Nach einem Actionreichen "Indy 500", das für Deinen Teamkollegen, Kyle Kaiser, ja leider mit einem frühen Ausfall endete, haben sich die Trucks von Juncos Racing gleich direkt auf den Weg nach Michigan gemacht...
Rene Binder: Die Distanz beträgt keine 500 Kilometer, das ist für amerikanische Verhältnisse ja nur ein Katzensprung. Was INDYCAR allerdings zu einer echten Herausforderung macht, ist die direkte Umstellung vom Highspeed-Oval auf einen engen Stadtkurs. Ich habe am Wochenende natürlich sehr mit meinen Jungs von Juncos Racing mitgefiebert und kann es kaum mehr erwarten, selbst wieder in unserem Chevy-Dallara Platz zu nehmen."

Für ein Rookie-Team mit nur einem Fahrzeug, das sich noch dazu zwei Rookies teilen, hat sich Juncos Racing bislang überraschend gut aus der Affäre gezogen. Wie bewertest Du Deine Chancen auf dem Stadtkurs von Detroit?
Rene Binder: Wir haben nun jede Menge Daten auf verschiedenen Rennstrecken gesammelt und fahren jetzt zum dritten Mal in dieser Saison auf einem Stadtkurs. Das sollte uns doch etwas Stabilität geben. Der Teamkollege hat auf dem Stadtkurs von Long Beach immerhin Platz 16 erreicht und ich dasselbe Resultat im Barber Motorsports Park. Es wäre natürlich toll, wenn wir uns noch weiter in Richtung Top-10 bewegen könnten.

Nach den irren Topspeeds von über 370 Stundenkilometern im Indianpolis Motor Speedway, werden die Fahrer und ihre Boliden auf dem Stadtkurs von Detroit eher durch die vielen Bodenwellen an ihre Grenzen gebracht. Wie kann man sich darauf vorbereiten...
Rene Binder: Eigentlich überhaupt nicht und das ist genau der Reiz an der Sache. Du kannst noch so viel im Simulator arbeiten, aber am Ende musst Du dieses Auto mit seinen 700 PS auf der Strecke halten und dich mit viel Gefühl dem Grenzbereich nähern. Es wird ganz sicher eine Trainings-Session brauchen, bis ich die Strecke im Griff habe. Dann werde ich mich voll auf die rot-markierten Qualifying Reifen konzentrieren, mit denen man auf der Stoppuhr noch einmal die entscheidenden Zehntel herausholen kann. Es ist gut, dass es ein Doppelrennen ist, ein so genannten "Duel", das heißt zwei Chancen, um ein anständiges Ergebnis einzufahren.