Aus der Rallye-WM hat sich VW zurückgezogen, doch im Rallycross richtet man mit einem Sensationsdeal eine Kampfansage an die Konkurrenz. Volkswagen schließt eine Allianz mit dem zweifachen Rallycross-Weltmeister Petter Solberg und geht damit auf den ersten Titel in der noch jungen WM los.

Und so sieht dieser Deal aus: VW entwickelt die rund 600 PS starken Polo RX Supercars in Hannover und baut sie dort auf. Um den Einsatz und die Wartung der Autos kümmert sich Solbergs in Schweden stationiertes Rallycross-Team, das bisher für die Bereitstellung seines Citroen DS3 RX zuständig war. Technische Unterstützung gibt es dabei sowohl direkt von VW Deutschland, als auch der schwedischen Niederlassung. Offizieller Werkseinsatz, wie bis zum Ausstieg in der WRC, ist es allerdings keiner.

Starkes Fahrer-Duo vereint

Volkswagen Schweden unterhielt bereits im Vorjahr ein RX-Team, doch durch den Deal mit Solberg bekommt der Einsatz eine neue Dimension. Gegen sportlichen Erfolg spricht eigentlich nicht viel, denn mit Solberg und dem Schweden Johan Kristoffersen - im Vorjahr Vizeweltmeister - vereint man zwei der besten aktiven Rallycross-Fahrer in der neuen Mannschaft.

"Nach unserem Erfolg mit dem Beetle im US-amerikanischen Rallycross und der Neuausrichtung unseres Unternehmens in Richtung Kundensport, ist die Expansion hin zur WRX ein logischer Schritt", wird VW-Motorsportdirektor Sven Smeets in einer Presseaussendung zitiert.

Solberg selbst freut sich über die Gelegenheit nach Jahren als Privatfahrer wieder Unterstützung eines Herstellers zu bekommen. "Mein gesamtes Team hat jahrelang hart gearbeitet um so einen Deal irgendwie an Land zu ziehen. Das ist ein Traum für mich. Wir haben nun sehr viel Potenzial und können damit wirklich alles erreichen."

Gefahr für die WRC

Die Rallycross-WM könnte der WRC in den kommenden Jahren den Rang als Primus im Rallyesport ablaufen. Die WRX erfreut sich immer größerer Beliebtheit, das Format ist deutlich fernsehtauglicher als jenes der WRC und die Autos sind mit ihren 600 PS deutlich spektakulärer.

Auch Solberg glaubt an den raschen Erfolg der Rallycross-WM: "Rallycross ist leicht bekömmlich für das Fernsehen, die Zuschauer und für Sponsoren. Man muss hart kämpfen, hat bis zu 620 PS unterm Hintern und ist in 1,9 Sekunden von 0 auf 100. Dagegen fühlt sich ein WRC-Bolide an, als würde man auf einem Moped sitzen", gestand Solberg im Dezember im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.