Als hätten die Mönche im tibetanischen Tempel in Elista die ganze Nacht für die Silk Way Rallye gebetet, zeigte sich der Himmel am Tag der vierten Etappe wolkenlos. Diese musste jedoch nach erneuten Regenfällen in der Nacht auf 380 verkürzt werden.

Die Rallye wird morgen die Ziellinie in Maykop überqueren und aus Respekt für die Opfer der Flutkatastrophe in der Region Krasnodar spielten heute einige Piloten ihre letzte Karte aus oder festigten ihre Positionen. Der Russe Vasilyev (G-Force) bestätigte seine Fähigkeiten auf den schnellen Strecke in der Steppe und in den Dünen und sicherte sich den Sieg mit einem Vorsprung von 1.29 Minuten vor den Argentiniern Alvarez/Graue (Toyota Overdrive), die einen viel besseren Tag nach den gestrigen Problemen erlebten. Lavieille und Laroque (Proto Dessoude) wurden Dritter mit 7.21 Rückstand auf den Führenden.

Gadasin (G-Force) beendete den Tag als Vierter und wird die morgige Etappe Elista - Maykop vor Pelichet (Toyota Overdrive), Errandonea (SMG) und Kahle (SAM Mercedes) antreten. Beim Deutschen brach bei Kilometer 190 die Kardanwelle und er musste sich bis ins Ziel durchkämpfen. Der Tscheche Zapleletal (H3) überquerte als Achter die Ziellinie vor Szalay, der auf dem ersten Teil der Prüfung durchgeschüttelt wurde als würde er über Kamelgras in Afrika fahren. Platz zehn erreichte Savenko (Honda). In der Gesamtwertung finden wir Lavieille/Larroque an der Spitze, gefolgt von Pelichet/Panseri und Gadasin/Schemel auf drei.

Magnaldi/Forthomme (Buggy Dessoude) verloren in einem Loch viel Zeit und mussten von einem anderen Teilnehmer befreit werden. Weniger Glück hatten Isabelle Patissier und Thierry Dellis-Zotti, die erst um 3:30 Uhr im Biwak ankamen, da sie Probleme mit der Kardanwelle hatten. Sie gingen diesen Morgen nicht mehr an den Start.

Loprais holte im MAN Truck den Tagessieg mit 4.06 Minuten vor dem Gesamtführenden Nikolaev (Kamaz). Für Veslius (MAN) war e seine wunderschöne Strecke und er erreichte den dritten Platz vor Ardavichus (Kamaz) und Shibalov (Kamaz).

Stimmen:

Loprais (MAN): "Es war ein harter Tag für mich, da ich Fieber hatte und dachte, dass ich nicht in der Lage sein würde, zu fahren. Als ich auf der Strecke gegen die Kamaz kämpfen musste, vergaß ich, dass ich krank bin."

Vasilyev (GForce):"Es war ein schneller Tag mit einigen Portionen Sand. Aber ich hatte Spaß. Ich freue mich sehr über den Etappensieg und morgen will ich wieder gewinnen und angreifen!"

Lavieille (Proto Dessoude): "Wir mussten anhalten und den Kühler saubermachen, der etwa drei Zentimeter dick mit Gras und Käfern verstopft war. Zwischenzeitlich hatten wir das Gefühl, wir wären auf einer Achterbahn. Zum Glück hat unser Wagen große Stoßdämpfer. Wir ließen Vasilyev in der Steppe überholen. Er stand die ganze Zeit voll auf dem Gas. Ich habe es auch versucht, aber ich bin es nicht gewöhnt, so ein Risiko einzugehen."

Nikolaev (Kamaz): "Es war eine harte Etappe und wir wurden gut durchgeschüttelt. Ich habe mein Rennen kontrolliert und das gilt auch für morgen. Für uns ist das ein tolles Training für die Dakar. Schade, dass der TV Helikopter nicht da war, als wir mit 150 km/h neben Loprais gefahren sind..."

Alvarez (Toyota Overdrive): "Die Etappe war wunderschön und der Wagen hat perfekt funktioniert. Ich habe jetzt keinen Druck mehr aufs Podium zu kommen und genieße die Rallye. Speziell als ich 60 Kilometer zusammen mit den Trucks von Loprais und Nikolaev Vollgas fuhr."

Gadasin (GForce): "Ich war froh, dass die Etappe gekürzt wurde, den sie war körperlich sehr anstrengend. Morgen trennen uns drei Minuten vom zweiten Platz und wir müssen entscheiden ob wir angreifen oder den dritten Rang absichern."

Pelichet (Toyota Overdrive): "Wir waren die ganze Zeit auf dem richtigen Weg. Aber nach dem Fehler gestern habe ich immer wieder versucht härtere Passagen durch die Dünen zu finden. Das hat sich ausgezahlt und wir mussten kein einziges Mal aussteigen. Am Ende traf uns ein Sturm, aber das Auto hat im Schlamm gut funktioniert - wir hatten zum Glück die richtigen Reifen ausgesucht. Gadasin startet morgen vor uns, aber ich werde kein unnötiges Risiko eingehen, um ihn einzuholen."