Nach einem fünften Gesamtrang im vergangenen Jahr waren Martin Ragginger, Carlo Lusser, Otto Klohs und Jens Richter auf der Startnummer #8 mit hohen Erwartungen nach Arabien aufgebrochen. Das Quartett verfügt über Erfahrungen aus diversen Porsche- und GT-Meisterschaften, ist jedoch bis auf den österreichischen Profi-Rennfahrer Martin Ragginger ein reines Amateur-Team. Nach dem Zeittraining war der weiß-rote FACH-Porsche auf Rang 21 und in Reihe 11 für das 24 Stunden Rennen von Freitag auf Samstag qualifiziert.

Für das Eidgenossen-Quintett rund um die Renn-Novizen Marcel Wagner und Thomas Fleischer sowie Heinz Bruder, Heinz Arnold und Marco Zolin stand trotz eines Abflugs während des freien Trainings und eines größeren Reparaturaufwandes ganz vorsichtig ein Platz in den Top-Ten im Lastenheft. "Dank der mitgebrachten Ersatzteile und einer Nachtschicht der Mechaniker ist das Auto wieder perfekt einsatzbereit", berichtete Marcel Wagner, der die Startnummer #7 für die 14. Startreihe qualifizierte. "Ein Platz unter den ersten Zehn ist mit Glück und Konstanz möglich", hatte Alex Fach im Hinblick auf die Erfahrungen des vergangenen Jahres nach dem Zeittraining erläutert.

Wie ein schweizer Uhrwerk

Beide Porsche 997 GT3 R, die bereits das ADAC GT Masters 2012 bestritten hatten, waren mustergültig für eine der härtesten Veranstaltungen des ganzen Jahres vorbereitet. Das Rennen spulte die Crew um Alex Fach wie das berühmte Schweizer Uhrwerk ab und ließ sich durch zwei Reifenschäden im ersten Drittel des heißen Wüsten-Marathons bei der Startnummer #8 nicht aus der Ruhe bringen. Auch ein Defekt der Kupplung konnte die Routine an der FACH-Box nicht gefährden. Mit einem Zwischenspurt von Martin Ragginger, bei dem der 24-Jährige seine Qualifikationszeit um vier Sekunden unterbot, war sie zwischenzeitlich sogar bis auf Rang drei nach vorn gefahren.

Samstags, um 14:00 Uhr Ortszeit, nach 24 Stunden, 594 Runden und 19 Boxenstopps fuhr Schlussfahrer Jens Richter mit einem Abstand von nur 56 Sekunden zum Drittplatzierten als Vierter insgesamt und Sieger seiner Klasse ins Ziel. Carlo Lusser machte als erster seiner Freude Luft: "Es war ein verdammt spannendes Rennen, in dem wir nach den Zwischenfällen zu Beginn bis zum Kupplungsproblem recht mühelos nach vorn fahren konnten. Durch den Ausstieg der Kupplung im letzten Renndrittel haben wir bei den Stopps einige Zeit verloren, weil wir das Auto jedes Mal anschieben mussten. Aber ich freue mich total über dieses Super-Ergebnis auch für unsere Boxenmannschaft, die Alles für den Erfolg getan hat"

Anspannung fällt ab

Auch bei der Startnummer #7 wurde die Qualifikationszeit während des Rennens - hier durch Heinz Arnold - unterboten. Die Bilanz der 24 Stunden ist sehenswert. Der FACH-Porsche war nur 14x an der Box und ist mit einer Standzeit von zusammen gerade einmal 57 Minuten ungeschlagen. Nach 582 Runden überquerte Marcel Wagner mit seinem PS-Boliden als Sechster insgesamt und Dritter seiner Klasse den Zielstrich und hatte damit 74 Wettbewerber sowie manch einen Tourenwagen-Recken und Motorsport-Profi hinter sich gelassen. "Es ist unbeschreiblich", jubelte Thomas Fleischer nach der Zieldurchfahrt auch für seine Fahrerkollegen.

"Es war unglaublich heiß und anstrengend zu fahren, aber wir sind ein so tolles Team - alle Piloten, die Mechaniker, die Physios, Köche, alle Beteiligten und Helfer - das Ergebnis ist so großartig!"

Die Anspannung des Teamchefs löste sich mit der Überquerung des Zielstrichs: "Beide Autos sind im Ziel und die Platzierungen phantastisch. Es war ein grandioses Event, in dem einfach alles perfekt gepasst hat und jeder seinen Anteil am Erfolg hatte. Sicher hatten wir in den letzten Stunden noch gehofft, aufs Podium der Gesamtwertung zu fahren, aber die Freude über den Sieg und P3 in der Gruppe A6 Amateure ist dadurch keinen Deut geringer. Ich danke allen im Team: Ihr habt ganz Großes geleistet!"