Alex Marquez sah schon wie der Polesitter aus, als Teamkollege Franco Morbidelli doch wieder zauberte und in letzter Sekunde seine dritte Pole Position der Saison sicherte. Der WM-Leader setzte sich im Qualifying in Mugello vor Marquez und dem Italiener Mattia Pasini durch.

Die Platzierungen: Zu Beginn des Qualifyings gab Alex Marquez das Tempo vor. Er setzte in 1:51,715 früh die erste Richtzeit, an der bei zunehmender Hitze bis zur karierten Flagge nur noch einer vorbeikommen sollte. Vor den Schlussattacken hielt Tom Lüthi mit 0,368 Sekunden Rückstand den zweiten Platz, den er in den letzten Minuten aber nicht halten konnte.

Zunächst schob sich Franco Morbidelli auf Platz zwei und Mattia Pasini in dessen Windschatten auf Rang drei. Zwei Runden später konnte Pasini im Soloflug sogar Rang zwei erobern - nur 0,043 Sekunden hinter der Bestzeit. In letzter Sekunde fing dann aber Morbidelli das Top-Duo noch ab: im Windschatten von Yonny Hernandez schob er sich an Marquez vorbei. Das Top-Trio trennten am Ende nur 0,079 Sekunden.

Lüthi verbesserte seine Zeit gegen Ende der Session, doch zur ersten Reihe reichte es nicht. Lüthi startet am Sonntag somit von P4 und damit als aussichtsreichster Schweizer. Dominique Aegerter kam nicht über Platz 18 hinaus, Jesko Raffin belegte Rang 26. Marcel Schrötter verlor eine Sekunde auf die Bestzeit und holte P13, Sandro Cortese startet am Sonntag von Position 17.

Die Zwischenfälle: Francesco Bagnaia eröffnete in Turn 12 den frühen Sturzreigen, ihm folgte wenig später Xavi Vierge an der gleichen Stelle. Der Spanier musste benommen ins Medical Center und konnte das Qualifying nicht wieder aufnehmen. Nach 13 Minuten rutschte Cortese in Kurve 11 weg, konnte aber gleich wieder weiter fahren. Gegen Ende stürzte Remy Gardner in Kurve 4.

Das Wetter: Bei 28 Grad und strahlendem Sonnenschein heizte sich der Asphalt auf rund 55 Grad auf.

Die Analyse: Ein Qualifying als Windschattenschlacht - so lässt sich die Moto2-Session in Mugello zusammenfassen. Der vierfache Saisonsieger Franco Morbidelli geht erneut als großer Favorit in das Rennen, die Chancen von Tom Lüthi auf den nächsten Podestplatz stehen aber nicht schlecht. Düster schaut es an diesem Wochenende für die deutschen Fahrer aus. Da kommt am Sonntag wohl nicht viel.