Sonntag: Lüthi gewinnt und bezwingt Zarco

Thomas Lühti (1.): Platz zwei am Start, Platz eins nach der ersten Kurve - Thomas Lüthi machte zu Rennbeginn alles richtig. In der ersten Rennhälfte schaffte es Lüthi zudem, sich vom Feld abzusetzen. Die Rennentscheidung war das trotzdem nicht, denn Johann Zarco kämpfte sich auf Platz zwei vor und fuhr die Lücke zu Lüthi wieder zu. Doch Lüthi konnte nochmals etwas an Tempo zulegen und so Zarco auf Distanz halten.

"Ich habe eigentlich schon vor dem Start an Malaysia 2015 gedacht. Johann ist stark, das wusste ich. Er hat mich ja schon im Qualifying am Ende geschlagen und hatte dort eine gute Pace, auch Franco war stark. Daher habe ich das Rennen nicht auf die leichte Schulter genommen. Ich habe den Start gewonnen und sofort gepusht, aber es war ein sehr hartes Rennen. Am Ende wurde es dann auch ein sehr langes Rennen, weil Johann am Ende nochmal Druck gemacht hat. Aber ich habe es geschafft."

Jesko Raffin (17.): Sich im Mittelfeld zu behaupten ist nicht leicht, doch genau das schaffte Jesko Raffin am Start. Der Schweizer konnte sich nämlich in den Top-20 halten. Durch einige Ausfälle davor wurde Raffin immer weiter nach oben in der Rangliste gespült. Zu einem Platz in den Punkten reichte es am Ende dann aber doch nicht für Raffin, er wurde 17.

"Ich bin über dieses Resultat ziemlich verärgert, den ich weiß, dass hier Punkte für mich möglich gewesen wären. Mir ist ein guter Start gelungen, aber in der Startphase war ich dann zu langsam und habe den Anschluss zu den Top-15 verloren. Am Ende des Rennens bin ich dann das Tempo der Leute dort gefahren, aber es war zu spät und ich musste mich mit Platz 17 begnügen. Ich muss mich einfach am Beginn der Rennen noch verbessern, dann werden wir konstant Punkte sammeln können."

Robin Mulhauser (DNF): Ein schlechtes Wochenende nimmt ein noch schlechteres Ende. Robin Mulhauser konnte beim Japan-GP keinen Eindruck schinden und verabschiedete sich bereits in den ersten Runden per Sturz vom Rennen.

"Der Start verlief gar nicht schlecht, ich fühlte mich gut und war in der Gruppe drin, die am Ende um den 15. Platz kämpfte. Doch in der zweiten Runde hatte Remy Gardner im Moment, als ich ihn angreifen wollte, ein Problem. Er schloss das Gas und ich prallte in ihn hinein. Der Aufschlag neben der Strecke war hart, ich erlitt einige heftige Prellungen, aber nichts Schlimmes. Ich gratuliere Tom an dieser Stelle zu seinem perfekten Wochenende."

Samstag: Erste Startreihe für Lüthi

Tom Lüthi (2.): Knapp musste sich Tom Lüthi im Qualifying in Motegi geschlagen geben. 13 Minuten vor dem Ende schnappte er sich die Bestzeit von Franco Morbidelli, wurde kurz vor Schluss von WM-Leader Johann Zarco von Platz eins verdrängt. Lüthi konterte im letzten Versuch noch einmal, doch seine Zeit reichte um 0,067 Sekunden nicht zur Pole. Damit geht er am Sonntag von Startplatz zwei ins Rennen.

"Der wichtigste Moment an einem GP-Weekend ist natürlich das Rennen. Mein Rhythmus ist super, was sehr beruhigend und ermutigend ist. Aber wenn du in Motegi 1:50,0 fährst und nicht auf der Pole steht, ist das gleichwohl etwas frustrierend. Nach dem Qualifying sagte Johann Zarco zu mir: 'Als ich dich mit diesem hohen Rhythmus fahren sah, sagte ich mir, jetzt muss eine 1:49er-Zeit her…' Gratulation an ihn also. Mit dem ersten Reifenset hatte ich etwas Probleme, das zweite Set war klar besser. Ich habe bis zum Schluss voll attackiert, es fehlten nur Winzigkeiten für die Pole. Aber klar, die erste Startreihe ist natürlich o.k."

Jesko Raffin (19.): Zweitbestes Qualifying-Ergebnis in der Karriere von Jesko Raffin. Der Schweizer erobert in Motegi den 19. Rang und büßt auf die Bestzeit nur 1,350 Sekunden ein. Er teilt sich am Sonntag somit die siebente Startreihe mit Isaac Vinales und Edgar Pons.

"Ich bin im Grossen und Ganzen zufrieden, auch wenn ich mir für das Qualifying ein bisschen mehr ausgerechnet hatte. In jeden Fall bin ich mit einem guten FP3 super in den Samstag gestartet. Ich hatte einen guten Rhythmus, sowie es uns auch gelang das Motorrad einwandfrei abzustimmen. Daher bin ich sehr entschlossen in das Zeittraining gegangen. Doch ich bin diese Session nicht ganz perfekt angegangen. Schliesslich gelang es mir dennoch, mich Runde für Runde zu verbessern und meinen Speed zu finden. Zum Schluss haben wir einen weiteren neuen Reifen montiert, mit dem ich mich nochmals verbessern konnte."

Robin Mulhauser (27.): Über zwei Sekunden büßte Mulhauser auf die Bestzeit ein, doch immerhin konnte er seinen Neo-Teamkollegen und Aegerter-Ersatz Iker Lecuona um zwei Zehntel auf den 28. Platz verweisen.

Freitag: Lüthi Schnellster im Training

Tom Lüthi (1.): Der Auftakt zum Japan GP hätte für Tom Lüthi nicht besser laufen können. Am Vormittag brauchte er mit einer Bestzeit von 1:52.120 noch ein bisschen Anlauf, am Nachmittag schlug der Schweizer dafür aber zurück. Vom vierten Platz aus dem FP1 schoss Lüthi mit einer Zeit von 1:50625 ins zweite Freie Training und distanzierte Verfolger Takaaki Nakagami um 0.275 Sekunden. Das Ergebnis: der erste Platz in der Gesamtwertung des Tages.

"Heute hatte ich enorm Spass am Fahren. Ich machte sogar die Crew nervös, weil ich gegen Ende der Session nicht angehalten habe. Meine Leute rechneten permanent den aktuellen Verbrauch aus und befürchteten, dass ich mit leerem Tank stehenbleiben würde. Aber ich fühlte mich gut, der Rhythmus war sehr hoch und ich wollte unbedingt herausfinden, wie sich die Reifen im Verlauf der Runden entwickeln würden. Ja, der Tag war sehr positiv. Dennoch haben wir für morgen Samstag noch viel Arbeit vor uns, um die Balance des Motorrads weiter zu verbessern."

Jesko Raffin (27.): Für Jesko Raffin lief es nicht so leicht wie für Landsmann Lüthi. Insgesamt landete er nur auf dem 27. Rang der Tageswertung, nachdem er am Vormittag 18. und am Nachmittag 27. geworden war.

"Ich bin heute Vormittag gut in das Wochenende gestartet. Das Bike fühlte sich gut an, meine Rundenzeiten waren auf Anhieb schnell, als auch mit nur knappen Rückstand auf die Spitze. Für das zweite Training haben wir eine Änderung vorgenommen, da wir am Motorrad etwas ausprobieren wollten. Doch schon beim Verlassen der Box merkte ich, dass mit der Kupplung etwas nicht stimmt. Ich bin sofort stehen geblieben und habe das Bike zurückgeschoben. Abgesehen davon, dass dies viel Zeit gekostet hat, war es anschliessend schwierig den Rhythmus zu finden. Zudem war das Gefühl mit dem Bike anders als in FP1. Ich konnte mich gegenüber der ersten Session zwar nur geringfügig steigern, doch viel wichtiger war, dass ich meinen Rhythmus fand. Meine Pace war konstant, aber gegenüber der Konkurrenz habe ich zu viel verloren."

Robin Mulhauser (28.): Einen Platz hinter Raffin liegt Landsmann Robin Mulhauser. Der Schweizer wurde im ersten Freien Training der Moto2 23., am Nachmittag reichte es für Platz 28. Diesen Rang behielt er auch in der Gesamtwertung des Tages.

"Am Morgen lief es ziemlich gut, mein Gefühl für das Motorrad war in Ordnung. Aber danach verstrickten wir uns etwas in den Details und fanden keine passenden Lösungen. Wir haben diverse Sachen probiert. Das Motorrad benimmt sich ziemlich bizarr. Kurz, wir haben noch viel Arbeit vor uns."