen Reglements) bekam er rund viereinhalb Stunden nach Ende des Moto2-Rennens Post von den FIM-Stewards, die ihn im nächsten Rennen aus der Boxengasse starten lassen. "Es war ein schreckliches Rennen", gab Lowes später via Presseaussendung bekannt.

"Ich möchte mich bei den Fahrern, die ich abgeräumt habe, entschuldigen. Sorry auch an mein Team für mein Missgeschick", so Lowes weiter. Am meisten leidet aber Lowes selber unter seinem Spielberg-Blackout, denn bis zum Steiermark-GP lag der Brite nach einem zweiten und drei vierten Plätzen voll im Titelrennen.

Mit 59 Punkten fehlten ihm auf WM-Leader Luca Marini nur 19 Punkte. Am Sonntag verlor Lowes in der Gesamtwertung zwei Ränge und büßte weitere neun Zähler auf die Spitze ein. Da er im nächsten Rennen in Misano wohl auch nicht um die vorderen Ränge kämpfen können wird, dürften die Konsequenzen des Steiermark-GP ein herber Dämpfer für seinen WM-Ambitionen sein.