Fünf große Rennen wurden in der Motorsport-Saison 2016 gleich zwei Mal rund um die Uhr ausgetragen. Fünf Mal wurden dabei große und einmalige Stories geschrieben. Motorsport-Magazin.com bietet euch noch einmal die großen Highlights der Sportwagen-Saison 2016 im chronologischen Überblick, vom Crashfest in Dubai bis zur Farce um Mercedes in Spa-Francorchamps.

Crashfest bei den 24h von Dubai 2016

Mit einem Rekordstarterfeld erfolgte der Startschuss in die Langstrecken-Saison 2016. Sage und schreibe 100 Fahrzeuge waren für das 24h-Rennen in Dubai Mitte Januar gemeldet. Klar, dass es auf der knapp 5,4 Kilometer langen Piste häufig zu Unfällen und Code-60-Phasen kam. Die Turbulenzen in der Wüste überstand WRT am besten. Vanthoor/Leonard/Meadows/Ferté wurden nach insgesamt 588 Runden als Sieger abgewunken, mit deutlichem Vorsprung von fünf Runden auf den Black-Falcon-Mercedes von Al-Faisal/Webb/Christodoulou/Morley/Montecalvo und acht Runden auf den drittplatzierten Abt-Audi von Jöns/Weishaupt/Tutumlu Lopez/Henkola/Abt.

Packende Fights in allen Klassen bei den 24h von Daytona

Ende Januar wurde mit den 24h von Daytona auch die Saison 2016 in der US-amerikanischen Sportwagen-Serie IMSA eröffnet - mit einem Kracher! LMP2- vs. Daytona-Prototypen um den Gesamtsieg, ein Fotofinish zwischen zwei Corvettes in der GTLM-Klasse sowie das Debüt der bildhübschen Ford GT dominierten die Schlagzeilen im Bundesstaat Florida. Am Ende hatten die LMP2-Boliden die Oberhand. SMP Racing sicherte sich dank Mediani/Minassian/Aleshin/Ladygin die Pole-Position, im Rennen setzte sich die Mannschaft von Tequila Patrón ESM durch. Derani/Sharp/Brown/Van Overbeek bezwangen mit ihrem LMP2-Ligier nur knapp den zweitplatzierten Corvette-DP von Taylor/Taylor/Angelelli/Barrichello.

Wetter-Chaos und historisches Finish am Nürburgring

Wer die 24h vom Nürburgring 2016 gesehen hat, dem wird sich das Rennen wohl ewig in den Kopf einbrennen. Schon nach einer dreiviertel Stunde sorgt ein Hagel-Inferno für chaotische Zustände und eine Unterbrechung von gut drei Stunden. Doch das war noch nicht alles, was das Rennen zu bieten hatte. In der Schlussphase kam es zu einem packenden Zweikampf zwischen zwei Mercedes - der Black-Falcon-AMG #4 von Schneider/Engel/Christodoulou/Metzger zog noch in der allerletzten Runde am HTP-Mercedes von Vietoris/Seefried/Hohenadel/Van Der Zande vorbei! Am Ende betrug der Vorsprung weniger als sechs Sekunden - so wenig wie noch nie in der Geschichte des Rennens.

Unfassbares Drama um Toyota in Le Mans 2016

Mitte Juni fand der Höhepunkt des Sportwagen-Jahres statt, die 24h von Le Mans. Nach erstmaligem Start hinter dem Safety Car lautete Porsche vs. Toyota das Sieg-Duell. Der erste Porsche verabschiedete sich durch einen technisch bedingten Ausfall bereits in der Nacht, sodass Dumas/Jani/Lieb allein gegen die Toyota bestehen mussten. Lange, sehr lange sah es so aus, als könnten die Japaner ihren heiß ersehnten ersten Gesamtsieg an der Sarthe feiern. Bis der TS050 Hybrid #5 von Davidson/Buemi/Nakajima drei Minuten vor Schluss auf Start-Ziel ausrollt. Der #2-Porsche schlüpft durch und staubt den Sieg ab. Doch das interessierte an diesem Tag niemanden, Toyota war Sieger der Herzen.

Packende GT3-Action und deftige Mercedes-Strafe in Spa

Schon vor dem Rennstart schlugen die Wellen hoch. Mercedes wurde mit einer heftigen Strafe bedacht, weil die Zündreihenfolge der AMG GT3 nicht mit der homologierten Version übereinstimmte. Statt Mehrfach-Pole Start von ganz hinten plus 5-Minuten-Stop&Go. Trotzdem brachte man noch drei Autos in die Top-5! Am Morgen kristallisierte sich schließlich das Duell um den Sieg heraus: BMW gegen Bentley. Hier behielt der brandneue M6 GT3 von Rowe Racing schließlich die Oberhand, weil die Briten mehrfach bei der Strategie und bei den Boxenstopps verwachsten. So verlor der aussichtsreiche M-Sport-Bentley sogar noch das Podium gegen Mercedes und Audi. Es gewannen schließlich Martin/Eng/Sims.