Nach drei 125ccm-Jahren, zwei Jahren in der Moto3, zwei Siegen, zwölf Podestplätzen, vier Pole Positions und insgesamt 580 Punkten gelang Jonas Folger nach einem fünften Platz in der Moto3-Weltmeisterschaft nun der Aufstieg. Der Bayer wechselte vom Aspar ins AGR Team. Dazu lebt er seit Mitte des letzten Jahres zusammen mit Marcel Schrötter nahe Barcelona und konnte sich unter spanischen Wetterbedingungen im Winter bestens auf die neue Herausforderung vorbereiten.

In seinem ersten Moto2-Rennen auf dem Losail International Circuit sah der 20-Jährige als Zwölfter das Ziel. Nach der Disqualifikation von Takaaki Nakagami rückte er sogar auf Rang elf vor, nahm ganze fünf WM-Zähler mit und war nach Sandro Cortese bester Deutscher. Motorsport-Magazin.com unterhielt sich nach dem Auftakt mit dem Moto2-Neuling.

Wie lief dein erstes Moto2-Rennen in Katar?
Jonas Folger: Wir waren schon in den Trainings in Katar unter den ersten Zehn und ich glaube sonst auch immer unter den ersten 15. Das Schwierigste an diesem Wochenende in Katar war das Rennen, weil ich wirklich nicht wusste, dass es in der Moto2 in den ersten Runden so hart ist und so zur Sache geht. Trotzdem habe ich es im Rennen noch einigermaßen hinbekommen und konnte bis zum Ende der 20 Runden relativ weit nach vorne fahren.

Hattest du zuvor mit einem solchen Ergebnis gerechnet?
Jonas Folger: Mein Ziel war, in die Punkte zu fahren. Daher bin ich sehr zufrieden mit dem zwölften, oder jetzt elften Platz, weil Taka [Nakagami] disqualifiziert wurde. Ich war aber auch ein bisschen frustriert, weil wir starke Rundenzeiten gefahren sind, aber zwei große Fehler gemacht haben. Andernfalls hätten wir vielleicht noch weiter vorn mitfahren können. Im Endeffekt können wir aber zufrieden sein, weil wir wissen, dass wir schnell gefahren sind. Das war mein erstes Rennen in der Moto2 und dass ich dabei noch keine so große Erfahrung habe, war von vornherein klar.

Wie fühlst du dich im neuen AGR Team?
Jonas Folger: Ich fühle mich sehr gut. Wir sind nach den ersten Wochenenden noch etwas weiter zusammengerückt und verstehen uns immer besser. Mein Chefmechaniker ist wirklich super. Wir haben fast keine Probleme und verstehen das Motorrad immer besser. Alles funktioniert also perfekt.

Was ist für dich im etwas kleineren AGR Team anders als bei Aspar?
Jonas Folger: So verschieden sind die beiden Teams gar nicht. Aspar ist natürlich schon ein großes Team, aber mehr als einen guten Crewchief, zwei Mechaniker und einen Mann, der das Datarecording macht und sich um die Elektronik kümmert, brauche ich nicht und das steht mir alles zur Verfügung. Ich habe alles, was ich für eine gute Saison brauche.

Wie schätzt du die anderen Moto3-Aufsteiger wie Maverick Vinales und Luis Salom ein?
Jonas Folger: Luis und Maverick waren bei den Tests schon sehr stark. Beide sind natürlich Spitzenfahrer. Maverick ist Weltmeister, Luis war Dritter in der Moto3-WM 2013. Wenn wir über die ganze Saison gegen die beiden kämpfen können, ist das für uns in Ordnung.

Hast du gerade auf der größeren Maschine noch Probleme mit deinem Knöchelbruch aus Misano 2013?
Jonas Folger: Nein, das ist schon lange vergessen. Glücklicherweise habe ich mit dem Bruch absolut keine Probleme mehr.

Wie läuft das Leben in Spanien?
Jonas Folger: In Spanien läuft's gut. Wir bekommen jede Woche einen neuen Trainingsplan. Das Wetter passt auch. Wir können uns also nicht beschweren. [lacht]

Auf welches Rennen freust du dich in dieser Saison am meisten?
Jonas Folger: Aufs Nächste! Ich will einfach wieder aufs Bike steigen, weiterfahren, mich weiter steigern und bin gespannt, wie es läuft.

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