Schwierige Monate liegen hinter Kiefer Racing. Anfang August 2019 erhielt man vom Selektionskomitee der Motorrad-Weltmeisterschaft, bestehend aus Vertretern von Team-Vereinigung IRTA und Promoter Dorna, völlig überraschend die Nachricht, dass man für 2020 keinen Startplatz mehr in der Moto2-WM erhalten würde.

Es folgten öffentliche Proteste für das Team, auch Teamchef Jochen Kiefer machte seinem Ärger Luft. Als Ende September die Starterlisten für die Saison 2020 veröffentlich wurden, schien Kiefer Racing darin aber nicht auf, das Aus in der Moto2-WM war damit offiziell besiegelt.

Teamchef Jochen Kiefer, der in der ersten Frustration auch mit einem völlig Aus für den Rennstall spekuliert hatte, suchte nun nach einem neuen Betätigungsfeld. Es sollte in die Supersport-WM gehen, wo man von Yamaha konkurrenzfähiges Material bekommen hätte. Als Fahrer wurden Lukas Tulovic und Thomas Gradinger verpflichtet. Alles schien auf Schiene zu sein, bis Anfang Januar der nächste Tiefschlag folgte.

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Kiefer konnte aufgrund geringerer Sponsorbeträge in der WSS gegenüber der Moto2-WM die Finanzierung für die gesamte Saison nicht garantieren, mit einem nicht ausfinanzierten Projekt wollte man nicht starten. Es folgte eine Unterstützungskampagne, doch auch diese konnte den Supersport-Einstieg nicht mehr ermöglichen. Das Projekt war gescheitert.

Nun hat man aber doch noch die passende Serie für 2020 gefunden. Kiefer Racing wird mit Pilot Lukas Tulovic in der Moto2-Europameisterschaft mit sieben Rennwochenenden in Spanien und Portugal an den Start gehen. Tulovic fährt parallel auch noch die fünf Events der MotoE für das Tech3-Team.