Mercedes-AMG baut sein Motorsport-Programm weiter aus. Nachdem zur Motorsport-Saison 2016 schon eine GT3-Variante des AMG GT R präsentiert wurde, legt man nun noch eins drauf: Um den Kundensport weiter zu bestärken, stellte man bei der markeninternen Saisonabschlussfeier am vergangenen Samstag auch eine GT4-Version des höchst erfolgreichen Sportwagens vor.

"Die Entwicklung des Mercedes-AMG GT4 ist ein weiterer wichtiger Schritt für den kontinuierlichen Ausbau unseres Mercedes-AMG Motorsportprogramms. Das hervorragende Feedback unserer Kundenteams zum AMG GT3 und das zunehmende Interesse an GT4-Rennfahrzeugen haben uns in unserer Entscheidung bestärkt", führt Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Mercedes-AMG, aus.

GT4 erlebt Aufschwung

Von Aston Martin und Porsche gibt es GT4-Renner, Foto: Patrick Funk
Von Aston Martin und Porsche gibt es GT4-Renner, Foto: Patrick Funk

Durch den Mercedes-Einstieg in den GT4-Sport erhält diese Kategorie ein weiteres attraktives Modell. In der GT4-Klasse gibt es zwar auch fahrzeugspezifische Homologationsvorgaben, doch im Gegensatz zur GT3 sind in der GT4-Klasse viel weniger Änderungen an den Fahrzeugen gestattet. Die GT4-Autos sind also bei Weitem nicht so ausgefeilt, was die Fahrzeug-Preise niedrig hält und Amateurfahrern einen Einstieg in den Rennsport ermöglichen sollte.

Doch nun entdecken Hersteller wieder stärker die Möglichkeit, günstige und schnörkellose Rennautos zu bauen und damit den Kundensport zu stärken. Die GT4-Klasse befindet sich deshalb im Aufwind und wird für die Hersteller immer attraktiver. GT4-Modelle gab oder gibt es beispielsweise vom Aston Martin Vantage, dem BMW Z4, dem Ginetta G55, dem McLaren 570S, dem Nissan 370Z oder dem Porsche Cayman.

Dort könnte Mercedes den AMG GT4 einsetzen

Der Mercedes-AMG GT4 könnte unter anderem beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring starten, Foto: Mercedes-Benz
Der Mercedes-AMG GT4 könnte unter anderem beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring starten, Foto: Mercedes-Benz

GT4-Klassen werden vor allem in nationalen Serien ausgeschrieben bzw. GT4-Fahrzeuge sind hauptsächlich in nationalen Serien startberechtigt. So findet oder fand man Autos dieser Kategorie beispielsweise in der VLN und den GT-Meisterschaften in Großbritannien, Australien und Schweden. Aber auch bei Events wie den 24h-Rennen in Dubai, Spa-Francorchamps oder auf dem Nürburgring oder den 12h von Bathurst starten GT4-Modelle.

Das Einsatz-Spektrum des Mercedes AMG GT4 im Kundensport ist also breit gefächert, Kundenteams und Herrenfahrer können den neuen Renner weltweit einsetzen. Ob der AMG GT4 in die Fußstapfen seiner erfolgreichen großen GT3-Schwester treten kann, wird sich zeigen. Mercedes landete 2016 mit dem AMG GT3 einen Volltreffer. Beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring fuhr man einen triumphalen Vierfach-Erfolg ein, in Spa verhinderte nur ein Verstoß gegen die BoP-Auflagen samt drastischer Strafe einen Sieg.