Hinter Fernando Alonso liegt ein turbulentes Wochenende. Der spanische Formel-1-Star absolvierte beim 24-Stunden-Rennen in Daytona sein Renn-Debüt im Langstrecken-Sport. Wir lassen sein Wochenende beim IMSA-Auftakt 2018 noch einmal Revue passieren:

24h Daytona 2018: Die Highlights des Rennens: (09:30 Min.)

Fernando Alonso in Daytona: So liefen Trainings und Rennen

Problematischer Auftakt: Der Start in sein erstes Langstrecken-Wochenende verlief für Fernando Alonso denkbar schlecht. In den ersten 60 freien Trainingsminuten stopfte sein Teamkollege Phil Hanson den Ligier #23 von United Autosports schon nach wenigen Minuten in die Mauer und verursachte damit eine Trainingsunterbrechung. Die Session konnte man danach wegen der Reparaturarbeiten nicht mehr wieder aufnehmen, sodass am Ende Platz 18 und gerade einmal vier Runden zu Buche standen.

Solide Leistungen in den weiteren Sessions: Danach lief es einigermaßen glatt für Alonso und seine Teamkollegen. Im FP2 und dem anschließenden Qualifying lagen sie 0,9 Sekunden hinter der Spitze. Alonso übernahm im Qualifying das Steuer des Ligier #23. Trotz des relativ geringen Rückstands stand unterm Strich "nur" Startplatz 13; das Feld präsentierte sich brutal ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die DPi. Immerhin: Alonso konnte die anderen beiden Ligier deutlich hinter sich lassen. Im FP3 war man dann als Fünfter gar bester LMP2 des gesamten Feldes. Im FP4 rangierte man auf Platz 16.

24h Daytona 2018: Das Qualifying in voller Länge: (01:19:30)

Immer wieder Pech im Rennen: Alonso und seine Teamkollegen Lando Norris und Phil Hanson waren im Rennen gut aufgelegt und mischten munter in den Top-10 mit. Auf Platz sechs liegend ereilte sich jedoch das erste Problem: Ein Reifenschaden, der weitere Folgeschäden nach sich zog, kostete dem Ligier #23 vier Runden. Nach knapp zehn Stunden kam ein Bremsdefekt hinzu, die fällige Reparatur dauerte eine gute halbe Stunde. Auch kurz vor Schluss gab es nochmal eine längere Reparaturpause. Am Ende hatte man zwar 90 Runden Rückstand und wurde 38. Im Gesamtklassement, doch immerhin: die Zielflagge sahen Alonso und seine Kollegen.

Das sagt Alonso...

...zu seinem Langstrecken-Debüt in Daytona: "Ich habe das Wochenende sehr genossen. Nur leider hatten wir zu viele Probleme, die nicht in unserer Hand lagen, einige unglückliche Situationen wie etwa den Reifenschaden. Zu Beginn waren wir noch das letzte Auto in der Führungsrunde, aber der Plattfuß hat uns um vier Runden zurückgeworfen. Das Auto war nämlich ziemlich beschädigt. In die Nacht hinein war das Auto überraschenderweise sehr konkurrenzfähig, was zuvor noch nie der Fall war. Wir hatten nach den Trainings einige Veränderungen vorgenommen und waren heute konstant eines der schnellsten Autos. Das hat uns viel Selbstvertrauen gegeben und wir konnten auch dank der Cautions zwei Runden aufholen. Danach hatten wir Bremsprobleme, die zuvor noch nie aufgetreten waren und die uns viel Zeit gekostet haben."

Der Ligier #23 stand immer wieder an der Box, Foto: United Autosports
Der Ligier #23 stand immer wieder an der Box, Foto: United Autosports

"Aber trotz unserer Probleme bin ich jetzt auf den Geschmack gekommen. Ich habe gelernt, wie man mit der Müdigkeit, dem Verkehr, den Full Course Yellows, dem Fahren in der Nacht, den Fahrerwechseln und der Vorbereitung zwischen den Stints umgeht. Wenn ich also wieder bei einem 24-Stunden-Rennen starte, bin ich viel besser vorbereitet. Jetzt glaube ich, kann ich Prototypen auf einem höheren Level bewegen als noch vor zwei Wochen. Das schönste war aber, zu sehen, wie konkurrenzfähig wir waren. Mit einem Paket, das am Anfang noch nicht so gut aussah, haben wir es geschafft, den Spieß umzudrehen und uns ein konkurrenzfähiges Auto zu erarbeiten. Ich verlasse Daytona mit großartigen Erinnerung und vielen neuen Lektionen."

...zu seinen Chancen auf einen Start in Le Mans nach dem Rennen in Daytona: Am Donnerstag vor dem Rennen wurde Alonso von den Medienvertretern vor Ort gefragt, wie hoch er seine Chancen auf einen Start in Le Mans 2018 einschätzt. Seine Antwort lautete da noch: 50:50. Nach den 24 Stunden von Daytona haben sich die Chancen offenbar erhöht, Alonso jedenfalls meint, das Verhältnis wäre jetzt 60:40. Daytona sei eine absolut perfekte Vorbereitung auf Le Mans, er wäre jetzt besser dafür vorbereitet als für das Indy500, so Alonso im Gespräch mit 'Sportscar365'.