An diesem Samstag stehen die 12 Stunden von Sepang an. Eine Veranstaltung, die die wenigsten Motorsport-Fans in ihrem Kalender stehen haben dürften. Das könnte allerdings ein Fehler sein, da sich in diesem Jahr die Intercontinental GT Challenge in Malaysia entscheidet und damit auch der ein oder andere bekannte Name aus dem internationalen GT3-Sport angelockt wird.

Motorsport-Magazin.com geht den Fragen nach, warum sich frühes Aufstehen für den Live-Stream durchaus lohnt.

Was sind die 12 Stunden von Sepang?

Seit dem Jahr 2000 wird ein Langstreckenrenn für Sportwagen mit der Dauer einer Uhrenumdrehung auf der Formel-1-Strecke vor den Toren Kuala Lumpurs abgehalten. Auch wenn das Rennen in der Vergangenheit vereinzelt Piloten von internationalen Renommee anlockte, so dominierten doch Fahrer und Teams aus der asiatisch-australischen Szene.

Der regionale Charakter des Rennens änderte sich 2015 als die SRO, die Organisation hinter der Blancpain-GT-Serie, die Ausrichtung übernahm. Vor allem europäische Mannschaften mit Herstellerunterstützung kamen in größerer Zahl. Dieser Trend setzt sich 2016 fort.

Wer ist startberechtigt?

Sieben Klassen dürften bei den 12 Stunden von Sepang starten - eine Vielzahl, die eher für Breitensport-Niveau spricht. Allerdings franst das Feld mit 26 Startern auf der Meldeliste erst im niedrigeren PS-Bereich aus.

13 GT3-Bolide, also exakt die Hälfte der Fahrzeuge, bilden die Spitze des Klassensystems in Malaysia und machen den Gesamtsieg unter sich aus. Die GT3-Klasse unterteilt sich zusätzlich noch in Pro-, Pro-Am- und Am-Wertungen. Dazu kommen noch einige GT4- und Cup-Fahrzeuge.

Was hat Sepang mit der Intercontinental GT Challenge zu tun?

Die 12 Stunden von Sepang bilden den Abschluss der 2016 neu ausgeschriebenen Intercontinental GT Challenge für GT3-Fahrzeuge. Sie ist von der SRO als Pseudo-WM für GT3-Langstreckenrennen auf unterschiedlichen Kontinenten konzipiert worden und fasst verschiedene Klassiker zu einem Championat zusammen. Neben Sepang für Asien gehören noch die 24 Stunden von Spa-Francorchamps für Europa und die 12 Stunden von Bathurst für Australien dazu. Ein Rennen in Austin realisierte sich nicht.

Ein Grundgedanke der Intercontinental GT Challenge soll die Regionalität sein: Bei den Rennen starten lokale Teams, die aber von Herstellern unterstützt und für Punkte nominiert werden können. Ein kostspieliger Transport soll so vermieden werden. Es gibt Wertungen für Hersteller und Fahrer.

Wer duelliert sich mit wem?

In Malaysia duellieren sich de facto nur noch McLaren und Audi um die Meistertitel. Laurens Vanthoor im Phoenix-Audi (33 Punkte) liegt vor Shane Van Gisbergen im K-PAX-McLaren (27) und René Rast im zweiten Phoenix-Audi (26). Die Bentley-Boys Steven Kane und Guy Smith (26) sind ebenso wenig in Sepang dabei wie die Mercedes-Piloten Renger van der Zande (25) oder Thomas Jäger (24).

Was an Bentley und Mercedes fehlt, machen Ferrari und vor allem Porsche wett. Manthey Racing bring zwei 911 GT3 R mit Galabesetzung: Nick Tandy, Earl Bamber und Patrick Pilet sowie Fred Makowiecki, Richard Lietz und Michael Christensen. Phoenix Racing hält mit zwei Audi R8 LMS dagegen: Vanthoor, Robin Frijns und Christopher Haase sowie Rast, Pierre Kaffer und Markus Winkelhock. Fünftes Rad am Wagen der Favoriten ist der K-PAX-McLaren von Álvaro Parente, Côme Ledogar und Van Gisbergen.

Bei den Herstellern liegen McLaren (34 Punkte) und Audi (45) hinter Mercedes (49) und Bentley (51). Da die Zähler nach dem FIA-Schema - 25, 18, 15, etc. - für die besten zwei Fahrzeuge vergeben werden, dürfte Audi als Favorit auf den Herstellertitel gelten.

Wann wird gefahren?

Das Rennwochenende in Sepang geht von Donnerstag bis Samstag. Die Qualifikation findet am Freitag, das Rennen am Samstag statt. Eine Übertragung im Live-Stream ist angekündigt.

Qualifikation: Freitag, 8:00 bis 9:00 Uhr (MEZ)
Shoot-Out Top 15: Freitag, 9:30 bis 9:45 Uhr (MEZ)
Rennen: Sonntag, Start 5:00 Uhr (MEZ)