Souveräner Sieg für Luca Marini im Moto2-Rennen von Jerez. Er geht in der Startphase in Führung und diktiert dann das Geschehen an der Spitze. Tetsuta Nagashima und Jorge Martin flankieren ihn am Podium. Die deutschsprachigen Piloten bleiben ohne Punkte. Marcel Schrötter und Tom Lüthi crashen, Jesko Raffin wird Drittletzter.

Die Schlüsselszene im Moto2-Rennen von Jerez

Die Grundlage zu seinem Sieg legte Marini schon früh. Bereits in Umlauf 4 von 23 setzte er sich an die Spitze und blickte nicht mehr zurück. Er fuhr ein fehlerfreies Rennen und kam mit mehr als einer Sekunde Vorsprung auf Nagashima ins Ziel.

Moto2 Jerez 2020: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Martin, 2. Navarro, 3. Lowes, 4. Marini, 5. Bezzecchi, 6. Canet, 7. Schrötter, 8. Nagashima, 9. Vierge, 10. Baldassarri, 11. Bastianini, 12. Gardner, 13. Pons, 14. Garzo, 15. Syahrin, 16. Roberts, 17. Dixon, 18. Di Giannantonio, 19. Lüthi, 20. Bulega, 21. Corsi, 22. Bendsneyder, 23. Manzi, 24. Fernandez, 25. Ramirez, 26. Chantra, 27. Dalla Porta, 28. Izdihar, 29. Raffin, 30. Daniel

Start: Martin kommt gut weg und verteidigt seine Pole Position in Turn 1. Canet schießt von P6 auf Rang zwei nach vorne. Dahinter reihen sich Marini, Lowes und Schrötter ein.

Navarro kommt nach einer Berührung mit Bezzecchi bereits am Ausgang der ersten Kurve zu Sturz und ist aus dem Rennen.

2. Runde: Marini schnappt sich Platz zwei von Canet. Schrötter muss zwei Ränge an Bezzecchi und Lowes abgeben.

3. Runde: Schrötter geht wieder an Lowes vorbei auf P6. Nagashima bremst in der letzten Kurve Canet für Rang drei aus.

4. Runde: Marini geht in Turn 9 in Führung! In der Zielkurve muss Martin auch noch Nagashima vorbeilassen.

5. Runde: Canet büßt in der letzten Kurve gegen Bezzecchi eine weite Position ein und ist nur noch Fünfter.

6. Runde: Marini kann sich an der Spitze etwas absetzen. Er liegt bereits eine halbe Sekunde vor seinen Verfolgern.

Ramirez stürzt in Turn 6 und räumt Chantra mit ab.

7. Runde: Auch Bezzecchi kommt zu Sturz. Er fliegt bei hohem Tempo in Kurve zehn ab und humpelt mit seinem ohnehin verletzten Bein aus der Auslaufzone.

8. Runde: Die nächsten Stürze: Marcel Schrötter erwischt es in der schnellen Kurve elf. Er scheint aber unverletzt geblieben zu sein. Schrötter lag auf Platz sechs. Auch Bo Bendsneyder geht zu Boden.

10. Runde: Marinis Polster ist auf über eine Sekunde angewachsen. Er führt vor Nagashima, Martin, Canet und Lowes.

11. Runde: Lowes schiebt sich an Canet vorbei auf Platz vier.

14. Runde: Nagashima ist nun schneller als Marini. Er hat die Lücke von zwischenzeitlich fast zwei Sekunden wieder auf 1,3 Sekunden verkleinert. Neun Runden geht es noch.

18. Runde: Nagashima verliert am Ausgang von Turn 6 fast die Kontrolle über seine Kalex. Der Japaner gibt alles, um Marini noch abzufangen.

19. Runde: Marini kontert nun. Er kann seinen Vorsprung bei rund 1,2 Sekunden halten.

21. Runde: Auch Lüthi stürzt. Ihn erwischt es ihn Kurve acht. Nullnummer für Intact GP.

Ziel: Marini gewinnt mit 1,271 Sekunden Vorsprung auf Nagashima. Martin sorgt für ein Doppelpodium des Ajo-Teams. Lowes wird Vierter vor Canet.

So lief es für Marcel Schrötter, Tom Lüthi & Jesko Raffin

Marcel Schrötter erwischte einen guten Start in das Rennen und kam von P7 auf 5 nach vorne. Er musste bald zwei Ränge an Lowes und Bezzecchi abgeben, kämpfte sich aber wieder an Lowes vorbei und hielt die Position eine Weile. Nach acht von 23 Runden endete Schrötters Rennen aber im Kies von Kurve elf.

Nach einem enttäuschenden Qualifying mit Platz 19 war Tom Lüthi im Rennen von Jerez auf dem Weg, Schadensbegrenzung zu betreiben. Er kämpfte sich kontinuierlich nach vorne, profitierte auch von einigen Stürzen und lag im Bereich der Top-Ten. Zwei Runden vor Schluss kam Lüthi aber selbst zu Sturz und war aus dem Rennen.

Enttäuschendes Rennen für Jesko Raffin: Er kann von Startplatz 29 aus kaum Boden gut machen. Im Ziel steht zwar Rang 21 in der Ergebnisliste, doch mit Daniel kann Raffin nur einen einzigen nicht gestürzten Fahrer hinter sich lassen.

Die Stimmen vom Moto2-Podium in Jerez

Luca Marini (Sieger, Sky VR46): "Ich bin sehr glücklich. Wir haben am Mittwoch im Test und vor allem auch Freitag super Arbeit geleistet. Ich habe dort das Motorrad bei Rennbedingungen mit Rennreifen probiert. Da haben wir das Rennen praktisch gewonnen. Ich wusste genau, wie lange ich die Reifen managen muss. Nur Nagashima war etwas schneller als erwartet, also musste ich ein paar Runden mehr Gas geben."

Tetsuta Nagashima (Zweiter, Red Bull KTM Ajo): "Ich habe von Begin an gepusht, denn mir war es wichtig, direkt an der Spitze zu liegen. Ich war dann Zweiter und habe versucht, Marini noch einzuholen. Ein paar Mal wäre ich dabei fast gestürzt. In den letzten vier oder fünf Runden habe ich dann meine Taktik geändert. Platz zwei ist für die Meisterschaft absolut okay."

Jorge Martin (Dritter, Red Bull KTM Ajo): "Für mich war das heute von Beginn an ein wirklich hartes Rennen. Ich hatte wie schon in Katar große Probleme mit dem Vorderrad. Ein paar Mal wäre ich fast weggerutscht, vor allem als ich hinter anderen Fahrern war, weil der Reifen da überhitzt hat. Ich habe sie dann ziehen lassen und meine Pace gefunden. In den letzten Runden war Sam extrem schnell. Ihn auf Distanz zu halten war wie ein Sieg für mich."