Sonntag

Marcel Schrötter (14.): Von Startplatz zwölf aus ging es für Marcel Schrötter am Start nach vorne bis in die Top-10. In der Anfangsphase lag er vor Jonas Folger auf Platz sieben, wurde dann aber früh von Sam Lowes und im weiteren Rennverlauf auch von Johann Zarco, Hafizh Syahrin und Axel Pons kassiert. Am Schluss wurde der Deutsche noch bis ans Ende seiner Gruppe durchgereicht. So sprang auch nach den Stürzen von Zarco und Lorenzo Baldassarri nur Platz 14 für Schrötter heraus.

"Es fällt nicht leicht die Situation zu erklären. Letztendlich war es ähnlich wie in den Trainings und im Qualifying. Ich kann immer nur für ein paar wenige Runden kämpfen und auf höchstem Niveau mithalten. Das war schon in Jerez vor zwei Wochen so und heute wieder. Mein Start war wieder gut und ebenso die ersten Runden. Nachdem es mir gelang viele Fahrer zu überholen, versuchte ich wirklich alles, um meine Position zu halten. Doch ich musste sehr bald feststellen, dass in vielen Kurven das Vertrauen in die Front verloren geht. Es war ein seltsames Gefühl. Trotzdem konnte ich meine Gruppe für eine Weile anführen. Doch sobald Sam (Lowes) mich überholte, konnte ich ihm trotz aller Bemühungen nicht folgen. Es fehlte wiederum dieses Quäntchen. Zumindest gelang es mir die anderen Fahrer hinter mir zu halten, aber es war ungemein schwierig das Limit zu finden."

Jonas Folger (DNF): Jonas Folger beendet das Le-Mans-Wochenende so, wie man es nach den schwierigen Trainings erwarten konnte: Mit einem Sturz. Folger konnte in der Startphase seine achte Position behaupten. Der Vorderradrutscher in Turn 6 in der zweiten Runde besiegelt ein rabenschwarzes Wochenende für Folger. Einziges Glanzlicht blieb für Folger in Le Mans damit die Bekanntgabe des MotoGP-Aufstiegs am Donnerstag.

"Schwer zu sagen, warum ich gestürzt bin", meinte Folger noch während dem Rennen im offiziellen MotoGP-Stream. "Ich hatte wirklich überhaupt kein Gefühl im Rennen. Es ist so schnell passiert, es gab überhaupt keine Rückmeldung vom Bike, so wie bei allen Stürzen an diesem Wochenende. Das waren harte Tage, das Rennen muss ich jetzt vergessen. Zum Glück bin ich nicht verletzt", so Folger.

Samstag

Jonas Folger (8.): Viel Pech hatte Jonas Folger im Qualifying. Früh in der Session stürzte er in Turn 7 und beschädigte sein Bike schwer, die Reparaturen verschlangen wertvolle Qualifying-Zeit. Als er endlich wieder auf die Strecke konnte, wurde er auf seiner schnellsten Runde von Simone Corsi aufgehalten, dann musste er einige Minuten vor Schluss mit technischen Problemen zurück in die Box und seine Qualifikation beenden. Für mehr als Startplatz acht und die dritte Reihe reichte es dadurch nicht.

"Wir haben am Morgen eine Änderung am Gabel-Setting probiert. Ich bin ganz easy gefahren und mit wenig Speed in die Kurve, als mir ohne Vorwarnung das Vorderrad eingeklappte. Auch am Anfang des Qualifying bin ich gestürzt. Nach diesem Sturz konnte ich einen weiteren geradeso abfangen. Ich muss sagen, dass ich dann auch etwas das Vertrauen verloren habe. In Le Mans ist es schwierig, ein Gefühl für die Front aufzubauen. Ich glaube, ich bin nicht der Einzige mit diesem Problem, auch Johann (Zarco) und Sam (Lowes) sind gestürzt. Das ist nicht einfach, aber wir haben alle die gleichen Bedingungen."

Marcel Schrötter (12.): Eigentlich hatte sich Marcel Schrötter in den Freien Trainings gut geschlagen, am Samstagvormittag konnte er zum Teil sogar Spitzenzeiten fahren. Ausgerechnet im Qualifying lief es dann aber nicht mehr rund für ihn, er verlor sieben Zehntel auf die Bestzeit von Tom Lüthi und muss als Zwölfter aus der vierten Reihe ins Rennen gehen.

"Es fällt mir schwer diesem Qualifying etwas Positives abzuringen, auch wenn der zwölfte Startplatz gewiss kein Desaster ist. Doch aufgrund des starken gestrigen zweiten Trainings und dem noch besseren FP3 heute Vormittag, bin ich mit anderen Erwartungen in diese Session gegangen. Vor allem hat das dritte Training enormen Auftrieb gegeben, als fast alle Fahrer zum gleichen Zeitpunkt und bei gleichen Bedingungen mit der gleichen Reifenoption draussen waren. Ich fühlte mich dermassen wohl und umso bereiter für das Qualifying. Aber wie schon des Öfteren fehlte im entscheidenden Augenblick das letzte Quäntchen."

Trotz seines Crashes war Jonas Folger im Qualifying von Le Mans bester Deutscher in der Moto2, Foto: Tobias Linke
Trotz seines Crashes war Jonas Folger im Qualifying von Le Mans bester Deutscher in der Moto2, Foto: Tobias Linke

Freitag

Jonas Folger (3.): Nach der Verkündung seines MotoGP-Aufstiegs am Donnerstag lief es am Freitag auch auf der Strecke von Le Mans rund für Jonas Folger. Er konnte in beiden Sessions konstant schnelle Zeiten vorlegen, im ersten Freien Training führte er das Klassement sogar bis zu einem Sturz kurz vor Schluss an. In Turn 8 hatte er die Front verloren. Auch am Nachmittag zeigte er sich stark und lag in der kombinierten Zeitenliste am Ende mit weniger als zwei Zehntelsekunden Rückstand hinter Johann Zarco und Tom Lüthi auf dem dritten Rang.

"In jeden Fall was das ein guter Tag zum Auftakt des Wochenendes. Natürlich schon wegen der Tatsache, dass ich die erste Session die meiste Zeit die Bestzeit innehatte. Erst zum Schluss, als die meisten anderen mit den weichen Reifen nochmals rausfuhren, wurde ich von der Spitze verdrängt. Wir sind allerdings die Session mit der härteren Option zu Ende gefahren. Erst nachdem wir am Nachmittag wieder mit dem harten Reifen begonnen haben, wechselten wir zur weicheren Option. Mit dieser Mischung bin ich schliesslich meine schnellste Rundenzeit gefahren."

Marcel Schrötter (9.): Eine solide Leistung lieferte Marcel Schrötter in den beiden ersten Sessions von Le Mans ab. Hatte er sich am Vormittag noch mit Schwierigkeiten und 1,5 Sekunden Rückstand als 17. eingereiht, knabberte er am Nachmittag über eine Sekunde von seiner Rundenzeit ab und wurde Achter. Im kombinierten Klassement liegt er damit als Neunter knappe acht Zehntelsekunden hinter Spitzenreiter Zarco.

"Heute waren wir für meinen Geschmack zu lange mit der härteren Option der Reifen unterwegs. Der Zweck war hauptsächlich, um ein paar Sachen auszuprobieren und das Motorrad für diese Piste abzustimmen. Doch wir mussten schnell einsehen, dass wir einen Punkt erreichten, an dem keine Zeitenverbesserung mehr möglich war. Gegen Ende der zweiten Session wechselten wir zur weicheren Mischung, die gewiss die bessere Option für dieses Wochenende ist. Das ist sicher kein Geheimnis. Sobald ich mit dem Typ Null rausfuhr, fühlte sich das Motorrad ganz anders an."

Sandro Cortese (28.): Schon am Vormittag tat sich Sandro Cortese sehr schwer mit der engen Strecke von Le Mans. Bei seinem Sturz in Jerez hatte er sich am Kreuzband verletzt, zwei weitere Stürze beim Testen in Barcelona gaben seinem Knie den Rest, so dass er nun beim Fahren starke Schmerzen hat. Er lag nach dem FP1 mit satten zwei Sekunden Rückstand nur auf Rang 22. Im zweiten Freien Training kam es dann noch schlimmer, nach nur drei gefahrenen Runden kam er mit starken Schmerzen wieder an die Box. Er wird an den weiteren Trainings nicht mehr teilnehmen, sondern fliegt zurück nach Deutschland, um sich dort weiter behandeln zu lassen.

"Nach dem Sturz im Jerez-Grand-Prix hatte ich kaum Probleme und die Verletzung sah überhaupt nicht schlimm aus. Erst nach circa fünf Tagen wurden die Schmerzen stärker, woraufhin ich meinen Arzt aufsuchte. Er erklärte mir, es sei eine normale Reaktion des Körpers, dass die Beschwerden größer werden, sobald der Heilungsprozess einsetzt. Jeder weiß, dass ich nicht wehleidig bin und kein Rennen einfach so auslassen würde. Allerdings waren die Schmerzen vor allem während des Anbremsens oder beim Kurvenwechsel unerträglich. Somit haben wir die Entscheidung getroffen, auf den Grand Prix hier in Le Mans zu verzichten."