Beim San Marino GP der Moto2 zwei durften sich fünf Deutsche und Schweizer über Punkte freuen. Tom Lüthi war als Fünfter nicht nur bestplatzierter deutschsprachiger Pilot, sondern setzte sich zudem im Prestigeduell gegen Landsmann und Motorsport-Magazin.com-Kolumnist Dominique Aegerter durch. Mit Rang elf sicherte sich Marcel Schrötter wie bereits am Samstag den Titel des besten Deutschen. Sandro Cortese und Randy Krummenacher folgten auf den Rängen zwölf und vierzehn. Einen Tag zum Vergessen erlebten hingegen Jonas Folger (19.) sowie Robin Muhlhauser (29.)

In einem spannenden Duell mit seinem künftigen Teamgefährten Dominque Aegerter erkämpfte Tom Lüthi beim Grand Prix von San Marino in Misano den fünften Platz und verbesserte sich damit auch in der WM-Wertung auf den fünften Rang. Nur in die Entscheidung um die Podestplätze konnte der Star des Teams Interwetten Paddock nicht eingreifen: "Nach den Trainingstagen hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet. Ich hatte natürlich schon gehofft, dass ich ums Podest kämpfen kann heute. Doch davon war ich weit entfernt, das ging nicht. Ich habe in der Anfangsphase des Rennens zuviel verloren. Ich hatte ein Problem mit der Abstimmung hinten. Dieser fünfte Platz beschert uns wichtige Punkte, darüber bin ich froh. In der WM habe ich einen Platz gut gemacht, und das ist sicher auch sehr positiv."

Nach der Niederlage gegen Lüthi sowie über sieben Sekunden Rückstand auf den angestrebten Podestplatz war Aegerter trotz guter Punkte für Rang sechs wenig zufrieden: "Wenn man zu einem Zeitpunkt des Rennens auf Rang vier liegt und damit in Reichweite des Podestes, am Ende aber doch nur Sechster wird, kann man nicht zufrieden sein. Für meine besten Rundenzeiten musste ich sehr grosse Risiken eingehen. Als mich Viñales in der 18. Runde überholte, hatte ich Mühe, meine Konzentration zu behalten. Ich habe mich auf dem Motorrad zu sehr verkrampft. Anders gesagt, das war heute bei weitem nicht mein bestes Rennen", resümiert der Schweizer.

Schrötter und Cortese erkämpfen sich Punkte

Marcel Schrötter zieht nach Platz elf und fünf WM-Punkten hingegen ein positives Fazit: "Insgesamt war es ein sehr hartes, aber positives Rennen und ein paar WM-Punkte mitzunehmen ist ein großartiges Gefühl - obwohl ich weiß, dass ich in der Gesamtwertung weiter vorn sein könnte. Ich hatte einen guten Start und eine solide erste Runde, aber musste das Gas in einigen Kurven zumachen während ich mit anderen Fahrern kämpfte. Als die Rundenzahl abnahm, habe ich etwas gebraucht, um in meinen Rhythmus zu finden und unglücklicherweise verlor ich ein paar Positionen", verrät der Deutsche.

Marcel Schrötter musste hart für seine Punkte arbeiten, Foto: Tech 3
Marcel Schrötter musste hart für seine Punkte arbeiten, Foto: Tech 3

Nach einer Strafe wegen Verlassens der Streckenbegrenzung musste sich Schrötter eine Position zurückfallen lassen - und verlor so wertvolle Zeit sowie den Anschluss an die Kampfgruppe vor ihm. "Nachdem ich Pasini passieren ließ, hat es leider ein paar Runden gedauert, bis ich wieder vorbei war, denn das Überholen ist auf dieser Strecke sehr hart - auch wenn du deutlich schneller bist. Ich schaffte es zwar, hatte aber die Gruppe davor verloren. Am Rennende war meine Pace richtig stark und ich konnte wieder auf die Jungs vor mir aufholen, aber es gab einige kleinere Getriebeprobleme, wodurch ich erneut Zeit verlor. Ich hätte heute besser sein können, aber Rang elf ist ein positives Ergebnis."

Cortese ist nach einem schwierigen Wochenende mit drei Stürzen und einem missratenen Qualifying mit den vier WM-Zählern dennoch zufrieden: "Nach drei Stürzen an diesem Wochenende war natürlich das Selbstbewusstsein nicht mehr so groß wie vorher. Ich wollte ruhig bleiben und abrufen, was heute möglich war. Was wir uns vielleicht von Misano erträumt haben, war einfach unrealistisch. Mein Start war leider nicht optimal und ich habe es zu Beginn verpasst, mich an die zweite große Gruppe anzuhängen. Ich hatte dann meine eigene Dreiergruppe mit Pasini und Schrötter, und bin letztlich froh, das Rennen beendet und einige Punkte mitgenommen zu haben."

Krummenacher rutscht deutlich ab

Krummenacher schaffte es leider nicht, seine gute Leistung aus dem Qualifying auch im Rennen zu wiederholen. Von Platz neun gestartet, reichte es so letztlich nur zu Platz vierzehn. Vor allem das deutlich wärmere Wetter am Sonntag bereitete dem Schweizer Probleme, da sein Setup auf die veränderten Bedingungen nicht optimal abgestimmt war. "Es war für mich ein sehr anstrengendes Rennen. Zunächst haben die Rempeleien am Start wenig geholfen, um erstens meine Position zu halten und zweitens den Anschluss zur ersten Verfolgergruppe herzustellen. Ich hatte über die gesamte Distanz Mühe in einen wirklich schnellen Rhythmus zu kommen. Ich muss noch härter an mir arbeiten und das Bike noch besser verstehen. Immerhin habe ich noch zwei Punkte geholt."

Der vierte Schweizer im Bunde - Aegerters Teamkollege Muhlhauser - erreichte mit Rang 28 ein enttäuschendes Ergebnis: "Das war ein sehr schwieriges Rennen für mich. Ich habe alles gegeben und habe meine Rundenzeiten ständig verbessert. Dennoch ist das Resultat enttäuschend. Das Wochenende hat am Freitag im Regen für mich gut begonnen, aber danach lief es nicht wie gewünscht. Ich habe mehr erwartet im Rennen. Aber nach dem Sturz im Qualifying und der Startposition sehr weit hinten lag ich von Anfang an im Hintertreffen."