Scott Dixon holt beim IndyCar-Finale 2018 in Sonoma seinen fünften Titel nach 2003, 2008, 2013 und 2015! Der Iceman behält beim Schlussakkord dieses Jahres im Gegensatz zu Alexander Rossi einen kühlen Kopf und fährt auf dem zweiten Platz ins Ziel. Eine riskante Strategie katapultiert Rossi noch von ganz hinten auf P7 nach vorne. Den Sieg in Kalifornien fuhr Rossis Andretti-Teamkollege Ryan Hunter-Reay nach Hause.

IndyCar Sonoma: So lief das Finale 2018

Die Startaufstellung: Ryan Hunter-Reay holte im Fast Six seine erste Pole nach knapp vier Jahren. Mit einer 1:17.627 setzte er sich gegen Scott Dixon durch. Josef Newgarden und Marco Andretti qualifizierten sich für die zweite Reihe, aus Reihe drei gingen Rookie Patricio O'Ward und Alexander Rossi ins Rennen.

Die Startphase: Am Start behauptete Hunter-Reay die Führung vor Dixon, Newgarden, Andretti und O'Ward. Großes Drama allerdings um Rossi: Er agierte zu ungestüm und fuhr Andretti ins Heck. Die Folge waren ein beschädigter Frontflügel und ein Reparaturstopp, was Rossi auf die 25. und letzte Position zurückwarf.

Der weitere Rennverlauf: Während sich die Top-4 zunächst absetzten, kostete O'Ward ein Fehler am Ende von Runde elf zwei Plätze: Will Power und Graham Rahal schlüpften durch. Kurz darauf die erste Stopp-Runde. Hunter-Reay blieb vorne, gefolgt von Dixon und Simon Pagenaud, der als erster Fahrer drin war. Großer Verlierer war Newgarden, der sein Auto abwürgte und bis auf P9 zurückgereicht wurde. Rossi dagegen hatte nach seinem ersten planmäßigen Stopp sogar eine Runde Rückstand und fuhr direkt hinter Dixon!

Im mittleren Renndrittel wurde der Drittplatzierte Pagenaud von Andretti und Power eingeholt. Power setzte zuvor ein sehenswertes Überholmanöver im Zweikampf gegen Rahal. Bevor es zu einem Duell kam, eröffnete Pagenaud jedoch die zweite Stopp-Runde in Runde 36. Kurz nach Halbzeit die erste Caution des Rennens: Graham Rahal musste seinen Boliden in Runde 44 abstellen! Gut für alle, die noch nicht beim zweiten Service waren.

Und gut für Rossi, der sich vor der Caution zurückrunden konnte. Rossi nutzte die Gelbphase und stoppte erneut, ging Risiko bei der Strategie. Auf den weichen Reifen machte Rossi beim chaotischen Restart gleich fünf Positionen gut, in weiterer Folge überholte er mit vollem Risiko. Innerhalb von sechs Runden kämpfte sich Rossi von P20 aus bis auf P7 nach vorne! An der Spitze fuhren indes weiter Hunter-Reay, Dixon, Pagenaud, Power und Andretti.

Die Schlussphase: Rossi und seine Crew gingen weiter All-in: In Runde 60 eröffneten sie die letzte Stopp-Runde. Dixon ging kein Risiko ein und zog eine Runde nach. Nach Abschluss der letzten Stopps lautete die Reihenfolge der Top-5: Hunter-Reay, Dixon, Power, Pagenaud, Rossi. In den letzten 15 Runden rückte Power Dixon auf die Pelle, für einen Angriff sollte es jedoch nicht mehr reichen. Dahinter musste Rossi noch P5 an Andretti abtreten.

Die Reihenfolge im Ziel: Ryan Hunter-Reay fuhr am Ende einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg nach Hause, dahinter erreichten Scott Dixon, Will Power, Simon Pagenaud und Marco Andretti das Ziel. Sebastien Bourdais luchst Alexander Rossi in der letzten Runde noch P6 ab, Josef Newgarden wird Achter vor Patricio O'Ward und Ed Jones.

IndyCar: Die Saison 2018 von Scott Dixon

Dixon krönt eine beeindruckende Saison 2018 mit seinem fünften Titelgewinn. Die Konkurrenz schlägt er mit schier unfassbarer Konstanz. Lediglich bei zwei Rennen schaffte es der Iceman der IndyCar-Serie nicht in die Top-8: In Long Beach wurde Dixon Elfter, in Iowa Zwölfter. Solch eine Bilanz kann kein anderer IndyCar-Pilot vorweisen. Dabei lief es zu Saisonbeginn noch nicht wirklich wie gewünscht. Den ersten Saisonsieg holte Dixon erst im ersten Lauf beim Double Header in Detroit, dem siebten Rennen des Jahres.

Am nächsten Rennwochenende in Fort Worth legte Dixon gleich den zweiten Triumph nach, womit er erstmals in diesem Jahr die Tabellenführung übernahm. Danach sollte der Chip-Ganassi-Pilot nicht mehr von der Spitze zu verdrängen sein. Schlüsselmoment zum Gesamtsieg war sein dritter Saisonsieg in Toronto, als alle Titelkonkurrenten schwächelten. Nicht weniger beeindruckend aber auch seine Fahrt zu Platz fünf in Portland. Dort war Dixon in eine Startkollision verwickelt, die sein Wagen wie durch ein Wunder ohne große Kratzer überstand, was die anschließende Aufholjagd im Rennen erst ermöglichte.