Drei Marken dürfen nach den 12h von Sebring 2020 jubeln: Mazda, Acura und Porsche! Während Mazda in einem dramatischen Titelrennen in der DPi-Klasse seinen ersten größeren Langstrecken-Rennsieg in der IMSA einfuhr, sicherte sich Acura beim Abschied von Penske den Titel 2020. Porsche wiederum siegte in beiden GT-Klassen.

Mazda entschied das Rennen in der Top-Klasse DPi für sich. Die Rennentscheidung fiel rund eine halbe Stunde vor Schluss, als mit beiden Autos (Jarvis / Nunez / Pla in der #77 vor Bomarito / Tincknell / Hunter-Reay in der #55) führte. Ein beschädigter Reifen warf die #77 schließlich auf Rang drei zurück und machte den Weg zum Sieg frei für die #55. Dazwischen fuhr der Penske-Acura #6 (Montoya / Cameron / Pagenaud) als Zweiter über die Ziellinie.

Dramatisch wurde es hingegen im Titelkampf: Die Gesamtführenden und Pole-Setter Castroneves / Taylor (unterstützt von Alexander Rossi) im Penske-Acura #7 mussten bereits in der ersten Stunde des Rennens aufgrund eines Defekts am Turbolader zur Reparatur hinter die Mauer. Nachdem das Teil ausgetauscht wurde, fuhr man aussichtslos auf dem achten und letzten Platz in der Kategorie weiter und sah auf diesem auch die Zielflagge.

Der nächste Titelanwärter in Problemen war der WTR-Cadillac #10 (Van Der Zande / Briscoe / Dixon): Nach einer Berührung mit dem Mazda #77 knapp vor Rennhalbzeit musste auch dieses Auto für längere Zeit repariert werden. In diesem Fall wurde der Kühler getauscht. Hinzu kamen noch zwei Durchfahrtsstrafen, was letztlich in Rang sieben mündete.

Damit war eigentlich der Weg zum Titel frei für Pipo Derani im AX-Cadillac #31 (Nasr / Derani / Chaves). Doch Derani ließ sich in der drittletzten Stunde auf ein heftiges Duell mit dem Acura #6 ein, was ihm eine Durchfahrtsstrafe und eine beschädigte Lenkung einbrachte. Somit durften am Ende Helio Castroneves und Ricky Taylor im Acura #7 über den IMSA-Titel 2020 jubeln. Kurios: Für Castroneves ist es der allererste Titelgewinn in seiner Karriere!

In der LMP2-Klasse war es eine glasklare Sache: Kelly / Trummer / Huffaker siegten im Oreca #52 von PR1 Mathiasen Motorsports mit einem Vorsprung von zwei Runden.

12h Sebring: Porsche gewinnt beide Klassen, verpasst aber Titel

Der BMW #25 (Spengler / De Phillippi / Herta) schien das Geschehen in der GTLM-Klasse im Griff zu haben, gab den Sieg in der Schlussphase aber aus der Hand. Beim letzten Restart des Rennens wurde man schuldlos in eine Kollision zwischen zwei GTD-Fahrzeugen verwickelt. Das warf den M8 zusammen mit einem fälligen Reparaturstopp auf P4 hinter dem Schwesterauto #24 (Krohn / Edwards / Farfus) zurück und brachte Porsche auf die Siegerstraße.

Am Ende gewann die #911 (Tandy / Makowiecki / Bamber) vor der #912 (Bamber / Vanthoor / Jani) und den beiden BMW. Corvette spielte beim Rennausgang letzten Endes keine Rolle, obwohl man noch in der drittletzten Stunde führte. Beide Autos erlitten Aufhängungsschäden und wurden mit deutlichem Rundenrückstand gewertet.

Porsche durfte sich auch in der GTD-Klasse über einen unerwarteten Sieg freuen. Hardwick / Long / Heylen im 911er mit der #16 gewannen und profitierten dabei von jenem Zwischenfall beim letzten Restart, der auch in der GTLM-Klasse die Entscheidung brachte. Zweiter wurden James / De Angelis / Turner im Aston Martin #23 vom Heart of Racing Team vor Farnbacher / McMurry / Michimi im Meyer-Shank-Acura #86.

Obwohl Porsche in beiden GT-Klassen die 12h von Sebring gewann, reichte es nicht mehr für einen Titelgewinn in der IMSA-Saison 2020. Die GTLM-Klasse war schon vor dem Rennen zugunsten der Corvette #3 entschieden, in der GTD-Klasse reichte Mario Farnbacher und Matthew McMurry der dritte Platz zum Meisterschaftsgewinn.