Der amtierende Moto2 Meister beendete den Deutschland GP ohne Punkte, nachdem er auf Podiumskurs in der letzten Kurve einen Unfall hatte. Schon durch die Teilnahme am Rennen bewies der Fahrer des Marc VDS Team seinen Ehrgeiz nach der Verletzung weiter zu machen.

Wie hast du die Stärke gefunden nur ein paar Tage nach der Schlüsselbein-Operation wieder an den Start zu gehen?
Tito Rabat: Ich fühle mich sehr gut, die Operation lief perfekt und die Ärzte haben gute Arbeit geleistet. Ich kam also in einer guten Verfassung zum letzten Rennen vor der Sommerpause. Trotz der Verletzung werde ich nicht aufgeben. Ich bin Zweiter in der Meisterschaft und werde jedes Rennen kämpfen. Was mich motiviert sind der Wunsch und der Enthusiasmus zu tun, was ich liebe und das gibt mir die Stärke auch schwierige Situationen zu meistern. Es ist aber nicht genug stark zu sein, du musst auch schnell sein. Es ist daher wichtig das Vertrauen und das Gefühl für das Motorrad schnell wiederzufinden, um an der Spitze zu fahren.

Du hattest zu Anfang der Saison Probleme, aber ab Jerez lief es wieder gut. Was hat sich geändert?
Tito Rabat: Der Druck zu Beginn der Saison als Meister mit der Nummer 1 hat mich mehr beeinflusst, als ich dachte. Es wird davon ausgegangen, dass man direkt wieder Rennen gewinnt, aber in dieser Klasse ist das sehr schwierig. Ich verlor meinen Weg, doch dann sagte ich mir, dass es die Moto2 Weltmeisterschaft ist, wo es nicht schlimm ist nur siebter zu werden. Nachdem ich dann aufgehört hatte mich um meine Endposition zu sorgen, konnte ich mich darauf konzentrieren mich auf dem Bike wohl zu fühlen und da ich weniger Druck hatte, konnte ich es wieder genießen. Selbst mit der Nummer 1 kann man Probleme haben, aber man muss sich dann darauf konzentrieren sie zu lösen. Das ist der Weg nach vorne.

Was sagst du zur Leistung deiner Teamkollegen Jorge Navarro und Fabio Quartararo in ihrem Debüt-Jahr in der Weltmeisterschaft?
Tito Rabat: Ich denke sie haben beide ein spektakuläres Jahr, dafür, dass es ihre erste Saison ist. Sie liefern gute Leistungen ab und man kann nicht mehr von ihnen verlangen. Fabio hat schon zwei Pole Positionen eingefahren, Rennen angeführt und um das Podium gekämpft. Man muss bedenken, dass sie deutlich erfahrenere Konkurrenten haben und bereits mit ihnen kämpfen können.

Auf dem Sachsenring stürzte Rabat nach einer Kollision mit Morbidelli, Foto: Simninja
Auf dem Sachsenring stürzte Rabat nach einer Kollision mit Morbidelli, Foto: Simninja

Gibst du ihnen irgendwelche Tipps?
Tito Rabat: Ja. Ich habe dabei mehr Kontakt mit Jorge, da wir schon im vergangenen Jahr bei den selben Rennwochenenden waren - Er in der Moto3 und ich in der Moto2 - deshalb diskutieren wir immer über die aktuellen Strecken, wenn wir uns treffen. Mit Fabio spreche ich auch über das Training und die Rennen. Auch wenn die Moto2 ganz anders als die Moto3 ist und ich nicht viele Tipps geben kann, ist es immer schön darüber zu sprechen wie es gelaufen ist. Wenn es mal schwieriger war, ermutige ich sie auch gerne.

Von den bisherigen Rennen, welches war das Schwierigste für dich?
Tito Rabat: Der Deutschland GP, denn es war sehr kurz nach meiner Schlüsselbein-OP und ich war nicht in der Form, die ich gehofft hatte und die Strecke ist physisch sehr fordernd.

Welches Rennen hast du am meisten genossen?
Tito Rabat: Ohne Frage Mugello. Beim Italien GP wo wir endlich einen Sieg erringen konnten und das ganze Wochenende Spaß hatten. Ich fühlte mich gut auf dem Motorrad und es war ein schöner Grand Prix.

Jetzt haben wir drei Wochen Pause. Was sind deine Pläne?
Tito Rabat: Zuerst habe ich ein Sponsorevent, dann geht es ins Krankenhaus zur Überprüfung, ob die Verletzung gut verheilt. Dann nutze ich die Gelegenheit, um mich zu erholen. Ich werde ein paar Tage zum Strand gehen und entspannen, was mir sicherlich helfen wird, mich vollkommen zu erholen.

Bevorzugst du es in Spanien zu bleiben, oder fliegst du eher zu exotischen Orten?
Tito Rabat: Im Winter mag ich es in die Karibik zu fliegen, aber im Sommer bleibe ich lieber in Spanien, denn wir haben einige sehr gute Strände. Almeria zum Beispiel hat wunderschöne Strände, wo ich abschalten kann und einige Zeit mit guter Gesellschaft verbringen kann. Ich kann mir also keinen schöneren Ort vorstellen um ein paar Tage zu verbringen.

Zum Thema essen, gibst du dir auch mehr Freiraum bei deiner Ernährung?
Tito Rabat: Aufgrund meiner Statur und der Kategorie in der ich jetzt fahre, wo das Gewicht nicht so entscheidend ist wie in den kleineren Klassen, habe ich keine besondere Diät. Gesund zu essen ist eine Gewohnheit nach Jahren im Wettkampf und da ich viel Sport mache, muss ich nicht auf vieles verzichten. Wenn ich mal ein Eis will, ist das kein Problem, aber ich gönne mir nur eins, wenn ich es wirklich will. Auf die Ernährung zu achten gehört zum Lebensstil dazu und ist für mich nicht anstrengend.

Was wäre ein schöner Sommertag für dich?
Tito Rabat: Ich stehe gerne früh auf, gut erholt und schaue mir den Sonnenaufgang am Strand an. Danach drehe ich gerne ein paar Runden mit dem Rad auf einer Strecke, solange die Temperaturen noch niedrig sind. Am Nachmittag gehe ich angeln, verbringe den Abend mit Freunden, um die Nacht in guter Gesellschaft ausklingen zu lassen. Das sind die vielen Dinge, die ich im Sommer gerne mache und die einen Tag zu etwas Besonderem machen.