Mattias Ekström bleibt in der Rallycross-WM das Maß aller Dinge. In Hockenheim feiert er trotz Doppelbelastung aus DTM und WRX seinen dritten Sieg in Folge. In einem exzellent besetzten Finale setzt er sich vor Johann Kristoffersson und Timmy Hansen durch und baut seine WM-Führung damit weiter aus. Für Timo Scheider endet das Heimrennen unglücklich im Semifinale.
Die Qualifikationsläufe
Loeb dominierte den ersten Tag in Hockenheim und gewann am Freitag beide Qualifikationsläufe. Ein weiterer zweiter Platz in Q3 am Samstag katapultierte den WRC-Rekordweltmeister schon vorzeitig in das Semifinale, sodass Loeb im letzten Quali-Run Rang sieben zu Platz eins im Gesamtklassement reichte.
Auch seine Peugeot-Teamkollegen präsentierten sich stark: Kevin Hansen belegte in Q1 den dritten Rang und zog als Gesamt-Siebenter in das Halbfinale auf, sein Bruder Timmy wurde Zweiter in Q2, gewann den abschließenden Qualifikationslauf und stieg als Zweiter hinter Loeb auf. Johann Kristoffersson (VW) und WM-Leader Mattias Ekström (Audi) lagen nach der Qualifikation auf den Plätzen drei und vier.
Probleme hatten hingegen Petter Solberg (VW) und Andreas Bakkerud (Ford). Die beiden Rivalen gerieten mit ihren Autos in Q2 aneinander und beschädigten ihre Boliden dabei stark. Solberg schaffte am Samstag aber mit einem Sieg und einem zweiten Platz noch den Aufstieg in das Semifinale. Bakkerud hingegen kam nicht mehr in Fahrt und musste zum ersten Mal seit 14. Mai 2016 vorzeitig die Segel streichen. Der Norweger schied als 14. nach der Qualifikation aus.
Timo Scheider rehabilitierte sich nach seinem Quali-Aus zuletzt in Portugal und holte in den Läufen die Plätze fünf, sechs, sieben und neun. Das reichte dem Deutschen für den sechsten Platz und den souveränen Semifinaleinzug.
Die Top-3 der Qualifikationsläufe:
Quali 1 | Quali 2 | Quali 3 | Quali 4 | Gesamt |
1. Loeb (Peugeot 208) | 1. Loeb (Peugeot 208) | 1. Solberg (VW Polo) | 1. T. Hansen (Peugeot 208) | 1. Loeb (Peugeot 208) |
2. Kristoffersson (VW Polo) | 2. T. Hansen (Peugeot 208) | 2. Loeb (Peugeot 208) | 2. Solberg (VW Polo) | 2. T. Hansen (Peugeot 208) |
3. K. Hansen (Peugeot 208) | 3. Kristoffersson (VW Polo) | 3. Ekström (Audi S1) | 3. Ekström (Audi S1) | 3. Kristoffersson (VW Polo) |
Die Semifinali
Für Kevin Hansen begann das Semifinale mit einem Schock. Der Schwede setzte seinen Peugeot auf der Sichtungsrunde auf feuchter Strecke in die Mauer und beschädigte dabei das Heck rechts hinten. Auf der ersten Runde des Laufs dann das nächste Missgeschick: Hansen drehte sich und kollidierte dabei mit Kevin Eriksson. Solberg begab sich auf der ersten Runde auf die Joker Lap, während sich an der Spitze Kristoffersson und Loeb mit mehrfachen Berührungen duellierten.
Auf der zweiten Runde musste Loeb auf nasser Fahrbahn einmal weit durch die Auslaufzone und trat daraufhin seine Jokerrunde an. Der Franzose kam als Dritter zurück auf die Strecke und ließ sich den Finaleinzug nicht mehr nehmen. An der Spitze sparte sich Kristoffersson seine Jokerlap bis Runde vier auf und kam knapp vor Solberg zurück auf die Strecke. Das VW-Duo fuhr einen ungefährdeten Doppelsieg ein. Für Eriksson, Hansen und Reinis Nitiss war hingegen Endstation.
Im zweiten Semifinallauf fiel die Entscheidung bereits in einem Gemetzel in der ersten Runde. Mehrfach berührten sich alle Fahrzeuge untereinander, vier Fahrer verpassten eine Kurve und wenig später drehte sich Block auf Platz vier liegend. Da der quer stehende Ford Focus die nachkommenden Timo Scheider und Timur Timerzyanov blockierte, war der Lauf bereits zugunsten von Timmy Hansen, Mattias Ekström und Toomas Heikkinen entschieden.
Hansen beschädigte sich beim Schneiden einer Kurve die Front seines Peugeot rechts vorne, doch er konnte seine Führung bis zur vorletzten Runde behaupten. Dort ging zunächst Ekström an ihm vorbei, eher er seine Jokerlap fuhr und knapp vor Heikkinen den Finaleinzug fixierte.
Ergebnis der Semifinali:
Fahrer | Auto | Zeit | Fahrer | Auto | Zeit |
1. Johan Kristoffersson | VW Polo | 6:08.008 | 1. Mattias Ekström | Audi S1 | 6:16.725 |
2. Petter Solberg | VW Polo | 6:09.521 | 2. Timmy Hansen | Peugeot 208 | 6:18.612 |
3. Sebastien Loeb | Peugeot 208 | 6:10.489 | 3. Toomas Heikkinen | Audi S1 | 6:20.225 |
4. Kevin Eriksson | Ford Fiesta | 6:12.403 | 4. Timur Timerzyanov | Ford Fiesta | 6:22.257 |
5. Kevin Hansen | Peugeot 208 | 6:27.182 | 5. Timo Scheider | Ford Fiesta | 6:33.039 |
6. Reinis Nitiss | Audi S1 | 7:09.778 | 6. Ken Block | Ford Focus | 6:34.238 |
Das Finale
Im Finale gewann Ekström den Start vor Kristoffersson. Das Duo gab - trotz unterschiedlicher Strategie bei der Jokerlap - die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Dahinter sicherte sich Timmy Hansen den dritten Rang. Nach seiner frühen Jokerrunde (Lap 2) fiel der Schwede zwar hinter Petter Solberg, der mit Gripproblemen kämpfte, zurück, konnte diesen aber wenig später wieder überholen, noch bevor dieser seine Jokerrunde angetreten hatte. Für den norwegischen Ex-Weltmeister blieb an diesem Tag schlussendlich Rang vier - unmittelbar vor Sebastien Loeb und und Ekströms Teamkollegen Toomas Heikkinen.
Pos. | Fahrer | Auto | Zeit |
1. | Mattias Ekström | Audi S1 | 6:04.066 |
2. | Johan Kristoffersson | VW Polo | 6:04.744 |
3. | Timmy Hansen | Peugeot 208 | 6:06.567 |
4. | Petter Solberg | VW Polo | 6:09.362 |
5. | Sebastien Loeb | Peugeot 208 | 6:10.418 |
6. | Toomas Heikkinen | Audi S1 | 6:10.889 |
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