Mit einem Erfolg auf dem Flugplatzkurs von Edmonton hat Scott Dixon seine Führung in der Indy Racing League weiter ausgebaut. Der Neuseeländer überquerte die Ziellinie nach 91 Runden als Erster, gefolgt von Penske-Pilot Helio Castroneves und dem ehemalige ChampCar-Pilot Justin Wilson. Für Dixon war es der fünfte Sieg in der laufenden Saison, in der Gesamtwertung liegt er nun 65 Punkte in Front.

Lange Zeit sah alles nach einem Doppel-Erfolg für das Penske-Duo aus, denn zu Beginn des Rennens lagen Castroneves und sein Teamkollege Ryan Briscoe an der Spitze. Der spätere Sieger Dixon folgte erst auf dem vierten Platz und zog im Laufe der ersten Boxenstopps an Oriol Servia vorbei auf die dritte Position. In Führung gelangte Dixon erst nach einem perfekten Stopp unter gelber Flagge, als er schneller als beide Penske abgefertigt wurde.

"Es ist einfach fantastisch. Bei dem derzeitigen Kampf um die Meisterschaft war dieser Sieg enorm wichtig", resümierte Dixon, der im letzten Renndrittel lange Zeit von Castroneves unter Druck gesetzt wurde. "Helio war in den letzten zwei Rennen sehr schnell, er versucht die Lücke zu schließen - aber wir haben es an diesem Wochenende wieder geschafft, den Vorsprung etwas auszubauen. Jetzt müssen wir bei den nächsten vier Rennen so weiter machen und konstant bleiben..."

Castroneves lag nach dem entscheidenden Boxenstopp lange direkt hinter Dixon, doch fand keinen Weg vorbei - obwohl er in der Anfangsphase deutlich schneller fahren konnte. "Wenn man direkt hinter einem anderen Fahrer unterwegs ist, belastet das die Reifen sehr stark", erläuterte der Brasilianer. Die Entscheidung folgte in Runde 85: mit stark abbauenden Reifen rutschte Castroneves in der ersten Kurve geradeaus und verlor wertvolle Sekunden. "Zuvor hat er einfach keinen Fehler gemacht, obwohl ich ihn unter Druck gesetzt habe."

Hinter den beiden Duellanten um den Sieg sah Ryan Briscoe schon wie der sichere Dritte aus. Doch der Australier drehte sich beim Restart in Runde 56 nach einer Berührung mit Dan Wheldon und fiel zurück. Wheldon kämpfte in der Folge mit Servia und Wilson um den dritten Platz auf dem Podium - letztlich setzte sich der Brite durch. "Wir hatten schon oft die Chance auf einen Podestplatz, doch immer wieder ist etwas schiefgegangen", sagte Wilson nach dem Rennen. "Auch heute ist erneut viel passiert, doch wir konnten uns aus allem raushalten."

Über ein tolles Ergebnis konnte sich auch Paul Tracy freuen. Der Rückkehrer aus Kanada nutzte den Trubel der letzten Runden, um sich den vierten Platz hinter Wilson zu sichern. "Am Ende musste ich sehr viel Sprit sparen, um es bis ins Ziel zu schaffen", berichtete der Vision-Pilot. "Ein toller Erfolg für das Team! Sie haben das Auto in kürzester Zeit vorbereitet - mit ein bisschen mehr Vorbereitungen und einem Fahrer, der die letzten sechs Rennen nicht auf der Couch saß, wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen."