Jan Seyffarth schlägt in Zukunft neue Wege ein. Im Alter von 33 Jahren gab der gebürtige Querfurter an diesem Mittwoch das Ende seiner Profikarriere als Rennfahrer bekannt. 20 Jahre lang war Seyffarth im Motorsport aktiv und feierte rund um den Globus zahlreiche Erfolge zunächst im Formel- und später im GT-Auto.

"Mit dem Vertrauen von Porsche im Jahr 2005 begann meine Profikarriere, welche sich mit Mercedes-AMG fortsetzte und nun bis 2019 anhielt", teilt Seyffarth in seinen sozialen Netzwerken mit. "Trotz der Möglichkeit, auch 2020 Rennen fahren zu können, habe ich mich dazu entschlossen meine Profikarriere zu beenden."

Zu seinen größten Erfolgen zählen drei Podestplätze beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Von 2011 bis 2019 trat Seyffarth neun Mal in Folge beim Eifel-Klassiker an, stets mit Mercedes-Teams. In den Jahren 2013, 2016 und 2018 erreichte er zusammen mit seinen Teamkollegen jeweils den dritten Gesamtrang.

24h-Rennen Nürburgring 2018: Jan Seyffarth mit Yelmer Buurman, Thomas Jäger und Luca Stolz, Foto: Mercedes
24h-Rennen Nürburgring 2018: Jan Seyffarth mit Yelmer Buurman, Thomas Jäger und Luca Stolz, Foto: Mercedes

"Von 1999-2019 durfte ich nun mein Hobby, mein Beruf, mein Leben, meine Leidenschaft Tag für Tag ausüben", schreibt Seyffarth. "Der Weg ging nicht immer nach oben, aber das macht die Erfolge umso schöner! Vom Kart, über Formel König, Formel VW, Formel 3, Porsche Cup bis hin zum 24 Stunden Rennen. Ich durfte immer coole Autos fahren und hatte mega Teamkollegen!"

Seyffarth machte im Jahr 2003 mit der Vize-Meisterschaft in der damaligen Formel König auf sich aufmerksam und wurde Ende 2004 ins UPS-Porsche-Juniorteam aufgenommen. Im Team seines Vaters Rüdiger Seyffarth erzielte er in der Saison 2008 hinter dem zweifachen DTM-Champion Rene Rast den Vize-Titel.

Seyffarth 2008 im Carrera Cup mit Chris Mamerow und Rene Rast, Foto: Porsche
Seyffarth 2008 im Carrera Cup mit Chris Mamerow und Rene Rast, Foto: Porsche

Seyffarth, seit 2015 offizieller Mercedes-AMG-Fahrer, war ein Tausendsassa im Motorsport: Rennen im Porsche Supercup (Platz 5 im Jahr 2010), dem ADAC GT Masters, der American Le Mans Series, den 24-Stunden-Rennen von Daytona, Spa und Dubai (P3 im Jahr 2011) prägten seine 20-jährige Karriere.

Zuletzt engagierte sich der Familienvater unter anderem als TV-Kommentator bei Eurosport und n-tv, Fahr-Instruktor und Entwicklungsfahrer für Mercedes-AMG und seit 2018 als Vorsitzender der AG Simracing des Deutschen Motor Sport Bundes DMSB.

Dass Seyffarth noch einmal in einen Rennwagen zurückkehrt, wollte er zumindest nicht vollständig ausschließen: "Das soll nicht bedeuten, dass ich komplett von der Bildfläche verschwinde und gar keine Rennen mehr fahre, aber mein Fokus liegt nun in anderen Dingen und vor allem im Ausbau meiner Agentur FastLane."

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