Fernando Alonso muss um seinen Start beim Indy 500 2020 bangen. Der zweifache Formel-1-Weltmeister plante nach dem Ende seiner Beziehung zu McLaren einen Deal mit Andretti Autosport. Doch aus der Reunion zwischen dem Superstar und dem IndyCar-Top-Team soll nun nichts mehr werden. Laut dem US-amerikanischen Motorsportportal RACER hat Andrettis Motorenpartner Honda sein Veto gegen eine Verpflichtung des Spaniers eingelegt.

Der Einspruch soll von ganz oben aus dem Honda-Hauptquartier in Tokio erfolgt sein, nachdem 'Honda Performance Development' den Alonso-Deal zur Freigabe des dazu notwendigen Budgets in Japan vorgelegt hatte. Das in Kalifornien ansässige Tochterunternehmen koordiniert die Honda-Einsätze in den USA, darunter auch die in der IndyCar Series.

Grund für das Querstellen ist die in Folge der Zusammenarbeit bei McLaren zerrüttete Beziehung zwischen Alonso und Japans zweitgrößtem Automobilhersteller. Zwischen 2015 und 2017 startete Alonso in der Formel 1 mit Power Units aus dem Hause Honda. In der von Krisen geprägten Zeit machte er mit scharfer Kritik mehrfach verbal Stimmung gegen den Motorenpartner.

Marko: Verhältnis zwischen Alonso und Honda mehr als gestört

Die Ehe zwischen McLaren und Honda endete nach drei Jahren auch auf Druck Alonsos. Etwas, das ihm die Konzernspitze offenbar nicht verziehen hat. Dieser Bruch ist auch ein Argument, das gegen ein mögliches F1-Comeback Alonsos mit Hondas neuem Partner Red Bull spricht. "Das Verhältnis zwischen Alonso und Honda ist, glaube ich, ein mehr als gestörtes", erklärte Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko unlängst im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Alonsos Traum von der Triple Crown, für die ihm nur noch der Sieg beim Indy 500 fehlt, könnte durch das Veto von Honda zumindest für 2020 platzen. Nachdem er seine Zusammenarbeit mit McLaren im Januar beendete, lag sein Fokus auf einem Engagement mit Andretti Autosport, mit denen er sich eine Wiederholung des erfolgreichen ersten Auftritts bei den 500 Meilen von Indianapolis 2017 erhoffte.

Fernando Alonsos letzter Qualifying-Run beim Indy 500 2019: (02:48 Min.)

Alonso durch Honda-Veto für Indy 500 2020 fast ohne Optionen

Vor drei Jahren wurde der Einsatz seines Dallara Honda mit McLaren-Branding durch das US-amerikanische Traditionsteam koordiniert. Alonso kämpfte um den Sieg, bis 20 Runden vor der Zielflagge ein Motorschaden sein Rennen beendete. 2019 scheiterte der 38-Jährige in einem von McLaren eingesetzten Auto an der Qualifikation für das legendäre Ovalrennen und erlebte damit die wohl größte Enttäuschung seiner Motorsportlaufbahn.

Wohl auch deshalb zog er ein Comeback mit Andretti einer weiteren Chance mit McLaren vor, obwohl diese 2020 in Kooperation mit Schmidt Peterson Motorsports zwei Autos für die gesamte IndyCar-Saison gemeldet haben. Andretti Autosport soll trotz der Absage weiter an einer Einigung mit Honda arbeiten. Ursprünglich waren neben dem Indy 500 auch mehrere Einsätze auf Road Courses geplant.

Sofern sich am Veto der Japaner nichts ändert, werden sich Alonsos Optionen auf die sieben Chevrolet-Teams im Feld beschränken. Inwiefern Arrow McLaren SP noch an einer Zusammenarbeit interessiert ist, ist offen. Beim Chevrolet-Top-Team Penske ist das Indy-Cockpit bereits durch Veteran Helio Castroneves besetzt. A. J. Foyt Enterprises, Carlin, DragonSpeed, Dreyer & Reinbold Racing und Ed Carpenter Racing dürften kein Paket haben, das Alonsos Vorstellungen entspricht.