12h von Sebring

Der älteste US-Langstrecken-Klassiker im Kalender sind die 12h von Sebring. 1950 wurde der Flugplatz-Kurs eröffnet und noch im selben Jahr das erste Langstrecken-Rennen abgehalten. Mit Ausnahme von 1951 und 1974 fand seitdem alljährlich das 12h-Rennen auf dieser Strecke statt. Früher war Sebring dank der Hitze und der vielen Bodenwellen für die Hersteller ideal, um sich auf die später im Jahr stattfindenden 24h von Le Mans vorzubereiten. In eine Krise geriet Sebring, als es beim Rennen 1966 zu fünf Todesfällen kam. Danach wurde einiges an der Sicherheit getan.

Parallel zu Daytona zählte das Rennen anfangs zur Sportwagen-WM und/oder zur IMSA. Ende der 90er-Jahre entschloss man sich jedoch im Gegensatz zu Daytona, Bestandteil der ALMS zu werden. Seit 2014 findet Sebring wieder im Rahmen der IMSA statt. Eine besondere Beziehung pflegt übrigens auch die heutige Langstrecken-WM der FIA zum 12h-Rennen von Sebring. Die 2012er-Ausgabe stellte nämlich das allererste Rennen in der Geschichte der WEC dar. Rekordsieger in Sebring ist übrigens bei den Fahrern Mr. Le Mans himself, Tom Kristensen. Die meisten Gesamtsiege aller Marken konnte Porsche einfahren.

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1950
Gehört aktuell zur:IMSA
Rekordsieger Fahrer:Tom Kristensen (6)
Rekordsieger Marke:Porsche (18)
Distanzrekord:Kristensen / Capello / McNish (Audi, 2009), 383 Runden / 2278,85 km
Sieger 2018:Van Overbeek / Derani / Lapierre (ESM-Nissan), 344 Runden / 2046,8 km

24h am Nürburgring

Noch relativ jung im Kreise der Langstrecken-Klassiker sind die 24h auf dem Nürburgring - nur Bathurst und Dubai sind jünger! Trotzdem gilt dieses Rennen heute als wichtigsten 24h-Rennen hinter Le Mans. 1970 als günstige Alternative zum 1000km-Rennen geschaffen, gewann das Rennen bald an Reputation, auch wenn 1973 und 1974 (wegen der Ölkrise) sowie 1983 (wegen des Umbaus) kein 24h-Rennen stattfand. Den endgültigen Weg zum riesigen Event, das es heute ist, ebneten die Regelhüter vom ADAC Nordrhein jedoch erst in der zweiten Hälfte der 2000er-Jahre, als den GT3-Rennern der Start auf der Nordschleife erlaubt wurde.

24h Nürburgring: Die Video-Highlights vom Rennen (07:05 Min.)

Seither konnten die Veranstalter fast immer aus über 200 Meldungen ihre Teilnehmer aussuchen. Die 24h vom Nürburgring leben jedoch auch und vor allem von den Exoten auf und den Anekdoten neben der Strecke. An dieser Stelle sei nur einmal erinnert an Fuchsschwanz-Manta, Wiesmann GT, Gumpert Apollo oder die Scuderia Glickenhaus. Die meisten Gesamtsiege in der grünen Hölle holten bei den Fahrern Timo Bernhard, Pedro Lamy und Marcel Tiemann, sie gewannen jeweils fünf Mal. Die erfolgreichste Marke in der Eifel ist BMW mit 19 Gesamtsiegen.

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1970
Gehört aktuell zu:keiner Serie
Rekordsieger Fahrer:Timo Bernhard, Pedro Lamy, Marcel Tiemann (je 5)
Rekordsieger Marke:BMW (19)
Distanzrekord:Haase/Mamerow/Rast/Winkelhock (Audi, 2014), 159 Runden / 4035,102 km
Sieger 2018:Lietz/Pilet/Makowiecki/Tandy (Porsche), 135 Runden / 3426,03 km

24h von Le Mans

Zu Le Mans ist eigentlich alles gesagt, was es zu sagen gibt. In der Gegend an der Sarthe fand im Jahre 1906 das erste Rennen mit dem Prädikat "Grand Prix" statt. 1923 schließlich fällt der Startschuss zum ersten 24h-Rennen von Le Mans. Seither ranken sich Mythen, Dramen, Tragödien, Triumphe und Schicksale um dieses prestigeträchtigste Rennen der gesamten Motorsport-Welt. 1955 kam es in Le Mans zur wohl größten Tragödie in der Motorsport-Geschichte, als bei einem Unfall um den Mercedes von Pierre Levegh der Pilot selbst sowie 82 Zuschauer ums Leben kamen. Le Mans war auch viele Jahre für die ewig lange Hunaudières-Geraden bekannt, auf der die Gruppe-C-Monster in den 80er-Jahren die 400-km/h-Schallmauer knackten.

Le Mans 2018: Video-Highlights des 24-Stunden-Rennens (10:15 Min.)

Doch Le Mans ist mehr als nur Geschichte und Speedrausch. Immer wieder wird dort der Grundstein für wichtige Innovationen im Rennsport oder in der Automobil-Industrie gelegt, Stichwort Serienrelevanz. Egal ob Scheinwerfer oder Hybrid-Technologie: Sie alle haben ihren Feinschliff bei diesem Rennen bekommen. In der langen Geschichte von Le Mans fand das Rennen nur in den Jahren 1936 sowie von 1940 bis 1948 nicht statt. Aktuell bildet Le Mans den Höhepunkt einer jeden WEC-Saison, auch früher zählte das Rennen schon zur Sportwagen-WM. Rekordsieger an der Sarthe sind bei den Fahrern Tom Kristensen mit neun Erfolgen und bei den Marken Porsche mit deren 19.

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1923
Gehört aktuell zur:FIA WEC
Rekordsieger Fahrer:Tom Kristensen (9)
Rekordsieger Marke:Porsche (19)
Distanzrekord:Rockenfeller / Bernhard / Dumas (Audi, 2010), 397 Runden / 5410,713 km
Sieger 2018:Buemi / Nakajima / Alonso (Toyota), 388 Runden / 5288,052 km

24h von Spa-Francorchamps

Kaum zu glauben, aber wahr: Die 24h von Spa sind der zweitälteste Langstrecken-Klassiker in der Welt des Motorsports. Das erste Rennen in den Ardennen fand bereits 1924 statt, ein Jahr nach der Eröffnungsausgabe der 24h von Le Mans. Ausgetragen wurde es auf öffentlichen Straßen zwischen Francorchamps, Malmedy und Stavelot. 1979 wechselt man auf die inzwischen fertig gestellte Rennstrecke.

24h Spa 2018: Wiederholung aller Renn-Highlights (07:30 Min.)

In den 60ern, 70ern und 80ern zählten die 24h von Spa zur Tourenwagen-EM und 1953 sowie 1981 zur Sportwagen-WM. Danach stellte das Rennen für viele Jahre ein eigenständiges Event dar. Seit 2001 finden die 24h von Spa schließlich im Rahmen von Stéphane Ratels GT-Meisterschaften statt (Ausnahme: 2010), aktuell bildet das Rennen den Höhepunkt der Blancpain-GT-Saison. Fahrer bzw. Hersteller mit den meisten Siegen sind Lokalmatador Eric Van De Poele (5) bzw. BMW (23).

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1924
Gehört aktuell zur:Blancpain GT Serie
Rekordsieger Fahrer:Eric Van De Poele (5)
Rekordsieger Marke:BMW (23)
Distanzrekord:Mass / Stuck (Ford, 1972), 319 Runden / 4498,436 km
Sieger 2017:Blomqvist / Krognes / Eng (BMW), 511 Runden / 3579,044 km

Macau Grand Prix

Der Macau Grand Prix gilt als eines der letzten großen Highlights der Motorsport-Saison. 1954 zum ersten Mal abgehalten, änderten sich über die Jahre immer wieder Programm und teilnehmende Fahrzeuge. Formel-Autos starten beispielsweise erst seit 1961 in der Zockermetropole, der Formel-3-GP existiert in seiner heutigen Form gar erst seit 1983. Auch das Motorrad-Rennen durch den Leitplanken-Dschungel war nicht von Anfang an dabei, sondern etablierte sich erst ab 1967. Das Tourenwagen-Rennen gibt es in Macau seit 1957, zwischen 2005 und 2014 stellte man dabei das Finale jeder WTCC-Saison.

Macau 2018: 360-Grad-Onboard-Video im Mercedes-AMG GT3 (02:53 Min.)

Die TC1-Tourenwagen der WTCC wurden schließlich 2015 von den TCR-Rennern ersetzt. Seit 2008 findet im Rahmen des Macau Grand Prix auch ein Rennen mit GT-Fahrzeugen statt, 2015 wurde dieses Rennen schließlich von der FIA als offizielles GT-Weltfinale deklariert. Rekordsieger des GT-Rennens in der chinesischen Sonderverwaltungszone ist übrigens Edoardo Mortara, der zwischen 2011 und 2013 drei Mal in Folge gewinnen konnte. Durch Mortaras Hattrick liegt auch Audi in der Siegstatistik bei den Herstellern ganz vorne, 2017 siegte er jedoch für Mercedes-AMG.

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1954 (GT-Rennen seit 2008)
Gehört aktuell zu:keiner Serie
Rekordsieger Fahrer:Edoardo Mortara (4)
Rekordsieger Marke:Audi (4)
Rundenrekord:Laurens Vanthoor (Audi, 2016), 2:18.031
Sieger 2018:Augusto Farfus (BMW)

24h von Dubai

Inzwischen schon fast traditionell bildet das 24h-Rennen von Dubai durch seine Ansetzung Mitte Januar den Einstieg in ein neues Motorsport-Jahr. Das Rennen fand erst 2006 zum ersten Mal statt und ist damit der jüngste aller Langstrecken-Klassiker. Die 24h von Dubai erfreuen sich großer Beliebtheit, was ein Blick auf die riesige Anzahl an gemeldeten Autos unterstreicht. 2016 waren sage und schreibe 100 Autos gemeldet, und auch bei der 13. Ausgabe im Jahr 2018 war das Starterfeld ähnlich prall gefüllt. Porsche ist Rekordsieger im Mittleren Osten mit insgesamt fünf Gesamtsiegen. Acht Fahrer konnten zudem das Rennen bisher doppelt gewinnen, nämlich Philipp Peter, Dieter Quester, Jeroen Bleekemolen, Khaled Al-Qubaisi, Sean Edwards, Abdulaziz Al-Faisal, Hubert Haupt und Yelmer Buurman. Sie teilen sich damit den Titel "Rekordsieger in Dubai".

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:2006
Gehört aktuell zur:24h Series
Rekordsieger Fahrer:Dieter Quester, Philipp Peter, Khaled Al-Qubaisi, Sean Edwards, Jeroen Bleekemolen, Abdulaziz Al-Faisal, Hubert Haupt, Yelmer Buurman (je 2)
Rekordsieger Marke:Porsche (5)
Distanzrekord:Jäger / Bleekemolen / Edwards / Al-Qubaisi (Mercedes-AMG, 2012),
628 Runden / 3384,92 km
Sieger 2019:Parhofer / Haase / Vervisch / Breukers (Audi), 607 Runden / 3271,73 km

24h von Daytona

Der erste große US-Klassiker im Kalenderjahr lässt nicht lange auf sich warten. Ende Januar/Anfang Februar fällt alljährlich der Startschuss zu den 24h von Daytona. Das erste Langstrecken-Rennen auf der riesigen Anlage im Bundesstaat Florida fand bereits 1962 statt, erst seit 1966 wird das Rennen allerdings im 24-Stunden-Format ausgetragen. 1962 und 1963 betrug die Renndistanz noch drei Stunden, 1964 und 1965 dann 2000 Kilometer. In den 70er-Jahren geriet Daytona kurzzeitig in Schwierigkeiten. 1972 konnte man nur eine Renndistanz von sechs Stunden realisieren, 1974 musste das Rennen wegen einer Energiekrise in den USA ganz abgesagt werden.

24h Daytona 2018: Die Highlights des Rennens (09:30 Min.)

Auch in Sachen Serienzugehörigkeit kann Daytona auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Anfangs fand das Rennen noch im Rahmen der Sportwagen-WM und/oder der IMSA statt. Zwischen 2000 und 2013 zählte Daytona schließlich zur GrandAm Sportscar Series, ehe man 2014 wieder unter die Fittiche der IMSA kam. Die 24h von Daytona zählen zudem zur inoffiziellen "Triple crown of endurance racing", zusammen mit Sebring und Le Mans. Insgesamt haben zwölf Fahrer bisher bei allen drei Rennen Siege erringen können. Doch keinem ist es gelungen, Daytona, Sebring und Le Mans in ein und demselben Jahr für sich zu entscheiden. Die meisten Siege in Daytona konnten auf Fahrerseite Hurley Haywood und Scott Pruett und auf Markenseite Porsche einfahren.

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1966
Gehört aktuell zur:IMSA
Rekordsieger Fahrer:Hurley Haywood, Scott Pruett (je 5)
Rekordsieger Marke:Porsche (18)
Distanzrekord:Albuquerque / Barbosa / Fittipaldi (Action-Express-Cadillac, 2018),
808 Runden / 4629,84 km
Sieger 2018:Albuquerque / Barbosa / Fittipaldi (Action-Express-Cadillac),
808 Runden / 4629,84 km

12h von Bathurst

Bathurst gilt heutzutage als Highlight im GT-Kalender. Doch das Rennen blickt überraschenderweise auf eine noch relativ kurze Geschichte zurück. Denn erst am Osterwochenende 1991 fand die 12h-Premiere am Mount Panorama statt. Eine längere Pause gab es aus Kostengründen zwischen den Jahren 1995 und 2006, wobei man 1995 noch auf die Strecke in Eastern Creek auswich. 2002 und 2003 wollte man das Langstrecken-Rennen am Mount Panorama wieder beleben. In beiden Jahren fand statt der 12h- ein 24h-Rennen statt, doch auch dieses musste wegen der hohen Kosten aufgegeben werden.

Erst seit 2007 findet das 12h-Rennen von Bathurst wieder alljährlich statt und hat sich in dieser kurzen Zeit große Reputation erarbeitet. Entscheidend dafür war schließlich der Entschluss, ab 2011 auch GT3-Fahrzeuge in Bathurst starten zu lassen. Nun gilt es als eines der wichtigsten GT-Langstreckenrennen der Welt. Die Ehre des Rekordsiegers am Mount Panorama gebührt bei den Fahrern übrigens dem Lokalmatador John Bowe mit drei Gesamtsiegen. Erfolgreichste Marke in Bathurst ist Mazda mit vier Gesamtsiegen.

KategorieRekord und Fahrer/Marke
Erste Ausgabe:1991
Gehört aktuell zur:Intercontinental GT Challenge
Rekordsieger Fahrer:John Bowe (3)
Rekordsieger Marke:Mazda (4)
Distanzrekord:Parente / Van Gisbergen / Webb (McLaren, 2016), 297 Runden / 1845,261 km
Sieger 2018:Frijns / Leonard / Vanthoor (Audi), 271 Runden / 1683,723 km