Sonntag

Thomas Lüthi (2.): Zweiter Platz im Rennen und zweiter Platz in der WM! Thomas Lüthi verabschiedete sich standesgemäß aus der Moto2-Saison 2016. Lüthi profitierte dabei von den sehenswerten Kämpfen zwischen Johann Zarco und Franco Morbidelli in der Anfangsphase und blieb dran. Als Morbidelli der Grip ausging, schlug Lüthi zu und holte sich Platz zwei.

"Es ist schön, das Jahr auf dem Podium zu beenden. Am Ende hatte Franco sein Problem und ich habe die Chance erkannt, ihn in den letzten zwei Runden mit einem guten Rhythmus noch zu schnappen. Aber das ist auf jeden Fall ein großartiges Ende des Jahres, gegen Saisonmitte war es ja für uns nicht einfach. Nach dem Unfall in Brünn sind wir stark zurückgekehrt, daher geht mein Dank ans Team."

Jesko Raffin (17.): Für Jesko Raffin ging es zu Beginn des Rennens nach hinten. Der Schweizer startete von Rang 21 und fiel zunächst um zwei Positionen zurück. Doch Raffin kämpfte sich wieder nach vorne, überholte unter anderem Iker Lecuona und Ratthapark Wilairot. Am Ende der 27 Rennrunden sah Raffin die Zielflagge auf Platz 17.

"Auch das letzte Rennwochenende der Saison war echt gut, ich bin zufrieden. Wir waren konstant nah an der Spitze dran und immer gut dabei. Das Ziel war natürlich im Rennen Punkte zu holen. Doch in den ersten Runden hatte ich zu viele Berührungen mit anderen Fahrern, weshalb ich den Anschluss zu jener Gruppe verlor, die um die letzten Punktepositionen gekämpft hat. Das ist mir natürlich sehr zuwider, weil ich meinen Mechanikern sowie dem gesamten Team gerne einen schönen Abschluss bereitet hätte. Aber manchmal verlaufen eben die Rennen auf diese Art und Weise. Wichtig ist aber, dass ich weiss, dass es möglich war wieder gut dabei zu sein und um Punkte kämpfen zu können."

Robin Mulhauser (21.): Einen leisen Abschied in Richtung Supersport-WM zeigte Robin Mulhauser in Valencia. Mulhauser startete von Platz 27 und lag zeitweise am Ende des Feldes. Immerhin konnte er bis zum Schluss noch drei Fahrer hinter sich lassen: Luca Marini, den gestürzten Julian Simon und Iker Lecuona. Das ergibt unterm Strich Platz 21.

"Insgesamt bin ich mit dem Rennen zufrieden. Ich merkte gar nicht, wie schnell die Runden vorbeigingen, und das war ein gutes Zeichen. Ich kämpfte mit Luca Marini, Valentino Rossis Halbbruder, hatte aber zu lange mit ihm zu tun, und da war der Zug weiter von bereits abgefahren. Dennoch hatte ich heute Spass. Bei der Siegerehrung waren viele Emotionen im Spiel, einerseits dank dem erneuten Podest-Platz für Tom Lüthi, andererseits weil ich nun die GP-Szene verlasse, ohne meine Ziele erreicht zu haben."

Samstag:

Tom Lüthi (2.): Erneut zeigte sich Tom Lüthi in Topform. Nach einem bestechenden dritten Training arbeitete er sich das gesamte Qualifying über an den Führenden Johann Zarco heran. Auf seiner vorletzten fliegenden Runde lag er auf Pole-Kurs, bis ihn ein kleiner Fehler beim Herausbeschleunigen aus Kurve 11 entscheidende Tausendstel kostete. Am Ende musste er sich Zarco um sechs Tausendstelsekunden geschlagen geben, startet aber immerhin von Platz zwei und aus der ersten Reihe.

"Ein cooles Gefühl, wenn auf dem Display drei rote Helme zu sehen - also Bestzeit in den ersten drei Sektoren...; noch besser wäre es gewesen, wenn nach dem vierten Sektor und der Überquerung der Ziellinie ein vierter roter Helm zu sehen gewesen wäre! Ich wollte diese Pole und habe sie leider nur haarscharf verpasst. Dennoch: Das Wichtigste war der hohe Rhythmus, den ich halten konnte. Zuerst habe ich zur Sicherheit mit gebrauchten Reifen eine Referenzzeit gefahren. Dann fuhr ich zurück an die Box, wo mir mein Teamchef Gilles Bigot neue Reifen aufziehen liess und sagte: "Keine Sorge, mit den neuen Gummis wirst du es schaffen..." Gleichzeitig hat er mich gebeten, es nicht zu übertreiben. Leider ist es mir im Verkehr nicht ganz gelungen, die Reifen auf die Idealtemperatur zu bringen, was in Turn 11 zu einer beeindruckenden Rutschpartie geführt hat. In diesem Moment habe ich die entscheidenden Sekundenbruchteile eingebüsst."

Jesko Raffin (21.): Eigentlich hatte sich Jesko Raffin die Top-20 als Ziel für das Qualifying gesetzt, diese verfehlte er mit Startplatz 21 und Reihe sieben doch knapp. Insgesamt handelte er sich auf Spitzenreiter Zarco eine Sekunde Rückstand ein. Positiv ist zu vermelden, dass Raffin auf den letzten Punkterang weniger als drei Zehntelsekunden fehlen.

""Ich bin mit dem zweiten Trainingstag eigentlich nicht unzufrieden, auch wenn es am Ende nicht für die ersten sechs Startreihen gereicht hat. Das dritte Freie Training heute Morgen war schon ok. Ich habe es mit nur 1,1 Sekunden Rückstand auf die Spitze in den Top-20 abgeschlossen. Zudem war das Motorrad um einiges besser abgestimmt als gestern. Im Qualifying hatte ich einen sehr starken Rhythmus, doch leider habe ich es wieder einmal versäumt, ein schnelles Hinterrad zu finden. Ich bin die meiste Zeit alleine da draussen unterwegs gewesen und es fehlte einfach diese eine heisse Runde, um auch am Ende in den Top-20 zu bleiben. Auf mein Quali-Ziel fehlten nicht einmal zwei Zehntelsekunden. Doch die Pace und der Rhythmus stimmen und nur das zählt schliesslich für das Rennen. Ich bin auf jeden Fall heiss und topmotiviert diese Saison mit Stil zu beenden."

Robin Mulhauser (27.): Wenig erfreulich lief das Qualifying in Valencia für Robin Mulhauser. Er konnte nicht an den Top-20 kratzen und handelte sich 1,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze ein - auf einer so kurzen Strecke wie dem Circuit Ricardo Tormo eine Welt. Das reichte nur für Startplatz 27 und somit Startreihe neun. Auch Punkte sind in weiter Ferne, auf den letzten Punkterang fehlen Mulhauser immerhin auch bereits sieben Zehntelsekunden.

"Es macht keinen Spass, sich auf Rang 27 wiederzufinden. Aber auf dieser Strecke sind die Abstände halt extrem klein. Ich war in Valencia noch nie so schnell unterwegs und habe alles gegeben. Dennoch hat es nicht für die Top-20 gereicht. Ich habe gemerkt, dass ich insbesondere an den Kurvenausgängen beim Beschleunigen Boden verlor, sogar mit neuen Reifen. Also hatte ich hinten zu wenig Grip. Wenn wir das noch in den Griff kriegen, werde ich im Rennen konkurrenzfähig sein. Morgen liegt ein gutes Resultat in Griffweite."

Jesko Raffin verfehlte die Top-20 im Qualifying nur knapp, Foto: SAG
Jesko Raffin verfehlte die Top-20 im Qualifying nur knapp, Foto: SAG

Freitag:

Tom Lüthi (2.): Bester Schweizer Fahrer des Freitags wurde wie so häufig Tom Lüthi. Im ersten Freien Training der Moto2 verbannte er die Konkurrenz mit einer 1:35.513 auf die Plätze, am Nachmittag reichte es nur für Rang elf. Insgesamt sicherte sich Lüthi den zweiten Platz in der Gesamtwertung.

"Auch wenn ich am Morgen der Schnellste war, war die Session sehr speziell. Denn die Gripverhältnisse waren völlig anders als bei unseren Tests vor einigen Monaten, als es beinahe 40 Grad heiss war. Der Asphalt war viel kälter. Obwohl ich diese Strecke sehr gerne mag, wusste ich, dass wir noch weit von unseren Möglichkeiten entfernt waren. Das hat sich dann am Nachmittag auch bestätigt. Das Motorrad ist ausgesprochen nervös, das sieht man sogar von aussen. Wir müssen also etwas an der Balance verändern, um effizienter zu werden. Mein Ziel ist klar: Ich will am Sonntag um den Sieg kämpfen."

Jesko Raffin (22.):Am Vormittag schaffte es Jesko Raffin auf den 22. Platz in der Gesamtwertung und ließ Landsmann Robin Mulhauser damit um sechs Plätze hinter sich. Am Nachmittag verbesserte er sich um weitere drei Plätze und wurde 19. Am Ende reichte es aber nur für einen 22. Platz in der Gesamtwertung.

"Heute haben wir gut angefangen. Wir hatten eine gute Platzierung und waren weniger al seine Sekunde von der Spitze weg. Vor dem FP2 nahmen wir am Bike einige Veränderungen vor, aber es war nicht wie erwartet, ich hatte kein Vertrauen in die Front und ich konnte mein Resultat nicht verbessern. Am Nachmittag waren die Rundenzeiten schneller, also müssen wir morgen die Lücke verkleinern, um im Qualifying um einen guten Startplatz zu kämpfen. Jedenfalls sind wir in den Top 20 und sollten dort bleiben, um unsere Ziele zu erreichen."

Robin Mulhauser (24.): Robin Mulhauser bildete ein weiteres Mal das Schlusslicht der Schweizer Piloten. Im ersten Freien Training landete Mulhauser auf dem 24. Platz und ließ damit immerhin sechs Piloten hinter sich. Im zweiten Freien Training verbesserte er seine Performance und wurde 22., mit acht Fahrern hinter sich. Dennoch reichte es nur für einen 24. Platz in der Gesamtwertung.

"Heute war ein ziemlich guter Tag. Wir haben intensiv gearbeitet, bei jeder Veränderung am Setup spürte ich eine Verbesserung. Ich bin nur fünf Zehntelsekunden von den Top-15 entfernt, spüre keinen Druck auf mir lasten und habe entsprechend viel Freude am Fahren. Im vergangenen Jahr bin ich hier in der Qualifikation gestürzt, morgen will ich das nicht wiederholen und trotzdem voll angreifen."