Ein Crash zwischen drei Fahrzeugen rückte das Geschehen beim IndyCar-Rennen in Pocono in den Hintergrund. Während der Runde der dritten Boxenstopps in Umlauf 64 von 200 krachten Charlie Kimball, Helio Castroneves und Alexander Rossi ineinander. Rossi war gerade von seinem Service losgefahren und kollidierte mit Kimball, der im Begriff war, seine Crew anzusteuern.

Rossi wurde bei diesem Zwischenfall in den unbeteiligten Castroneves geschleudert. Der Brasilianer hatte dabei mächtig Glück, dass sein Helm nicht vom linken Vorderrad Rossis getroffen wurde. Will Power holte währenddessen in Pocono seinen vierten Sieg in den letzten sechs Rennen und ist damit im Meisterschaftskampf gegen Simon Pagenaud wieder ganz dick im Geschäft.

Die Startaufstellung: Mikhail Aleshin stellte seinen Dallara-Boliden mit einem Schnitt von 220,445 Meilen pro Stunde auf die Pole-Position. Neben ihm aus der ersten Reihe startete Josef Newgarden. In Reihe zwei standen Takuma Sato und Helio Castroneves, gefolgt von Carlos Munoz und James Hinchlcliffe. Die Top-10 beschließen Alexander Rossi, Will Power, Tony Kanaan und Ed Carpenter.

Die Startphase: An der Reihenfolge der ersten Drei änderte sich am Start nichts, Aleshin behauptete seine Führung vor Newgarden und Sato. Dahinter arbeitete sich Munoz an Castroneves vorbei auf Position vier. Eine ganz frühe Gelbphase gab es bereits im zweiten Umlauf, als Sato seinen Boliden in die Wand schmiss. Die großen Gewinner der Anfangsphase aber waren Rossi, der sich bis zur zweiten Stopprunde bis auf Platz zwei hinter Aleshin vorkämpfte, und Ryan Hunter-Reay, der von Startplatz 22 bis auf Position vier hinter Newgarden nach vorne kam.

Der weitere Rennverlauf: In der zweiten Stopprunde um Runde 65 schließlich passierte der schrecklich aussehende Unfall zwischen Kimball, Castroneves und Rossi, was eine zweite Full Course Yellow auslöste. Aleshin konnte seine Führung bis kurz nach der fünften Stopprunde behaupten, in Runde 134 war Hunter-Reay vorbei, kurz danach zogen auch Newgarden und Power vorbei. Power fuhr bis dahin ein unauffälliges Rennen, arbeitete sich während der fünften Stopprunde aber klammheimlich auf Platz vier vor.

Nach der sechsten Stopprunde und einer weiteren Full Course Yellow, die vom gecrashten Meisterschaftsleader Simon Pagenaud verursacht wurde, fand sich Power auf einmal an der Spitze wieder. Der Penske-Pilot kämpfte munter gegen Aleshin und Newgarden um die Spitzenposition. Eine weitere Gelbphase gab es gut 20 Runden vor Schluss, da Trümmerteile auf der Strecke lagen. Doch Power fuhr am Ende das Rennen souverän nach Hause. Der Mann der Schlussphase jedoch war Ryan Hunter-Reay. Zwischenzeitlich schon überrundet, kämpfte sich der Amerikaner Platz für Platz nach vorne.

Die Platzierungen im Ziel: Will Power holte sich also den Sieg mit knapp einer Sekunde vor Aleshin. Hunter-Reay kämpfte sich innerhalb der letzten 21 Runden noch von Platz zwölf vor bis auf das Podest! Vierter wurde Newgarden, der seinen Platz gegen Sebastien Bourdais und Dixon verteidigen konnte. Die weiteren Top-10: Carlos Munoz, Juan Pablo Montoya, Tony Kanaan und James Hinchcliffe.

Die Gesamtwertung: Es wird immer spannender! Von einst knapp 80 Punkten Vorsprung sind Simon Pagenaud an der Spitze der Gesamtwertung noch 20 Zähler auf Will Power geblieben. Power hat mit vier Siegen aus den letzten sechs Rennen klar das Momentum auf seiner Seite, 497:477 steht es. Um Gesamtrang drei kämpft ein Quartett. Hier hat nach Pocono Josef Newgarden mit 397 Punkten die bessere Ausgangslage gegenüber Scott Dixon (386), Helio Castroneves (384) und Tony Kanaan (380).