Sonntag

Thomas Lüthi (4.): Beim britischen Grand Prix ging es für Thomas Lüthi von Startplatz neun aus nur noch in eine Richtung: Nach vorne. Schon am Start machte Lüthi zwei Plätze gut und hielt sich anschließend in der ersten Verfolgergruppe. Nakagami und Pasini waren jedoch über die gesamte Distanz gesehen schneller. Der Sturz von Marc-VDS-Pilot Marquez sorgte jedoch dafür, dass Lüthi noch Vierter wurde, direkt hinter Morbidelli.

"Es war sehr wichtig für die Meisterschaft. Nach dem harten Wochenende bin ich mit dem vierten Platz wirklich froh. Ich konnte zwar am Limit fahren, aber das hat nicht mehr gereicht, um nach vorne noch anzugreifen. Einmal konnte ich an Pasini vorbei und habe gesehen, dass die Pace nicht so schlecht ist. Aber sobald ich versucht habe, noch einen Tick draufzulegen, hatte ich sofort Vorderradrutscher. Dann konnte ich den Speed halt nicht mehr mitgehen und musste den vierten Platz mitnehmen."

Dominique Aegerter (10.): Blitzstarter Dominique Aegerter konnte in Silverstone keinen Eindruck am Start machen. Er hielt sich auf Platz sechs und verlor schon bald den Anschluss an die beiden Top-Gruppen. In seiner Gruppe kämpfte Aegerter um Platz fünf, wurde allerdings hinten raus bis ans Ende der Gruppe durchgereicht. Aegerter wurde letztlich Zehnter hinter Bagnaia, Corsi, Manzi, Binder und Oliveira.

"Bis zum Rennen hatten wir ein starkes Wochenende hier in Silverstone. Nach dem guten Qualifying haben wir uns für heute natürlich mehr erwartet. Im Rennen können wir im Moment allerdings noch nicht unser volles Potenzial ausschöpfen. Als Zehnter habe ich zwar nur 11 Sekunden auf die Siegerzeit verloren, doch insgesamt betrachtet sind wir noch ein bisschen zu weit weg. Wir werden nun analysieren, woran es heute gelegen hat, dass wir nicht so konstant waren wie gestern. Die Bedingungen waren vielleicht eine Spur heisser als zum Zeitpunkt des Qualifying. Auf jeden Fall müssen wir noch weiter am Gesamtpaket feilen."

Jesko Raffin (27.): Wieder einmal fernab von den TV-Kameras war Jesko Raffin unterwegs. Der Schweizer fuhr ein unauffälliges Rennen, in dem er keinen Eindruck nach vorne schinden konnte. Am Ende fuhr Raffin als 27. über die Ziellinie. Damit konnte er drei Fahrer hinter sich lassen: Khairul Idham Pawi, Lorenzo Baldassarri und Tarran Mackenzie.

"Ich war generell das ganze Wochenende etwas zu weit weg. So auch im Rennen: ich hatte Mühe, mitzuhalten. Wie ich bereits gesagt habe müssen wir einfach schneller weiter vorne dabei sein. Einen grossen Dank geht an mein Team, die trotz der Schwierigkeiten grossartigen Arbeit geleistet haben. Ich bin froh diesen Support zu haben und wir werden weiterhin hart arbeiten, um in Misano wieder stärker zu sein."

Samstag

Lüthi schaffte es knapp in die Top-10, Foto: LAT Images
Lüthi schaffte es knapp in die Top-10, Foto: LAT Images

Dominique Aegerter (6.): Die starke Form vom Freitag konnte Dominique Aegerter in den Qualifying-Samstag hinüber retten. Dabei lief der Start in den Tag mit P16 im FP3 alles andere als wunschgemäß. Umso stärker jedoch war Aegerter im Qualifying aufgelegt. Der Schweizer hielt sich zu jedem Zeitpunkt in den Top-10 auf, einzig im letzten Sektor ließ sich eine Schwäche erkennen. Am Ende wurde es mit P6 ein Startplatz in der zweiten Reihe.

"Das war sicher eines unserer besten Qualifying in diesem Jahr. Als es zum Zeitpunkt des Qualifying wieder wärmer wurde und die Bedingungen besser waren, konnten wir von Anfang an starke Zeiten fahren. Ausserdem habe ich mich sehr wohl gefühlt, unsere Pace war wirklich schnell. Ich hatte guten und konstanten Grip und ich hatte auch das Vertrauen, das es braucht, um das Motorrad über mehrere Runden am Limit zu bewegen. Wenn die Bedingungen morgen ähnlich wie heute Nachmittag sind, dann steht die Reifenwahl eigentlich schon fest. Doch wie wir schon so oft gesehen haben, kann bis zum Rennen noch vieles passieren."

Thomas Lüthi (9.): Weiterhin "nur" die Nummer zwei bei den Schweizern scheint Thomas Lüthi in Silverstone zu sein. Auch im Qualifying war Aegerter stärker als der WM-Zweite. Immerhin, mit P4 im 3. Freien Training startete Lüthi stark in den Tag. Im Qualifying jedoch konnte er diese Position nicht ganz behaupten. Lüthi hielt sich stets zwischen P5 und P10 auf, am Ende wurde es mit Position neun noch ein Startplatz in der dritten Reihe.

"Im Qualifying hat überhaupt nichts funktioniert. Wir sind in eine total falsche Richtung gegangen und als ich am Ende des Qualis noch pushen wollte, so wie es alle anderen gemacht haben, war das für mich schlichtweg nicht möglich. Ich war dann einer der ersten in der Box, der die Stimmung wieder versucht hat, ins Positive zu bringen. Das Weekend ist schließlich noch nicht vorbei, habe ich zu meinem Team gesagt. Das Rennen ist erst morgen. Wir haben etwas versucht, das war falsch, nun wissen wir, was wir für morgen wieder ändern müssen."

Jesko Raffin (30.): Eine Steigerung im Vergleich zum Freitag ließ Jesko Raffin vermissen. Der Schweizer konnte sich in beiden Trainingssessions nur mit Mühe in den Top-30 halten. Im FP3 fuhr Raffin auf Platz 29, am Nachmittag im Qualifying wurde es am Ende Startplatz 30. Raffin fehlten dabei 2,5 Sekunden auf die Pole-Zeit von Mattia Pasini.

"Im Vergleich zu gestern konnte ich mich zwar nochmals etwas verbessern, aber ich weiß, dass das noch nicht reicht. Die Zeiten, die ich in der Qualifikation gefahren bin, hätte ich eigentlich bereits gestern in FP2 erreichen müssen, um heute noch schneller zu sein. Aber gut, in einer Klasse wie der Moto2 kann man es sich nicht leisten, Zeit zu verlieren. Ich muss einfach 'schneller schnell sein'. Im Rennen ist aber sowieso alles wieder anders. Wenn ich alleine fahre, habe ich einen guten Rhythmus - wir werden sehen, wie das morgen im Rennen ist."

Freitag

Dominique Aegerter fuhr am Freitag die Bestzeit im FP1, Foto: LAT Images
Dominique Aegerter fuhr am Freitag die Bestzeit im FP1, Foto: LAT Images

Dominique Aegerter (4.): Besser kann der Start ins Rennwochenende nicht verlaufen: Dominique Aegerter legte gleich zu Beginn eine Bestzeit hin! Der Schweizer war im FP1 schnellster Fahrer in der mittleren Kategorie. Auch am Nachmittag war Aegerter bei der Musik. Er konnte seine Zeit vom Vormittag zwar nur marginal verbessern, doch das war immer noch für den vierten Platz gut. Dort wird Aegerter auch in der kombinierten Liste aus beiden Trainings geführt.

"Es ist sicher sehr erfreulich und gibt Auftrieb, als Schnellster des ersten Trainings und mit der viertschnellsten Rundenzeit beider Freitagssessions in das Wochenende zu starten. Doch das zweite Training war eigentlich mehr ausschlaggebend. Es war im Prinzip ok, auch wenn ich nur ein bisschen schneller fahren konnte als am Vormittag. Jetzt gilt es aber auf diesen Level weiter zu machen, uns zusammen mit Suter weiter zu verbessern und wieder um ähnlich starke Positionen zu kämpfen."

Thomas Lüthi (6.): Etwas mehr Anlaufschwierigkeiten als Aegerter hatte Landsmann Thomas Lüthi in Silverstone - auch wenn das Jammern auf hohem Niveau ist. Denn auch Lüthi schaffte es in beiden Sessions in die Top-10. Am Vormittag fuhr der Schweizer, der im nächsten Jahr MotoGP fahren wird, auf die achte Position. Knapp vier Zehntel fehlten ihm auf Aegerter. Im FP2 wurde Lüthi dann Sechster.

"Ach, diese Wellen! Am Vormittag dachte ich noch, das es nicht allzu schlimm ist, wir hatten eher Probleme mit dem Hinterradgrip. Dann haben wir das Motorrad auf den Nachmittag etwas verändert und ich hatte viel mehr zu kämpfen mit all diesen Wellen im Asphalt. Aber gut, ich bin nicht der Einzige, der in dieser Situation ist. Unsere Aufgabe für morgen ist es nun, ein Motorrad hinzukriegen, das diese Schläge abfängt und ausgleicht. Gilles, mein Cheftechniker, hat dafür bereits einige Ideen, die wir morgen Vormittag ausprobieren werden."

Jesko Raffin (30.): Für Jesko Raffin verlief zumindest der Start in den Freitag relativ erfreulich. Der Schweizer war im 1. Freien Training am Vormittag im Mittelfeld zu finden und sicherte sich letztlich den 23. Platz. Im FP2 am Nachmittag dagegen baute Raffin im Vergleich zur Konkurrenz ab. In der zweiten Session reichte es gerade einmal zu Position 31, nur Khairul Idham Pawi war noch langsamer. Durch seine FP1-Zeit wird Raffin kombiniert auf P30 geführt.

"Das Training am Morgen war nicht schlecht, wir haben gute Arbeit geleistet. Dann haben wir entschieden, für FP2 etwas an der Geometrie des Motorrads zu ändern, was schlussendlich aber nicht sehr positiv war. Wir mussten danach wieder zurückgehen, womit wir Zeit verloren haben. Im letzten Run hatte ich dann ein gutes Gefühl, konnte aber meinen Rhythmus nicht vollständig finden um wirklich noch Plätze gut zu machen."