Triumph im Land der aufgehenden Sonne. Giorgio Maggi fuhr vergangenen Sonntag seinen ersten LMP2-Sieg in der Asian Le Mans Series ein. Schauplatz war der altehrwürdige Fuji International Speedway am Fuße des Mount Fuji. Vor herrlicher Kulisse gelang dem Schweizer und seinen Teamkollegen Struan Moore und Fabian Schiller der Sieg nach Startplatz drei. Damit verwies das Trio erfahrene Piloten, darunter erfolgreiche Teilnehmer der 24 Stunden von Le Mans und den AsLMS-Meister in der LMP2-Klasse von 2014 in die Schranken. Mit dem Sieg verkürzen Maggi & Co. den Abstand in der Meisterschaft auf 18 Punkte, die Chancen auf den Titelgewinn sind intakt.

Gratulation zur Glanzleistung, Giorgio! Wie fühlst du dich nach dem ersten Saisonsieg?
Giorgio Maggi: Ich freue mich tierisch und bin sehr erleichtert, dass es endlich geklappt hat. Vor allem nach dem Rennen in Zhuhai, das für uns ziemlich enttäuschend ausgegangen ist. Ich ergänze mich mit Fabian und Struan richtig gut. Wir drei haben das gesamte Wochenende über in Fuji einen tadellosen Job abgeliefert. Wir fuhren das Auto am Limit. In dieser Konstellation könnte in den verbleibenden zwei Rennen noch einiges für uns herausspringen.

In Japan habt ihr gezeigt, zu was ihr imstande seid. Du hast das Rennen eröffnet. Wie lief dein Stint?
Giorgio Maggi: Der Start lief bereits voll nach Plan. Ich konnte mich im Windschatten gut an den Zweitplatzierten heransaugen und bin dann beim Anbremsen in die erste Kurve an ihm vorbeigezogen. Dann wurde es allerdings etwas turbulenter. Nach einem ziemlich heftigen Unfall eines der LMP3-Fahrzeuge kam das Safety Car auf die Strecke. Dabei war es bei den kalten Außen- und Asphalttemperaturen besonders schwierig, die Vorderreifen auf Betriebstemperatur zu halten. Die harte Reifenmischung hat uns dabei auch nicht geholfen.

Giorgio Maggi auf dem Fuji International Speedway, Foto: Paul Khoo
Giorgio Maggi auf dem Fuji International Speedway, Foto: Paul Khoo

Habt ihr dadurch beim Re-Start etwas Zeit verloren?
Giorgio Maggi: Ja, der Erstplatzierte konnte sich etwas von mir absetzen, weil ich zunächst stark mit Untersteuern zu kämpfen hatte. Im weiteren Verlauf des Stints hat sich die Reifensituation merklich verbessert. Jedoch kam ich ziemlich bald in Verkehr und habe durch eine Menge Überrundungen etwas Zeit verloren. Bevor ich das Auto an Fabian übergeben habe, kam das Safety Car erneut auf die Strecke. Wir mussten daraufhin schnell reagieren.

Das Safety Car hat euren Zeitplan also gehörig durcheinander gebracht...
Giorgio Maggi: Ja, es wurde ziemlich hektisch in der Box. Aber letztlich ging doch alles gut aus. Ich habe das Auto an Fabian übergeben, der die Führung übernehmen und ausbauen konnte. Das war ein richtig guter Job von ihm. Struan war als Letzter dran. Der Vorsprung auf den Zweitplatzierten war allerdings nicht so groß. Wir kämpften und es kam immer wieder zum Führungswechsel. Letztlich konnten wir uns aber behaupten und holten das Ding nach Hause.

Nach solch einem fantastischen Wochenende kannst du es wohl kaum erwarten, bis es wieder weitergeht, oder?
Giorgio Maggi: Zweifellos. Auf das nächste Rennen in Thailand freue ich mich sehr. Ich kenne die Strecke in Buriram bereits von letztem Jahr. Die ganze Anlage ist sehr modern und auch die Streckenführung ist sehr reizvoll, denn sie hat von allem ein bisschen was. Das Spezielle an dem Kurs ist die Lage: Von Bangkok fährt man zunächst mit dem Auto sieben Stunden lang durch den Dschungel, steigt dann für anderthalb Stunden in den Flieger und kommt dann in Buriram an. Ein Abenteuer sondergleichen - ich kann es kaum erwarten.