Jetzt kommt es für Romano Fenati knüppeldick! Nach seinem Ausraster im Moto2-Rennen von Misano am Sonntag, in dem er bei über 200 Stundenkilometern seinem Rivalen Stefano Manzi an die Vorderradbremse griff, sorgte am Montagmorgen zunächst MV-Agusta-Geschäftsführer Giovanni Castiglioni für Aufsehen.

Fenati-Eklat in Misano: Auf Nimmerwiedersehen, Romano! (28:31 Min.)

Fenati hätte 2019 ja eigentlich im Team von Forward Racing eine MV Agusta fahren soll, doch Castiglioni stellte in einem Instagram-Post klar, dass das unter seiner Führung nicht passieren wird. "Das war die schlimmste und traurigste Sache, die ich je in einem Motorradrennen gesehen habe. Echte Sportsmänner würden sich nie so benehmen. Wenn ich die Dorna wäre, würde ich ihn aus der Weltmeisterschaft ausschließen. Was seinen Vertrag für eine zukünftige Position als Fahrer für MV Agusta in der Moto2 betrifft, werde ich alles tun, um das zu verhindern. Es wird nicht passieren. Er repräsentiert nicht die Werte, für die unser Unternehmen steht", schrieb der MV-Agusta-Chef. Am Nachmittag kam dann die offizielle Bestätigung, dass der Forward-Racing-Vertrag für 2019 nichtig ist.

Romano Fenati nicht mehr im Marinelli-Snipers-Team

Wenige Stunden vor der Bekanntgabe des Forward-Rauswurfs kam bereits die erste Hammernachricht für Romano Fenati an diesem Tag. Sein Arbeitgeber, das Marinelli Snipers Team, setzte ihn mit sofortiger Wirkung vor die Tür. Auf der offiziellen Facebook-Seite des Rennstalls war folgendes zu lesen: "Hiermit kommunizieren wir, dass der Vertrag des Marinelli Snipers Team mit dem Fahrer Romano Fenati aufgrund seines unsportlichen, gefährlichen und schädlichen Verhaltens sofort beendet wird. Seine unverantwortliche Tat gefährdete das Leben eines anderen Fahrers und ist in keinster Weise zu entschuldigen. Der Fahrer wird daher in keinem Rennen mehr für das Marinelli Snipers Team an den Start gehen. Wir entschuldigen uns bei allen Fans."

Am Sonntagabend waren von Seiten des Teams noch ganz andere Töne zu hören. In einem Facebook-Post, der mittlerweile gelöscht wurde, schrieb man zwar, dass Fenatis Verhalten unverzeihlich sei, dass aber auch Manzi seinen Teil zur Eskalation beigetragen habe und man die Zusammenarbeit mit Fenati bis zum Ende der Saison fortführen werde.

Fenati wurde für seinen Ausraster ja zwei Rennen gesperrt, nun wird er 2018 für das Marinelli Snipers Team überhaupt kein Rennen mehr fahren. Da auch sein Forward-Racing-Vertrag für 2019 auch aufgelöst, könnte das das endgültige Aus für Fenati in der Motorrad-Weltmeisterschaften bedeuten.

Romano Fenati entschuldigt sich

Kurz nach der Veröffentlichung des Team-Statements ging auf der Website von Romano Fenati eine Erklärung des Fahrers online. Seine Worte:

Ich entschuldige mich bei der gesamten Welt des Sports. Heute Morgen, mit klarem Verstand, wünsche ich mir, es wäre alles nur ein böser Traum gewesen. Ich denke zurück an diesen Moment. Es war eine beschämende Aktion. Ich war in diesem Moment kein Mann. Ein Mann hätte das Rennen beendet und dann bei der Rennleitung versucht, Gerechtigkeit für die vorangegangenen Manöver zu erreichen. Ich hätte auf diese Provokationen nicht reagieren sollen.

Die Kritik an mir ist gerechtfertigt und ich verstehe den Ärger mir gegenüber. Ich möchte mich bei allen, die an mich geglaubt haben und die sich durch meine Aktion verletzt fühlen, entschuldigen. Es ist ein furchtbares Bild von mir und unserem Sport entstanden.

Ich bin eigentlich nicht so, jeder der mich besser kennt, weiß das. In meiner Karriere war ich immer ein korrekter Fahrer. In der vergangenen Saison war ich einer der wenigen Piloten, die keine Strafe erhalten habe. Ich habe nie das Leben anderer Fahrer aufs Spiel gesetzt. Ganz im Gegenteil - ich habe immer darauf hingewiesen, dass es Fahrer gibt, deren Stil gefährlich ist.

Wahr ist aber leider, dass ich ein impulsiver Charakter bin. Es war jedoch sicher nicht meine Absicht, einen anderen Fahrer zu verletzen. Ich wollte ihm lediglich klar machen, dass sein Verhalten gefährlich war und dass ich mit ihm genau so umgehen kann, wie er mit mir. Ich will mich nicht rechtfertigen, denn mein Verhalten ist nicht rechtzufertigen. Ich will mich einfach nur bei allen entschuldigen. Jetzt werde ich Zeit haben, um darüber nachzudenken.