BMW kehrt 2023 wieder in die Topklasse bei Langstrecken-Rennen zurück. Das Unternehmen hatte im Juni den Einstieg in die LMDh-Klassse der IMSA bekanntgegeben. Am Samstag präsentierte der Konzern am Rande des Finales der nordamerikanischen Langstrecken-Meisterschaft eine Konzeptstudie des Fahrzeugs, mit dem ein erfolgreicher Angriff auf die Klassiker in Daytona und Sebring gelingen soll.

Designskizze basierend auf Dallara-LMP2

Die Designskizze des LMDh-Prototypen entstammt der Feder von BMW M Motorsport und der BMW-Designworks-Gruppe. Gemäß den Vorgaben der LMDh-Regularien muss das Fahrzeug auf dem Chassis eines bestehenden LMP2-Boliden basieren. BMW entschied sich dabei für eine Zusammenarbeit mit Dallara, die in den letzten Jahren mit dem P217 im Endurance-Sport vertreten waren.

Der Leiter von BMW Group Designwork Michael Scully erklärte das Konzept folgendermaßen: "Bei diesem Projekt geht es darum, die ikonischen Elemente der Design-DNA von BMW M Motorsport mit der auf Perfomance ausgelegten Architektur eines ultramodernen Prototypen zu vereinen."

Als erstes ins Auge sticht bei der massive Grill an der Front des noch namenlosen Langstrecken-Fahrzeugs. Da BMW in der Presseaussendung nur Bilder aus der Front-Perspektive des Fahrzeugs veröffentlichte, lässt sich allerdings noch schwer abschätzen, wie das Heck des Wagens im Detail aussehen soll.

RLL bleibt IMSA-Einsatzteam

Gleichzeitig verkündete BMW beim Petit Le Mans in Road Atlanta auch die Aufstellung für das LMDh-Projekt. Rahal-Letterman-Lanigan Racing (kurz: RLL) wird die beiden Einsatzwagen des Münchner Autobauers in der nordamerikanischen Langstrecken-Meisterschaft an den Start schicken. Das Team rund um den ehemaligen CART-Piloten Bobby Rahal, das gleichzeitig auch in der Indycar an den Start geht, vertritt BMW M Motorsport bereits seit 2009 in den USA.

"Ich freue mich sehr, dass unser LMDh-Projekt mit der Bekanntgabe des BMW Teams RLL als Einsatzmannschaft der beiden Prototypen den nächsten Meilenstein erreicht hat. Wie bereits mit Chassispartner Dallara haben wir auch mit der Crew um Teamchef Bobby Rahal herausragende Expertise und jahrzehntelange Erfahrung auf höchstem Niveau an unserer Seite.", wird BMW-M-Geschäftsführer Franciscus van Meel in der Aussendung zitiert.

BMW M-Motorsport-Leiter Mike Krack meinte in Bezug auf die langjährige Zusammenarbeit mit RLL: "In dieser Zeit haben wir alle gemeinsam die IMSA-Serie bestens kennengelernt und große Siege gefeiert. Nun ab 2023 in der höchsten Klasse anzutreten und um Gesamtsiege zu fahren, ist aus unserer Sicht der nächste logische Schritt."

RLL debütiert 2022 den BMW M4 GT3

Zuletzt fuhr RLL mit dem BMW M8 GTE in der GTLM-Klasse der IMSA. Mit dem Ende der diesjährigen IMSA-Saison wird dieses Fahrzeug aber in Rente geschickt. Gleichzeitig stellt die Meisterschaft auch die GTE-Kategorie komplett ein. Für 2022 wandert RLL deshalb in die GTD-Klasse ab, die mit GT3-Boliden ausgefahren wird, und bringt dort den neuen BMW M4 GT3 an den Start.

RLL-Boss Bobby Rahal sagte: "Für mich wird sowohl persönlich als auch beruflich ein Traum wahr. Jetzt zuerst mit dem brandneuen BMW M4 GT3 Rennen zu fahren und danach mit dem BMW Team RLL den nächsten Schritt zu machen und in der LMDh-Klasse um Gesamtsiege zu kämpfen, ist genau die Richtung, in die wir gehen wollten."

Ob BMW auch plant den LMDh-Wagen in der WEC und somit auch in Le Mans an den Start zu schicken ist nach wie vor unklar. BMW M-GmbH-Geschäftsführer Markus Flasch sagte im Juni gegenüber Motorsport-Magazin.com dazu: "Der Einsatz in der WEC und in Le Mans ist absolut möglich".