Gleich zu Sessionbeginn gelang Jonas Folger ein Paukenschlag. Mit 1:59.052 setzte er sich an die Spitze. Hinter ihm reihten sich Alex Rins und Sam Lowes ein. Zur Sessionhalbzeit schafften es auch Marcel Schrötter, Sandro Cortese und Tom Lüthi in die Top Ten. An Folgers Hammerzeit aber bissen sich weiterhin sämtliche Konkurrenten die Zähne aus. Acht Minuten vor Schluss schob sich Lowes bis auf sieben Hundertstel an ihn heran. Auch Weltmeister Johann Zarco blies noch einmal zur Attacke, wurde aber im Verkehr aufgehalten. Auf ihren letzten fliegenden Runden scheiterten Rins, Zarco, Lowes und Morbidelli erneut an Folgers Hammerzeit, der somit die sechste Pole seiner Karriere holte.

Sein Teamkollege Cortese verbesserte seine Zeit vom Vortag deutlich und fuhr auf den sechsten Startplatz. Schrötter konnte seine gute Performance aus den Freien Trainings mit Rang acht beinahe wiederholen, Lüthi wurde noch bis auf Rang zehn zurückgereicht. Dominique Aegerter gelang mit der fünfzehnten Zeit eine deutliche Verbesserung, während Jesko Raffin und Robin Mulhauser weiterhin keine Hoffnung auf Punkteränge haben.

Die Platzierungen: Von Pole startet in Katar Folger, neben ihm Lowes und Rins. In die zweite Reihe fuhren sich Zarco, Morbidelli und Cortese, aus Reihe drei gehen Baldassarri, Schrötter und Nakagami ins Rennen. Gerade noch in die Top Ten schaffte es Lüthi, neben ihm in der vierten Reihe stehen Kent und Axel Pons. Die Platzierungen der restlichen deutschsprachigen Fahrer: Raffin auf 25 und Mulhauser auf 28.

Die Zwischenfälle: Gleich auf ihrer ersten Runde kam es zwischen Marini und Wilairot zum Crash in Turn 16, wonach sich Marini definitiv unschuldig fühlte und wild gestikulierte. Beide blieben unverletzt, die Reparaturen an Marinis Bike dauerten aber so lange, dass ihm am Ende nur eine fliegende Runde gelang. Kurz vor Sessionhalbzeit verlor Rins mit hoher Geschwindigkeit beim Anbremsen von Turn 2 die Front und flog heftig ins Kiesbett, sein Bike überschlug sich und wurde völlig demoliert. Wenig später kam Pasini in Turn 1 zu Fall, konnte aber gleich wieder weiterfahren. Zwei Minuten vor Schluss erwischte es in Turn 2 Baldassarri, der im Kies erst einmal liegen blieb, nachdem er nach einem Hinterradrutscher und folgendem Highsider hart auf den Asphalt aufgeschlagen war, und mit einem Krankenwagen abtransportiert werden musste. Ersten Erkenntnissen zufolge hat er sich die Schulter ausgekugelt.

Das Wetter: Auch zum Qualifying der Moto2 herrschte in Katar bestes Wetter. 23 Grad Lufttemperatur und 24 Grad Asphalttemperatur boten ideale Bedingungen, um schnelle Rundenzeiten hinzulegen.

Die Analyse: Der erste Streich ist dem German-Dream-Team gelungen. Ein wie entfesselt fahrender Folger schockierte gleich zu Beginn die Konkurrenz, konnte mehrere schnelle Runden am Stück vorlegen und schnappte sich die erste Pole des Jahres, sein Teamkollege Cortese geht aus der zweiten Reihe ins Rennen. Die Rechnung, dass sich die beiden gegenseitig anstacheln sollten, scheint also aufzugehen, derzeit mit dem besseren Ende für Folger. Insgesamt vier deutschsprachige Fahrer in den Top Ten, das lässt für das Moto2-Rennen hoffen. Allerdings sollte man Lowes, Rins und Zarco nicht abschreiben, die alle auf schnellen Runden etwas aufgehalten wurden.