Romano Fenati ist durchaus für kontroverse Manöver und generell etwas eigenartiges Verhalten bekannt. Das bescherte ihm etwa bereits den Rauswurf aus dem Team und der Akademie von Valentino Rossi. Was sich der Italiener aber am Sonntag im Moto2-Rennen von Misano leistete, war sogar für seine Verhältnisse unglaublich.

Er kämpfte gegen seinen Landsmann Stefano Manzi, in Kurve vier kam es zu einer von Manzi verschuldeten Kollision, für die dieser im Nachhinein eine Strafe von sechs Startplätzen in Aragon erhielt.

Fenati verlor in der Folge aber vollkommen die Nerven. Als das Duo mit hoher Geschwindigkeit auf der Geraden in Richtung Kurve acht fuhr, waren Fenati und Manzi Seite an Seite unterwegs. Plötzlich griff der rechts fahrende Fenati mit seiner linken Hand in Richtung von Manzis Motorrad und betätigte dort an dessen Lenker den Bremshebel für das Vorderrad.

Fenati-Eklat in Misano: Auf Nimmerwiedersehen, Romano!: (28:31 Min.)

Nur mit Mühe konnte Manzi nach dieser Attacke einen Sturz vermeiden. Pikant: Manzi fährt für Forward Racing, wo Fenati bereits für 2019 einen Vertrag unterschrieben hat. Die Strafe für Romano Fenati folgte wenig verwunderlich umgehend. Er wurde mittels Schwarzer Flagge disqualifiziert. "Irresponsible Riding", also unverantwortliches Fahren, lautete der Tatbestand.

Romano Fenati für zwei Moto2-Rennen gesperrt

Für Fenati war die Angelegenheit damit aber noch nicht erledigt. Am Sonntagnachmittag sperrten ihn die FIM MotoGP Stewards in Person von Rennleiter Mike Webb sowie Bill Cumbow und Patrick Coutant für die folgenden zwei Moto2-Rennen in Aragon und Thailand.

Sein Griff an den Bremshebel von Stefano Manzi wurde als Verstoß gegen Absatz 1.21.2 des sportlichen Reglements der MotoGP gewertet, wonach 'Piloten in einer verantwortungsvollen Weise fahren müssen, die keine Gefahr für andere Teilnehmer darstellt'. Das wird als ernster Regelbruch gewertet.

Romano Fenati sportlich farblos

Sportlich konnte der letztjährige Moto3-Vizeweltmeister in dieser Saison noch nicht für Schlagzeilen sorgen. In seinem ersten Moto2-Jahr fuhr er in bislang zwölf Rennen nur zwei Mal in die Punkte, in die Hälfte der Grands Prix sah er die Zielflagge nicht. Sein bislang bestes Moto2-Ergebnis ist ein siebter Platz.