Dominique Aegerter deutet in Thailand erstmals seinen Abschied aus der Motorrad-WM an. Im Interview mit dem Schweizer Fernsehen sagte er am Samstag: "Ich werde die nächste Saison sehr wahrscheinlich nicht mehr im Moto2-Paddock erleben."

Der 28-jährige Schweizer ist seit 2007 Stammfahrer in der Weltmeisterschaft und war zuletzt für das deutsche Kiefer Racing Team unterwegs. Dort hat Aegerter nun anscheinend keine Zukunft mehr. Sportlich fühlt sich Aegerter noch gewappnet: "Ich bin immer noch einer der schnellsten Fahrer der Moto2."

Finanziell seien andere Fahrer aber besser aufgestellt. Im Sommer bekam Aegerter ebenfalls ein Angebot, sich seinen Startplatz zu erkaufen. Darauf verzichtete er aber, wie er erklärt: "Man hat von 200.000 bis 300.000 gesprochen, das war mir zu viel."

Aegerter: Zukunft unklar

Wie es nun weitergeht, ist unklar. Die neue MotoE sei nur bedingt eine Option, führte der Schweizer aus: "Moto E wäre nicht meine bevorzugte Klasse, aber ich könnte nebenbei noch in einer anderen Serie fahren."

Sollte sich Aegerter tatsächlich verabschieden müssen, würde Tom Lüthi der letzte Mohikaner der einst breit aufgestellten Schweizer Motorrad-Nation sein. In den vergangenen Jahren schieden mit Randy Krummenacher, Robin Mulhauser und Jesko Raffin bereits drei Eidgenossen aus.

Aegerter bestritt 2006 seine ersten beiden WM-Rennen in der 125cc-Klasse und war seit 2007 Stammfahrer. In seinen bisherigen 192 Rennen holte er sieben Podestplätze. 2014 war sein stärkstes Jahr, als er am Sachsenring seinen einzigen Sieg feierte und die Moto2-Gesamtwertung als Fünfter beendete.