Eine kurzfristige Terminverschiebung macht den Einsatz bei der stark besetzten Asphaltrallye unweit der deutschen Grenze möglich. "Ich glaube, wir sind noch nie in einem so starken Feld gefahren", strahlt Christian Doerr nach dem Studium der Starterliste der Rallye Agropa (8.-9. August). "Viele Tschechen nutzen die Veranstaltung als Generalprobe für den EM-Lauf in ihrer Heimat, daher ist die Konkurrenz diesmal noch stärker als sonst."

Der Copilot aus Dresden und sein Chauffeur Matthias Kahle werden sich am kommenden Wochenende mit einem guten Dutzend Top-Autos messen. Allein sieben Skoda Fabia S2000 werden am Samstagmorgen in Horazdovice über die Startrampe rollen, dazu kommen ein Ford Fiesta R5, ein Mini WRC sowie drei World Rally Cars der ersten Generation mit Zweiliter-Turbopower.

Kahle/Doerr nehmen die Sprintrallye wie in den vergangenen beiden Jahren in einem Skoda Fabia WRC in Angriff, der sich auf dem technischen Stand von 2006 befindet. Für die Sachsen steht der Einsatz unter dem Motto "aller guten Dinge sind drei". Für die Skoda-Piloten ist es die dritte Teilnahme an der Rallye Agropa und die dritte gemeinsame Rallye in diesem Jahr - und die Möglichkeit zu einem doppelten Hattrick.

"Wenn man der Statistik glaubt, können wir eigentlich nur Dritte werden", rechnet Matthias Kahle vor. "Wir sind bei der Agropa zwei Mal Dritte geworden, außerdem haben wir bei unseren bisherigen Einsätzen in 2014 jeweils Platz drei geholt. Wenn wir diese Serien trotz der starken Konkurrenz fortsetzen können, werden wir uns sicher nicht beschweren. Die Agropa ist eine unglaublich schnelle Rallye mit vielen blinden Kuppen, da können wir froh sein, dass wir die Strecken schon ein bisschen kennen. Wir werden wie immer unser Bestes geben und dann sehen, für welche Platzierung es reichen wird."

Ob Kahle/Doerr den doppelten Hattrick perfekt machen können, wird sich am Samstag auf den Asphaltprüfungen rund um das 5.000-Seelen-Dorf Horazdovice zeigen. Gut eine Stunde hinter der bayerischen Grenze warten acht selektive Wertungsprüfungen über 74,72 Kilometer auf die Teilnehmer der Rallye Agropa.

Dass die Skoda-Piloten die Asphaltrallye in Böhmen kurzfristig in ihr Programm aufnehmen konnten, haben sie letztlich dem chilenischen Zoll zu verdanken. Eigentlich sollte Kahle an jenem Wochenende im SAM 30D CC durch die Atacama-Wüste brettern und den Fahrern des Tamarugal XC Rally Teams die hohe Kunst des Offroad-Fahrens beibringen, durch die Zollformalitäten hat sich der Test aber um eine Woche verschoben.

Während die Fans bei der Rallye Agropa überraschend in den Genuss der Deutschen kommen, müssen sie bei der Rallye Vyskov (6. September) auf Kahle/Doerr verzichten. An ersten September-Wochenende nimmt Kahle stattdessen für Skoda Auto Deutschland an der "Youngtimer Classic 2014" teil.