Will Power ist zurück in der Victory Lane! Der Penske-Pilot krönte eine dominante Vorstellung in Mid-Ohio mit seinem ersten Sieg in der IndyCar-Saison 2020 und seinem ersten Erfolg auf dieser Strecke. Die Konkurrenz hatte zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance gegen Power, der mit dieser Leistung alte Zeiten wieder aufleben ließ.

IndyCar Mid-Ohio I 2020: Das Rennen kompakt

Der Rennverlauf: Pole-Setter Power behielt am Start die Spitzenposition und setzte sich in der Anfangsphase sofort von seinen Verfolgern Newgarden und Hunter-Reay ab. Hunter-Reay fiel am Start hinter Daly zurück, holte sich die Position aber bald wieder. Bis zur ersten Stopp-Runde der auf den weichen Reds gestarteten Fahrern um Runde 20 hatte Power schon vier Sekunden Vorsprung auf Newgarden und ein Polster von 7,5 Sekunden auf Hunter-Reay. Bis die auf den Blacks gestarteten Fahrern hereinkamen, dauerte es bis Runde 26.

Im zweiten Stint lag Power weiterhin vor Newgarden und Hunter-Reay. Doch der nun auf den Reds fahrende Rossi übte ordentlich Druck auf Hunter-Reay aus, fand aber keinen Weg vorbei. Vorne baute Power den Vorsprung auf Newgarden auf sechs Sekunden aus, als es zwischen Runde 45 und 50 zur zweiten Stopp-Runde ging. Hunter-Reay fiel beim zweiten Stopp um zwei Positionen hinter Andretti-Teamkollege Rossi und Rahal zurück.

In der Schlussphase zogen dunkle Wolken auf und drohten noch einen Regenguss an. Zum Glück für Power blieb es trocken, somit war sein erster Saisonsieg nicht mehr in Gefahr. Dahinter formierte sich mit Newgarden, Rossi und Rahal eine Dreiergruppe im Kampf um P2. Newgarden konnte sich in den Schlussrunden freischwimmen und P2 fixieren, während Rossi mit dem ältesten Reifensatz P3 gegen Rahal verteidigen musste. Das gelang ihm.

Die Sieger-Strategie: Bei der von 90 auf 75 Runden verkürzten Distanz gab es strategisch gesehen nur einen Weg, nämlich zwei Boxenstopps. So auch bei Will Power, bei dem diesmal bei beiden Boxenstopps alles glatt lief. Den kürzeren ersten Stint absolvierte Power auf den weichen Reds, die beiden anschließenden Stints auf den harten Blacks.

Das sagt Sieger Power: "Wir hatten ein ziemlich anstrengendes Jahr, wie alle. Die Umstände sind wegen COVID19 sehr hart. Aber dass wir hier vor Fans fahren können, ist toll. Wir lieben das. Zu unterhalten. Zu fahren. Das ist wahrscheinlich das erste Rennen seit zehn Jahren gewesen, in dem ich voll gepusht habe. Ich habe mir nur gesagt 'Scheiß drauf, lass uns einfach pushen und meine reine Pace gehen und schauen, was passiert'. Wir haben gewonnen, die Strategie war gut und es ist schön, jetzt auch Mid-Ohio abhaken zu können."

Cautions und Zwischenfälle:

  • keine

Top-5 in Rennen und Gesamtwertung:

Pl.FahrerPl.Fahrer (Punkte)
1.Will Power1.Scott Dixon (436)
2.Josef Newgarden2.Josef Newgarden (360)
3.Alexander Rossi3.Patricio O'Ward (316)
4.Graham Rahal4.Takuma Sato (287)
5.Ryan Hunter-Reay5.Will Power (280)

IndyCar: Newsflash seit dem letzten Rennen

Kurz vor knapp: Dass die IndyCar-Serie an diesem Wochenende einen Double-Header in Mid-Ohio austrägt, wurde äußerst kurzfristig entscheiden. Die finale Bestätigung gab es von der Serie erst am letzten Samstag. Die Zuschauer-Kapazität ist übrigens beschränkt: Insgesamt gingen nur 6.000 Tickets in Umlauf.

Am Scheideweg: Zukunftsweisende Entscheidungen in der IndyCar-Serie werden hingegen erst noch gefällt, dürften aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Noch im Laufe des Septembers sollen der 2021er-Kalender und das Motor- und Chassis-Paket für 2022 bekannt gegeben werden. Dann soll auch feststehen, ob die neuen Motoren gleich von Beginn an mit einem KERS-System ausgerüstet werden.

Star-Ankunft: NASCAR-Star Jimmie Johnson steht vor einem Wechsel in die IndyCar-Serie. Der siebenfache NASCAR-Cup-Champion hat sich mit dem Team von Chip Ganassi geeinigt und möchte im kommenden Jahr alle Rennen auf Rundstrecken und Stadtkursen bestreiten. Einzige Hürde, die noch zu nehmen ist: Johnson und Ganassi benötigen einen Sponsor, der den Deal finanziell absichert.

Rücktritt verschoben: Routinier Tony Kanaan fuhr auf dem Gateway-Oval offiziell seine letzten Rennen in der IndyCar-Serie. Mit Platz 19 im zweiten Lauf möchte der Brasilianer dann doch nicht den Helm an den Nagel hängen. "Ich werde alles mögliche unternehmen, um im nächsten Jahr alle Ovalrennen zu fahren, denn so will ich nicht abtreten. Plan B wäre, dass ich einfach für das Indy 500 etwas zusammenstelle", so Kanaan gegenüber RACER.