Mit Acura hat sich ein dritter Hersteller offiziell zum neuen LMDh-Reglement bekannt, unter dem ab 2023 Teilnahmen bei den wichtigsten Langstreckenrennen der Welt von Daytona bis Le Mans möglich sein sollen. Nach Audi und Porsche entwickelt nun auch der US-Ableger von Honda einen eigenen Prototypen, der in den Topklassen der Rennserien WEC und IMSA an den Start gehen kann.

Acura gab den im Vorfeld erwarteten Schritt wenige Tage vor dem 24-Stunden-Rennen von Daytona (30./31. Januar 2021) in einer Mitteilung bekannt. Von einer Teilnahme auch in der WEC-Langstreckenweltmeisterschaft war zunächst nicht die Rede. Im Fokus des Schreibens stand die US-amerikanische IMSA-Serie, in der Acura in den vergangenen beiden Jahren alle Meisterschaften in der DPi-Klasse errang.

"Wir alle bei IMSA sind begeistert von der Reaktion auf das Konzept von LMDh und globaler Konvergenz", sagte IMSA-Präsident John Doonan. "Angesichts der bereits angekündigten Verpflichtungen und der Anzahl der Autohersteller, die LMDh weiterhin als Marketing- und Technologieplattform untersuchen, gibt es eine enorme Dynamik für die Zukunft unseres Sports." Ein Dutzend Hersteller war in die Entwicklungsgespräche der neuen Prototypen-Kategorie involviert.

Während die LMDh-Autos in der IMSA-Serie auf die DPi-Boliden als Topklasse folgen, sollen sie in der WEC ebenso siegfähig sein wie die neuen Hypercars von Toyota und Glickenhaus. Sowohl LMDh als auch Hypercars sind per Reglement auf eine maximale Systemleistung von 500 kW respektive 680 PS beschränkt.

Aus Kostengründen werden alle LMDh-Hersteller einheitliche Hybridsysteme von Bosch (E-Maschine, Inverter, Vehicle Control Unit, Brake-by-Wire-System) und Williams sowie Xtrac (Battery Management System und Getriebe) nutzen. Hinzukommen Einheits-Chassis, wahlweise von Dallara, Ligier, Multimatic oder Oreca.

So könnten die neuen LMDh-Rennwagen aussehen, Foto: ACO
So könnten die neuen LMDh-Rennwagen aussehen, Foto: ACO

Experten rechnen mit Gesamtkosten von 25 bis 30 Millionen Euro für einen Hersteller, um mit LMDh-Autos bei den wichtigsten Langstrecken-Rennen der Welt um Gesamtsiege kämpfen zu können. Diese Budgets bewegen sich etwas unter dem Rahmen eines Formel-E-Engagements und sind rund etwa zehn Mal günstiger als die vergangenen LMP1-Projekte von Audi, Porsche oder Toyota.

Welches Team für Acura die Renneinsätze durchführen wird, wurde offiziell noch nicht bekanntgegeben. Zum Ende der vergangenen Saison hatte sich die Honda-Tochter von Penske Motorsport getrennt. Ab dem IMSA-Auftakt in Daytona am kommenden Wochenende setzen stattdessen die beiden Teams Wayne Taylor Racing und Meyer Shank Racing je einen Acura ARX-05 in der DPi-Kategorie ein.

MSR-Mitbesitzer Michael Shank in einem Statement: "Es sind sehr aufregende Neuigkeiten für uns als Team. "Wir wissen, dass LMDh auf einem sehr hohen Niveau sein wird. Ich bin jetzt seit fünf Jahren bei Acura und ihr Engagement ist unübertroffen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie ihr Paket aussieht."