Sonntag, 10. April

Dominique Aegerter (4.): Seine gute Form aus dem Qualifying bestätigte Dominique Aegerter auch im Rennen. Lange Zeit konnte er in einer Gruppe um Weltmeister Johan Zarco sogar den dritten Rang und sein erstes Saisonpodium kämpfen, musste am Ende aber zurückstecken und wurde mit knapp einer Sekunde Rückstand Vierter.

"Heute lag ein Podest-Platz drin. Der Start gelang perfekt. Aber leider hatte ich – und das ist das Schicksal des Fahrers, der in Austin als Erster auf die erste Kurve nach der langen Steigung losdonnert, keinen genauen Bremspunkt. Ich war etwas zu spät auf der Bremse, und so konnten Rins und Lowes innen durch. Danach bekam ich es mit Zarco zu tun. Ich war etwas schneller als er, aber er ist sehr schwer zu überholen. Dann bildete sich die Gruppe mit einigen erfahrenen Piloten, und der Kampf wurde auf Biegen und Brechen geführt. Mit einigen war es ein richtiger Krieg. Ich verlor einen Moment kurz die Konzentration, weil ich zu stark die Schwächen und Stärken meiner Gegner auszuloten versuchte. Als ich die Ruhe zurück hatte, war Zarco bereits weg."

Tom Lüthi (7.): Im Pulk, der um den dritten Rang kämpfte, hielt für einen guten Teil des Rennens auch Tom Lüthi mit, gegen Ende fiel seine Pace allerdings. Er lieferte sich einen wilden Fight mit Jonas Folger um Rang fünf, musste ihn aber zwei Runden vor Schluss ziehen lassen und wurde sogar noch von Simone Corsi auf den siebten Rang verdrängt.

"Ich bin echt enttäuscht und alles andere als zufrieden. Zu Beginn fand ich einen guten Rhythmus, fühlte mich gut. Aber in den letzten Runden konnte ich nicht mehr bremsen wie gewünscht. Die Front rutschte weg und wollte nur noch unwillig einlenken. Ich musste also das Motorrad entsprechend nach aussen rutschen lassen, und das hat im direkten Duell natürlich Konsequenzen. Alle haben gesehen, dass das heute nicht nur einzelne Duelle, sondern ein richtig grosse Schlacht war. Die grösste Enttäuschung für mich ist die Tatsache, dass ich lange Zeit Dritter war und sogar einen kleinen Abstand herausfahren konnte."

Jesko Raffin (21.): Ein unauffälliges Rennen weit hinten fuhr Jesko Raffin. Vom 26. Platz aus gestartet konnte er aus eigener Kraft nicht viele Positionen gut machen, durch Ausfälle und Crashes gelangte er bis auf den 21. Rang. Dabei hatte er allerdings etwa 17 Sekunden Rückstand auf Takaaki Nakagami auf dem letzten Punkterang.

"Der heutige Start war nicht schlecht. Ich war in einer guten Gruppe, aber auf dieser Strecke fährt man oft im ersten Gang und legt manchmal aus Versehen den Leerlauf ein und das ist mir passiert. Damit verlor ich viele Positionen und war alleine, dann fand ich keinen konstanten Rhythmus mehr und konnte mit niemandem mehr kämpfen, um mich im Klassement zu verbessern."

Robin Mulhauser (DNF): Gewaltiges Pech hatte Robin Mulhauser. Er wurde früh im Rennen von Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini abgeräumt, damit war sein Rennen beendet. Immerhin blieb er unverletzt.

"Eine Fleischwunde an der linken Hand, die mit drei Stichen genäht werden musste, und gemäss den US-Ärzten keine weiteren Verletzungen, viel mehr gibt es leider nicht zu erzählen. Der Start war sehr gut, die ersten Runden solid. Ich war 18., als mich Luca Marini angegriffen und mir mitten ins Motorrad gefahren ist. Schade, heute war das Gefühl für das Motorrad sehr gut."

Pechvogel Robin Mulhauser wurde in Austin abgeräumt, Foto: Interwetten
Pechvogel Robin Mulhauser wurde in Austin abgeräumt, Foto: Interwetten

Samstag, 9. April

Dominique Aegerter (4.): Der Aufwärtstrend von Dominique Aegerter setzte sich auch am Qualifying-Samstag fort. Nur gegen Polesetter Alex Rins, Johann Zarco und Alex Lowes musste sich Aegerter geschlagen geben und verpasste damit knapp die erste Startreihe. Seine Bestzeit ist eine 2:09.163. Damit liegt Aegerter nur 0.313 Sekunden hinter Polesetter Rins.

"Bis zum letzten Teil der Qualifikation kam ich nicht unter eine Zeit von 2:10,5. Doch dann haben wir nach dem Unterbruch wegen des Sturzes des Spaniers Efrén Vazquez einen Riesenschritt vorwärts gemacht. Ich bin direkt hinter Weltmeister Johann Zarco wieder auf die Strecke gefahren und konnte mich vier Runden bei ihm anhängen. Ich fühle mich sehr gut, wir haben im richtigen Moment der Qualifikation das passende Setup gefunden. Der Platz in der zweiten Startreihe freut mich enorm."

Tom Lüthi (5.): Tom Lüthi schlug sich ebenfalls gut. Zwar musste sich Lüthi am Samstag gegen Landsmann Aegerter geschlagen geben, aber mit einer Bestzeit von 2.09.171 beträgt die Lücke auf diesen nur 0.008 Sekunden. Lüthi startet am Sonntag von der fünften Position ins Rennen.

"Wir haben den entscheidenden Schritt nach vorne nach dem Abbruch mit der Roten Flagge geschafft. Ich habe versucht, entspannter an die Sache heranzugehen und das hat sofort funktioniert. Gleichzeitig haben es Gilles Bigot und sein Team geschafft, das Motorrad auch technisch vorwärts zu bringen. Ich bin erleichtert, denn ich gebe zu, dass bei mir nach Argentinien einige Fragen offen geblieben sind. Zudem war der Abstand zur Spitze gestern Freitag noch viel zu gross. Mein rechter Arm, den ich mir vor ein paar Jahren bei den Wintertests ernsthaft verletzt habe, schmerzt auf dieser anspruchsvollen Strecke heftig, aber das muss ich wegstecken. Die zweite Startreihe ist positiv und ich war selbst etwas überrascht, wie hoch mein Rhythmus am Ende der Qualifikation war."

Jesko Raffin (26.): Für Jesko Raffin ging es am Qualifying-Tag bergab, was die Positionen angeht. War er in der Gesamtwertung des Vortages noch 23. geworden, reichte es am Samstag nur noch für den 26. Platz.

"Leider hat der kurze Regenschauer unsere Trainingszeit ziemlich eingeschränkt. Trotz der wenigen Runden im Trockenen hatte ich ein gutes Gefühl mit dem Bike und für die Bedingungen. Das galt übrigens auch für die paar Runden auf nasser Piste. Im Qualifying, zu diesem Zeitpunkt war die Piste wieder vollständig abgetrocknet, kam ich schnell in meinen Rhythmus und ich war auch gleich schneller. Doch gegen Ende der Session ging mir die Zeit aus. Ich hätte noch ein paar Runden mehr gebraucht, um meine Rundenzeit weiter zu verbessern."

Robin Mulhauser (27.): Auch für Robin Mulhauser sieht es nicht besser aus. Im Gegensatz zum Vortag verschlechterte sich Mulhauser um einen Rang und startet vom 27. Platz aus in den Texas GP.

In Austin geht es für Dominique Aegerter aufwärts, Foto: Team Technomag
In Austin geht es für Dominique Aegerter aufwärts, Foto: Team Technomag

Freitag, 8. April

Tom Lüthi (8.): Bester Schweizer Fahrer wurde am Austin-Freitag Tom Lüthi. In beiden Trainingssessions lag Lüthi vor seinem Kollegen Dominique Aegerter, wenn auch nur knapp. Am Morgen wurde Lüthi mit einer 2:11.421 Neunter, am Nachmittag verbesserte sich der Schweizer minimal und fuhr auf den achten Rang. Seine Zeit verbesserte er auf eine 2:10.520.

"Nein, mit dem ersten Tag kann ich nicht zufrieden sein. Wir sind viel zu weit von der Spitze entfernt. Ich war noch nie so schnell auf dieser Strecke, aber das reicht nicht. Ich kann das Motorrad noch nicht lenken wie gewünscht, es frei laufen lassen. Ich muss zu aggressiv ans Werk gehen und das zeigt sich in den unbefriedigenden Rundenzeiten. Ich, Gilles Bigot und das ganze Team sind intensiv auf der Suche nach Lösungen, einige Ideen sind bereits da, um das Gefühl für das Bike zu verbessern. Wir werden das alles morgen im dritten Freien Training testen."

Dominique Aegerter (9.): Nachdem Dominique Aegerter in Katar und Argentinien noch Schwierigkeiten hatte, ist nun ein Aufwärtstrend zu erkennen. In der Gesamtwertung des ersten Tages fuhr Aegerter auf den neunten Platz vor und landete damit nur knapp hinter Landsmann Lüthi. Im FP1 wurde Aegerter nur Elfter, legte aber am Nachmittag im FP2 nach und fuhr dort mit einer 2:10.551 auf den neunten Rang, den er auch in der Gesamtwertung des Tages belegt.

"Wir sind dabei, ich habe rasch eine Zeit erzielt, die für die Top-10 gereicht hat. Aber der Abstand nach ganz vorn ist zu groß. Rins ist hier immer sehr schnell, aber wenn ich auf das Podest fahren will, muss ich unbedingt den Rückstand verringern. Das Motorrad macht noch nicht genau, was ich will, aber wir arbeiten mit aller Kraft daran, bessere Lösungen zu finden. Wir haben bereits die beiden unterschiedlichen Reifenmischungen getestet, denn die Temperatur am Morgen und Nachmittag war sehr verschieden. Wir haben wirklich einen ausgefüllten Tag hinter uns. Dass wir am ersten Tag in die Top-10 gefahren sind, ist erfreulich, aber wir müssen jetzt auch dort bleiben, um im Rennen mit den Besten mithalten zu können."

Jesko Raffin (23.): Jesko Raffin übte sich am Freitag in Konstanz. Sowohl am Vor- und Nachmittag wurde Raffin 23., konnte sich im FP2 jedoch noch verbessern. Raffins beste Zeit des Tages ist eine 2:12.109.

"Austin ist gewiss eine der schwierigsten Strecke des Kalenders, trotzdem gefällt es mir hier sehr, sehr gut. Es macht wirklich viel Spass auf dieser Piste zu fahren. Rang 23 nach Tag eins ist sicher eine Steigerung gegenüber den ersten zwei Rennen, wenngleich diese Platzierung noch nicht meinen Vorstellungen entspricht, wo ich mich eigentlich in der Zeitenliste sehen will. Im Vergleich zu den ersten Rennen treten hier auch ungewohnte Probleme mit dem Motorrad auf. Vor allem macht die Front wegen viel Chattering enorme Schwierigkeiten. Sehr oft klappt das Vorderrad ein."

Robin Mulhauser (26.): Robin Mulhauser bildete am Freitag das Schlusslicht der Schweizer Fahrer. Insgesamt landete er nach einem Trainingstag auf dem 26. Rang. Seine beste Rundenzeit fuhr er mit einer 2:12.591 am Nachmittag.

"Ich bin bereits schneller als im Vorjahr, und zum ersten Mal in diesem Jahr habe ich meinem Team eine Menge wertvolle Informationen liefern können. Wir haben bereits beide Reifenversionen durchgetestet. Natürlich ist der 26. Platz keine Offenbarung, aber ich weiß, dass wir für die Zukunft arbeiten. Und zwar für die baldige Zukunft. Jetzt müssen wir alle Daten analysieren, damit ich in der Qualifikation einen Schritt weiter nach vorne komme. Ich liebe diese Strecke und habe enorm Spaß am Fahren hier. Ich bin 34 Runden ohne die geringste körperliche Ermüdung gefahren."