In den ersten zwei Runden der IndyCar iRacing Challenge hatte sich schon mehr oder weniger klar gezeigt, welche Pilot am Simulator die Rundkurse im Griff haben. Mit dem Michigan International Speedway ging die Serie aber erstmals auf eine Ovalstrecke. Und das nicht nur auf irgendeine: Die Strecke nahe Brooklyn in Michigan hat eine lange Open-Wheel-Tradition. Bereits ab der Eröffnung des Kurses 1968 wurden USAC-Rennen auf dem Highspeed-Ovalkurs gefahren. Das letzte Indycar-Rennen auf der Strecke fand 2007 statt.

Unter den Teilnehmern diese Woche waren neben den Stammpiloten der Indycar-Serie auch der ehemalige NASCAR-Pilot Dale Earnhardt Jr und der Sieger von letzter Woche, Scott McLaughlin.

Die Pole Position sicherte sich in dem 31-Fahrer-umfassenden Feld der ehemalige Sauber-Pilot Marcus Ericsson. Direkt am Start kam es zu einer größeren Kollision im hinteren Mittelfeld, was die erste und einzige Gelbphase des Rennens zur Folge hatte. In den Unfall waren unter anderem Oliver Askew, Scott Dixon, Marco Andretti und Colton Herta und Robert Wickens involviert, die mit starken Schäden an ihren Boliden aus- oder zurückfielen.

Direkt am Restart büßte Ericsson seine Spitzenposition ein und kam für den Rest des Rennens nicht mehr nach vorne. Stattdessen übernahm Will Power die Führung, der sich an der Spitze mit Sage Karam duellierte. Die beiden blieben bis zum Ende des Rennens die bestimmenden Piloten und tauschten laufend Platz 1 und 2 untereinander aus. Aufgrund der Führungsarbeit waren Power und Karam zwar lange in der sauberen Luft unterwegs, verbrauchten dadurch aber auch wesentlich mehr Treibstoff, was sich später rächen sollte. Karam und Power zählten auf den Runden 40 und 41 auch zu den ersten die die Boxengasse aufsuchten.

Gleichzeitig hielt sich Simon Pagenaud, der nur von Platz 22 gestartet war, am Ende des Feldes zurück uns sparte im Windschatten der vor ihm fahrenden Fahrer Benzin. Auf Runde 46 war der Penske-Pilot einer der letzten, der an die Box abbog.

Das brachte den Indy-500-Champion in eine vorteilhafte Ausgangslage. Denn während sich die meisten Piloten im zweiten Rennabschnitt entscheiden mussten ob sie begannen Benzin zu sparen oder auf eine Gelbphae hofften, konnte der Franzose die Runden bis ins Ziel beinahe voll durchziehen und schob sich um eine Position nach der anderen nach vorne.

Für die Renndominatoren Karam und Power war schon früh klar, dass sie mit dem einen Tankstopp nicht durchkommen würden, so mussten beide auf eine Gelbphase hoffen, die in dem überraschend sauberen Rennen nie kam. Power und Karam legten wie so viele hinter ihnen auf den letzten Runden einen zweiten Boxenstopp ein, während sich der Rennsieg über das Benzinmanagement entschied.

Simon Pagenaud hatte das beste Ende für sich und hatte noch genügend Sprit im Tank seinen Dallara über die Ziellinie zu manövrieren. Rang 2 belegte Australian-Supercar-Profi und Simracing-Ass Scott McLaughlin vor Dale Earnhardt Jr. Die Top-5 komplettierten Will Power und Graham Rahal. Kyle Kaisers Wagen blieb mit leerem Tank auf der letzten Runde liegen. Sage Karam belegte am Ende trotz 49 Führungsrunden nur die 14. Position.

Auch am nächsten Wochenende findet wieder ein Rennen der Indycar iRacing Challenge statt. Die Strecke wird in einem Losentscheid ermittelt.