Der Trainingsfreitag zu den 12 Stunden von Bathurst ist dramatisch verlaufen. Wie im Vorjahr mussten die ersten vier Sitzungen wegen diverser Unfälle mehrmals unterbrochen werden. Am schlimmsten erwischte es die Titelverteidiger von Maranello Motorsport: Nach einem heftigen Abflug Tony D'Albertos kann der Ferrari des Teams wohl nicht mehr repariert werden. Hingegen als schnellstes Fahrzeug des Tages erwies sich der Lamborghini Gallardo von Lago Racing. David Russell stellte in Einheit drei die bisherige Bestmarke auf (2:04,2332 Minuten).

Das Unglück für Maranello Motorsport ereignete sich bereits im Auftakttraining. D'Alberto krachte im Abschnitt Forrest's Elbow nach Kontakt mit einem anderen Auto heftig in die Beton-Streckenbegrenzungen. Der 29-jährige V8-Supercar-Fahrer wurde anschließend in ein umliegendes Krankenhaus gebracht, um dort gründlich untersucht zu werden. Größere Blessuren stellten die Ärzte dort aber nicht fest, sodass D'Alberto theoretisch am Rennen teilnehmen dürfte. Die Maranello-Mannschaft versucht zur Stunde, einen Ersatzwagen aufzutreiben; die Beschädigungen am verufallten Chassis sind wohl nicht reparabel. Sollten die Melbourner jedoch ohne fahrbaren Untersatz bleiben, wären die Titelverteidiger vorzeitig ausgeschieden.

Lambo, Audi und Ferrari an der Spitze

Die zweitbeste Runde des Tages absolvierte indes das belgische GT-Ass Laurens Vanthoor. Im Nummer-15-Audi des Phoenix-Teams markierte er in Sitzung zwei eine Zeit von 2:04,9870 Minuten, womit er rund sieben Zehntelsekunden langsamer war als Lago-Mann Russell in der darauffolgenden Einheit. Bis dato waren die Audi-Boliden ähnlich flott unterwegs wie der technisch eng verwandte Lamborghini Gallardo; auch die Ferraris erwiesen sich als stark. D'Alberto war bis zu seinem Unfall Zweitschnellster hinter Russell, während im abschließenden Training des Tages die Ferraris von AF Corse und TFM die Plätze zwei und drei belegten. Die Bestzeit hier ging an den Audi mit der Nummer 9, unter anderem pilotiert von Christopher Mies.

Mercedes-Benz, Nissan und auch Bentley agierten bisher weitgehend unauffällig. Womöglich aber haben viele Teams sich noch nicht auf die Qualifikation eingeschossen. Zeit dazu hätten sie noch zwischen 21:45 und 22:45 unserer Zeit, dann nämlich wird das fünfte und letzte Training in Bathurst stattfinden.