Augusto Fernandez setzt sich in einem spannenden Finale beim Moto2-Rennen in Silverstone durch. Beim britischen Grand Prix im "Home of British motor racing" triumphiert der Spanier, der Jorge Navarro, Brad Binder und Remy Gardner im Ziel hinter sich lässt. Für Fernandez ist es der zweite Sieg in dieser Saison und in seiner Karriere.

Die Schlüsselszene

Fernandez gelingt in der letzten Runde ein echter Überraschungsangriff: In der Sektion Vale-Club überrumpelt er Jorge Navarro und quetscht sich so an seinem Landsmann vorbei. Danach konnte er sich Navarro eine halbe Runde lang vom Leib halten. Navarros letzter Angriff in der Brooklands-Kurve misslingt. Er geht weit und muss sich mit P2 begnügen.

Moto2 Silverstone 2019: Der Rennfilm

Start: Marquez behauptet die Führung auf den ersten Metern vor Navarro, Vierge und Gardner.

1. Runde: Marini geht in Vale an Gardner vorbei, der kontert direkt in Club Corner. Marini verliert dabei ein paar Plätze, Binder ist Nutznieser und neuer Vierter. Marquez, Navarro, Vierge, Gardner, Binder, Fernandez, Di Giannantonio, Marini, Nagashima, Lowes lauten die Top-10 nach der ersten Runde.

Lüthi auf 11, Schrötter auf 15, Aegerter auf 21, Öttl auf 28, Tulovic auf 29.

2. Runde: Marquez und Navarro setzen sich bereits ab, dahinter kämpfen Vierge und Gardner gegeneinander. Di Giannantonio ist jetzt Fünfter vor Binder und Fernandez.

3. Runde: Vierge geht in Copse weit, Gardner ist vorbei. Später gehen nach einem weiteren Fehler auch Binder und Fernandez vorbei. Lüthi überholt Lowes und liegt damit in den Top-10. Schnellste Runde von Navarro.

4. Runde: Navarro greift Marquez auf der Hangar Straight an, bleibt aber dahinter. Die Verfolgergruppe splittet sich jetzt auch auf: Gardner, Binder und Fernandez kämpfen um P3; Vierge muss abreißen und Di Giannantonio und Nagashima ziehen lassen. Lüthi jetzt auch an Marini vorbei auf P9.

5. Runde: Nagashima nimmt Di Giannantonio den sechsten Platz ab.

6. Runde: Binder überholt Gardner in Stowe und behauptet sich dann auch. Fernandez schlüpft nach einem Fehler von Gardner in Turn 13 ebenfalls durch. Marquez stürzt in Führung liegend in Brooklands! Er kann die Fahrt nicht mehr aufnehmen und schreibt damit einen Nuller! Schnellste Runde von Nagashima.

7. Runde: Navarro führt jetzt mit 1,5 Sekunden vor Binder, Fernandez, der die schnellste Runde fährt, Gardner und Nagashima. Lüthi auf 7, Schrötter auf 16, Aegerter auf 20, Öttl auf 26, Tulovic auf 30.

9. Runde: Navarros Vorsprung ist auf unter eine Sekunde zusammengeschmolzen! Binder und Fernandez haben die Verfolgung aufgenommen. Smith ist in Luffield gestürzt.

12. Runde: Binder und Fernandez haben die Lücke zu Navarro jetzt geschlossen. Binder greift in Brooklands an und übernimmt die Führung. Lüthi auf 7, Schrötter auf 15, Aegerter auf 19, Öttl auf 25, Tulovic auf 28.

13. Runde: Fernandez greift Navarro ausgangs Copse und in Stowe an, der behält beide Male aber P2. Lüthi verliert P7 an Baldassarri.

15. Runde: Navarro übernimmt auf der Hangar Straight wieder aus dem Windschatten von Binder heraus die Führung. Fernandez schnappt sich Binder in Turn 14. Der kontert in Brooklands, doch Fernandez quetscht sich Luffield wieder vorbei.

16. Runde: Binder bremst sich in Copse an Fernandez vorbei und kann sich in Maggots behaupten. Ihre Zweikämpfe erlauben es Navarro, um 0,8 Sekunden davonzuziehen.

17. Runde: Fernandez geht am Ausgang von Copse wieder an Binder vorbei. Beide sind aber wieder an Navarro dran, auch Gardner mischt mit. Binder geht in Brooklands weit und verliert P3 an Gardner. Schnellste Runde von Fernandez.

18. Runde: Fernandez geht in Club Corner an Navarro vorbei, Gardner und Binder liegen schon zu weit zurück für einen Angriff. Navarro greift in Brooklands an und geht weit. Lowes stürzt in Kurve 9.

Ziel: Fernandez gewinnt vor Navarro, Binder, Gardner und Nagashima. Di Giannantonio wird Sechster vor Baldassarri, Lüthi, Marini und Vierge. Lecuona, Martin, Pasini, Schrötter und Locatelli holen die letzten Punkte.

Dominique Aegerter landet letztlich auf der 18. Position, Philipp Öttl wird 24. und Lukas Tulovic sieht die Zielflagge auf Position 26 liegend.

So lief der Großbritannien-GP für die Deutschen und Schweizer

Marcel Schrötter holt nach einem schwierigen Wochenende zumindest ein paar Punkte. Im Rennen kämpfte der Deutsche stets um die hinteren Punkteränge, am Ende wurde es Rang 14. Philipp Öttl kam als einsamer 24. ins Ziel, nachdem er zu Beginn gegen Steven Odendaal kämpfte und sich durchsetzte. Lukas Tulovic ließ mit Xavi Cardelus und Teppei Nagoe immerhin zwei Fahrer hinter sich.

Für das Glanzlicht aus deutschsprachiger Sicht sorgte Thomas Lüthi, der als einziger Fahrer aus der Region D-A-CH in den Top-10 landete. Landsmann Dominique Aegerter fehlten auf Platz 18 im Ziel drei Sekunden auf die Punkteränge. Bitter für ihn: Teamkollege Stefano Manzi landete direkt vor ihm auf Position 17.

Moto2 Silverstone 2019: Reaktionen vom Podium

1. Augusto Fernandez (Flexbox HP 40): "Es war so ein hartes Rennen. Am Ende habe ich nur noch gepusht. Ich bin sehr happy. Dieser Sieg ist für meinen Vater, er hatte am Freitag Geburtstag, und auch für mein Team."

2. Jorge Navarro (Campetella Speed Up): "Ich bin natürlich ein wenig enttäuscht, denn ich dachte, heute wäre der richtige Tag für den Sieg gekommen. Aber ich muss happy sein, denn das Wochenende lief fast perfekt und im Rennen habe ich meinen Job erledigt. Vielleicht waren die Verhältnisse ein wenig anders als im Warm Up oder gestern im Freien Training. Das Bike hat sich stark bewegt. Ich habe alles versucht, und das ist das Positive. Ich habe Alex in einen Fehler getrieben, und so ist alles ein wenig offener."

3. Brad Binder (Red Bull KTM Ajo): "Das war wohl das härteste Rennen meines Lebens. Ich habe absolut alles gegeben, von Anfang bis Ende. Es war so hart, in den letzten sechs Runden bin ich kaum noch in die Kurven gekommen. Das war das Beste, was wir heute geben konnten. Schade, ich dachte wir könnten um den Sieg kämpfen. Aber danke ans Team, sie haben auch alles gegeben. Hoffentlich können wir darauf aufbauen."

Moto2 Silverstone 2019: Die Lehren des Rennens

  • Alex Marquez ist nicht unfehlbar
  • Jorge Navarro hat noch nicht die Pace, um alleine davonzuziehen
  • Thomas Lüthis WM-Hoffnungen sind nicht größer geworden