Hi Leute,
seit meiner letzten Kolumne war ich viel unterwegs und natürlich ist in dieser Zeit auch richtig viel passiert - besonders im positiven Sinne. Nach meinem besten Ergebnis in der Moto2-Weltmeisterschaft in Jerez fühle ich mich noch immer super. Mir geht's nach dem zweiten Platz immer noch richtig gut. Es gab eine Menge Medienrummel. Mein Team, meine Familie und meine Sponsoren sind total happy. Besser geht es kaum!

Eine große Party gab es danach allerdings nicht. Ich musste noch am Sonntag von Jerez nach Barcelona fliegen, habe dort übernachtet und bin am nächsten Tag zurück nach Zürich geflogen. Gemeinsam mit meinem Teamchef Fred Corminboeuf und meinem Teamkollegen Robin Mulhauser fiel die Feier relativ klein aus.

Meet & Greet mit Chad Reed, Foto: Dominique Aegerter
Meet & Greet mit Chad Reed, Foto: Dominique Aegerter

Aber blicken wir erst einmal zurück: Wir sind schon ein paar Tage vor dem Rennen in Texas in die USA geflogen. Dort haben wir uns das Supercross-Rennen in Houston angeschaut. Die Strecke war nicht so einfach. Natürlich habe ich immer Lust selbst zu fahren, wenn ich andere auf dem Bike sehe. Ich bin noch nie Supercross gefahren, ich würde das aber gern probieren, besonders die Jumps, denn ich springe echt gern. Es hat aber auch Spaß gemacht, Fahrer wie Ryan Villopoto und James Steward im Rennen zu sehen.

Später haben wir noch ein NBA Basketballspiel gesehen, ich habe erste Schießversuche mit dem Maschinengewehr gemacht und wir waren shoppen, was in den USA natürlich immer ganz praktisch ist. In Mexiko waren wir auch noch schnell. Wir sind nur kurz über die Grenze, damit wir sagen können, dass wir schon einmal in Mexiko waren. Wir haben dort nichts gesehen, nichts gemacht, aber wir waren da.

Moskitos, kaltes Wasser und ein vierter Platz

Zwischen Austin und Argentinien war ich schnell zu Hause. Dann bin ich etwas früher nach Argentinien geflogen und habe mir noch zwei Tage Buenos Aires angeschaut. Danach ging's weiter nach Termas de Rio Hondo. Der erste Eindruck war allerdings eher schlecht, weil wir vom Flughafen Tucuman noch gut eineinhalb Stunden bis zur Rennstrecke gefahren sind und dort in der Nähe ein nicht so tolles Hotel hatten. Wir kamen Mitternacht ins Hotel und es war voller Moskitos, komplett!

Wir wohnten in Bungalows und hatten drei Betten im Meterabstand, in denen ich mit meinem Teamkollegen und einem Mechaniker schlafen sollte. Also bin ich zu meinem Teamchef gegangen und habe gesagt, dass das so nicht geht. Er meinte, dass wir die eine Nacht schon überstehen werden und am nächsten Morgen sind wir losgezogen und haben ein anderes Hotel gesucht. Das war zwar ein bisschen besser, aber auch nicht sonderlich gut. Die ersten zwei Tage kam nur kaltes Wasser aus der Leitung. Das einzig Positive in Argentinien war, dass die Strecke wirklich unglaublich schön war und dass das Resultat am Rennsonntag natürlich alles wieder gut machte.

Gute Arbeit, gute Ergebnisse

In Jerez kam noch der zweite Platz dazu. Aktuell läuft es wirklich gut. Mein Team arbeitet perfekt. Wir haben über den Winter viel im Windkanal gearbeitet und die gute Entscheidung getroffen, auf ein Fahrwerk von WP umzusteigen. Ich hatte eine Operation und habe mich danach umso stärker auf diese Saison vorbereitet. Bei den Tests haben wir gut gearbeitet, mental bin ich auch stärker, darum denke ich, dass es dieses Jahr ein bisschen besser vorwärts geht.

Am Donnerstag war ich zum Training wieder in Niederbipp MX fahren und jetzt komme ich gerade aus Sundgau vom Supermotard. Morgen bin ich von Honda eingeladen, die großer Sponsor eines Fußballclubs in Bern sind, ein Spiel dort anzusehen. Am Montag und Dienstag habe ich noch einige Medientermine, unter anderem bei einem regionalen TV-Sender. Am Dienstag werde ich mit dem Auto nach Paris fahren und am Mittwochmorgen beim Pre-Event der MotoGP dabei sein. Natürlich hoffe ich auch in Le Mans wieder auf ein starkes Resultat. Drückt mir die Daumen,