Der Moto2-Rookie zeigte im FP1 in Indianapolis den Erfahrenen, wo es langgeht: Alex Rins fuhr in 1:37.711 Minuten die Bestzeit auf dem Brickyard. Die Sitzung war gekennzeichnet von mehreren teils spektakulären Stürzen, darunter auch Thomas Lüthi, der glimpflich davonkam.

Die Platzierungen: Hinter Rins hatte Folger genau 70 Tausendstelsekunden Rückstand, auf der dritten Position folgte Weltmeister Tito Rabat in 1:37.873 Minuten. Ebenfalls noch unter 1:38 Minuten kam Dominique Aegerter auf der vierten Position (1:37.931), dahinter lagen Mika Kallio (1:38.027) und Sam Lowes (1:38.033) denkbar eng zusammen. Eine echte Überraschung lieferte der Malaie Hafizh Syahrin mit der siebtschnellsten Zeit ab, die Top-10 komplettierten Franco Morbidelli, der zwischenzeitlich führende Takaaki Nakagami und Xavier Simeon.

Knapp an den Top-10 vorbei schlitterten zwei weitere Deutsche: Marcel Schrötter kam auf Platz zwölf, 16 Tausendstel vor Sandro Cortese. Tom Lüthi war auf seiner Ersatzmaschine gegen Ende noch einmal schnell unterwegs, brach die Runde jedoch ab, so dass für ihn Rang 16 heraussprang. Robin Mulhauser und Jesko Raffin belegten die Plätze 24 und 25, Florian Alt hielt auf Platz 28 die rote Laterne mit sieben Zehnteln Rückstand auf den Vorletzten.

Die Zwischenfälle: Die Wiederaufnahme der Saison begann mit einem Paukenschlag für Tom Lüthi: In Turn 10 rutschte der Schweizer aus, wobei sich das Motorrad spektakulär überschlug. Kaum zu glauben: Lüthi konnte die beschädigte Maschine noch bis an die Box zurückschleppen. Wenige Minuten später legte Tito Rabat eine haarsträubende Einlage eine Kurve später ein, als er einen Highsider gerade eben abfangen konnte und um Haaresbreite an einem monumentalen Sturz vorbeischrammte.

Nichts mehr abfangen konnte hingegen Ratthapark Wilairot bei einem Sturz in Turn 1, als mutmaßlich das Hinterrad blockierte. Damit nicht genug, auch Alex Marquez befand sich plötzlich neben der Strecke. Ob es ein Sturz oder ein technischer Defekt war, ging aus den TV-Bildern nicht hervor. Er schaffte es jedenfalls nicht, seine Maschine wieder in Gang zu bringen und musste auf das Ersatzbike ausweichen.

Das Wetter: Beim dritten Training des Tages wurde es langsam richtig warm: 25 Grad Luft- und 36 Grad Asphalttemperatur sorgten für die ersten Schweißperlen bei den Zuschauern. So, wie sich die Temperatur entwickelt, wird es in den drei FP2-Sessions eine ordentliche Hitzeschlacht geben.

Die Analyse: Der Auftritt von Jonas Folger macht Lust auf mehr: So kann es aus deutscher Sicht gern weitergehen. Während sich die meisten Topfavoriten vorne einsortierten und Hafizh Syahrin eine echte Überraschung ablieferte, enttäuschte WM-Leader Johann Zarco auf ganzer Linie mit Platz 15. Ajo Motorsport muss das Setup wohl massiv verändern. Lüthis 16. Platz sei angesichts des Sturzes verziehen; der Schweizer war in seiner letzten Runde, die er nicht zu Ende fuhr, beeindruckend schnell.