Simon Pagenaud hat ein packendes IndyCar-Rennen in Indianapolis gewonnen! Der Penske-Pilot demonstrierte in der verregneten Schlussphase, warum er sich 2016 zum Champion dieser Serie krönte. Auf Regenreifen startete er nach dem letzten Restart eine Aufholjagd, die ihm von P6 aus in der vorletzten Rennrunde noch den Sieg einbrachte.

Der Start: Felix Rosenqvist behauptete seine Pole-Position am Start, dahinter schob sich Jack Harvey auf Rang zwei vor Scott Dixon, Colton Herta und Ed Jones. Alexander Rossi schlich nach einer Kollision mit Patricio O'Ward schon mit beschädigtem Auto um den Kurs. Rossi musste zur Reparatur an die Box, O'Ward erhielt eine Durchfahrtsstrafe.

Der Rennverlauf: Rosenqvist fuhr dem Feld zunächst davon und hatte schon fast vier Sekunden Vorsprung. Seine Arbeit war aber rasch zunichte gemacht, denn ein Dreher samt Einschlag von Marcus Ericsson sorgte in Runde elf von 85 für die erste Caution. Viele Fahrer nutzten die Neutralisation, um den ersten Stopp einzulegen. Beim Restart nach Runde 15 schoss Dixon von P3 aus an die Spitze vor Rosenqvist und Harvey. Dahinter wurden Herta und Hunter-Reay in Turn 1 gedreht, was sofort zur nächsten Caution führte.

Beim zweiten Restart nach Runde 19 setzte sich Dixon sofort deutlich ab, dahinter übernahm Jones P2 vor Harvey und Rosenqvist. Unterdessen fielen vermehrt erste Regentropfen über dem Indianapolis Motor Speedway. Ab Runde 25 absolvierte die Spitze ihre ersten Stopps, für Regenreifen war es aber noch nicht nass genug. Danach führten jene Piloten, die bereits während der Cautions drin waren: Newgarden vor O'Ward, Chilton, Leist und Hinchcliffe lauteten die Top-5. Leist konnte die Pace jedoch nicht halten und wurde zunächst von Hinchcliffe, in Runde 37 auch von Dixon kassiert.

Um Runde 40 herum kamen Newgarden, O'Ward, Chilton und Hinchcliffe herein. Damit lag Dixon nun vor Jones, Harvey, Pagenaud, Pigot und Rosenqvist. Doch immer noch drohte Regen. Während Jones und Rosenqvist zum nächsten Stopp herein kamen, machte Harvey Jagd auf den Führenden Dixon. In Runde 47 ging mit Dixon, Harvey und Pagenaud auch das Top-Trio an die Box, Harvey verlor dabei eine Position an Pagenaud. Nach allen Stopps lag wieder Newgarden vorne, vor O'Ward, Hinchcliffe, Dixon und Pagenaud, während weiter Regen in der Luft lag. 30 Runden vor Schluss war es dann so nass, dass mit Tony Kanaan der erste Fahrer Regenreifen aufzog.

Helio Castroneves nahm als zweiter Fahrer Regenreifen mit, drehte sich aber umgehend und blieb im Kiesbett von Turn 1 stecken. Folge: die dritte Caution in Runde 60. Die Spitzenfahrer kamen sofort zum Stopp rein und fuhren ganz unterschiedliche Strategien: Dixon, Harvey und Pigot zogen auf immer feuchterer Strecke Regenreifen auf, während etwa Newgarden, Hinchcliffe und Rosenqvist die weichen Slicks bekamen. Einige Fahrer korrigierten noch während der Caution ihren Fehler und kamen noch einmal für Regenreifen an die Box, etwa Pagenaud, Rosenqvist und Newgarden.

Die Schlussphase: Nach dem Restart mit noch 17 Runden auf der Uhr fuhr Dixon dem Feld sofort davon, dahinter lagen Harvey und Pigot, der rasch Positionen verlor. Stattdessen bahnte sich ein Dreikampf zwischen Harvey, Leist und Pagenaud um Platz zwei an. Elf Runden vor Schluss schnappte sich Pagenaud Leist auf der Außenbahn von Turn 1. Sechs Runden vor Schluss trickste Pagenaud Harvey ebenfalls in Kurve 1 aus: Außen angetäuscht, zog der Franzose innen vorbei. Danach schloss Pagenaud in Siebenmeilenschritten zu Dixon auf, drei Runden vor Schluss war er dran am amtierenden Meister. Dixon beging in der vorletzten Runde einen Fehler im Infield, den Pagenaud sofort nutzte. Der Weg zum Sieg war frei.

Die Top-10 im Ziel:
1. Simon Pagenaud
2. Scott Dixon
3. Jack Harvey
4. Matheus Leist
5. Spencer Pigot
6. Ed Jones
7. Will Power
8. Felix Rosenqvist
9. Graham Rahal
10. Santino Ferrucci

Das sagt Sieger Pagenaud: "Das war unglaublich. Ich dachte mir nur: Was ist hier los, spart hier überhaupt irgendjemand Sprit? Alle waren so schnell unterwegs. Ich kann es noch nicht wirklich fassen. Was für ein Rennen! Danke auch ans Team Penske und an alle die mich unterstützen. Das ist wohl der süßeste Sieg überhaupt für mich. Ich muss einfach alles auf die Reihe kriegen, und das war an diesem Wochenende der Fall. Langsam aber sicher geht es wieder aufwärts. Die Performance war ja schon das ganze Jahr da."

Die Gesamtwertung nach Rennen 5 von 17: Josef Newgarden bleibt in der Gesamtwertung mit 182 Punkten vorn, obwohl es letztendlich ein Rennen zum Vergessen war für den Champion von 2017. Scott Dixon (176) ist ihm aber durch den zweiten Rang auf die Pelle gerückt. Alexander Rossi (146) fällt um einen Rang zurück und ist nun Gesamtdritter vor Tagessieger Simon Pagenaud (138) und Takuma Sato (132).