Ein geschichtsträchtiger Sieg gelang Dominik Baumann vergangenes Wochenende bei der Acura Sports Car Challenge in Mid-Ohio. Der Österreicher und sein Teamkollege Kyle Marcelli feierten in Lexington/Ohio den ersten Sieg für Lexus seit dem Einstieg in die IMSA WeatherTech Sportscar Championship. Mit 68 Punkten fehlen dem 3GT Racing-Duo 27 Zähler auf die Meisterschaftsführenden. Damit ist das Fahrerduo mitten im Kampf um den Titelgewinn.

Bevor es zum nächsten IMSA-Abenteuer in Detroit geht (01. bis 02. Juni), startet Baumann kommendes Wochenende bereits zum sechsten Mal beim prestigeträchtigen ADAC Zurich 24h-Rennen.

Dominik, sensationeller Sieg in deinem gerade erst dritten IMSA-Rennen. Glückwunsch!
Dominik Baumann: Vielen Dank! Abgesehen davon, dass ich zum ersten Mal in der IMSA die Ziellinie als Erster überquert habe, ist es natürlich etwas ganz Besonderes, auch für Lexus den ersten Sieg seit dem Einstieg in die Serie eingefahren zu haben. Wir hatten vorab einen Test in Mid-Ohio, was uns sicherlich geholfen hat, uns zu akklimatisieren und Vorarbeit für das Rennen zu leisten.

Ihr wart von der ersten Session an ganz vorne mit dabei...
Dominik Baumann: Ja, wir sind vom ersten Training an gut zurechtgekommen. Der Kurs in Mid-Ohio macht auch eine Menge Spaß. Vom Layout der gesamten Anlage her erinnert mich die Strecke ein wenig an Brands Hatch, hat eher einen europäischen Charakter. Es gibt eine Menge Höhenunterschiede und der Kurs ist grundsätzlich sehr flüssig. Und wenn man auf einer Strecke erfolgreich ist, dann mag man sie automatisch.

Dein Teamkollege saß diesmal beim Qualifying hinter dem Steuer. Wie hast du das Zeittraining miterlebt?
Dominik Baumann: Kyle hat einen Top-Job abgeliefert und war wenige Hundertstel hinter der Bestzeit, die unser Schwesterauto gefahren ist. Beide Lexus RC F GT3 hatten einen Megaspeed, der Drittplatzierte war ein Lamborghini - und ihm fehlte bereits eine halbe Sekunde auf die Bestzeit. Die Ausgangslage war dadurch nahezu perfekt für uns und wir wussten, dass wir den Speed haben, um unseren ersten Sieg einzufahren.

Wie lief das Rennen?
Dominik Baumann: Den ersten Stint ist Kyle gefahren. Am Start hat er einen Platz verloren, kurz darauf hat er sich Platz zwei jedoch wieder geschnappt. Als ich dann nach etwas weniger als einer Stunde dran war, hatten wir einen Rückstand von etwa sechs Sekunden auf unser Schwesterauto. Wir haben uns für einen klassischen Undercut entschieden und waren ein paar Runden früher in der Box. Nach dem Fahrerwechsel habe ich unglaublich gepusht. Als unser Schwesterauto schließlich nach dem Stopp auf die Strecke kam, lagen wir in Führung. Die Strategie hat sich voll ausgezahlt. Ich bin dann im weiteren Verlauf meines fast zweistündigen Stints gut weggezogen.

Dennoch kam es in der Schlussrunde zum Shodown. Was ist passiert?
Dominik Baumann: Wir haben grundsätzlich das Problem, dass bei uns die Reifen stärker abbauen als bei der Konkurrenz, was auch unser Schwesterauto betrifft, das als Viertes ins Ziel gekommen ist. In den letzten paar Runden hat unsere Pace deutlich nachgelassen. Vor allem hat uns durch den hohen Reifenverschleiß Traktion auf der Hinterachse gefehlt. Die Konkurrenz machte in der Schlussphase über eine Sekunde pro Runde auf uns gut. Auf der letzten klebte der zweitplatzierte Acura bereits an meiner Stoßstange. Ich musste covern und habe das letzte bisschen Performance aus den Reifen gequetscht. Als ich schließlich die Zielflagge sah, war die Erleichterung groß.

Dein nächstes Rennwochenende in der IMSA findet in Detroit statt...
Dominik Baumann: Ich war dort noch nie unterwegs, freue mich aber unglaublich. Detroit ist ein toller Straßenkurs bei dem das Qualifying ein entscheidender Faktor über den Rennausgang sein wird. Das Rennen ist auch wesentlich kürzer und es wird auf einen Stopp hinauslaufen. Der Kurs liegt unserem Lexus RC F GT3, daher sollten wir auch dort eine gute Figur abgeben und bestenfalls um den Sieg mitfahren.