Dirk, wie kam Ihr Gastauftritt als Dozent an der TU München zustande, und wie hat Ihnen diese Rolle gefallen?
Dirk Werner: "Ich wurde von BMW Ingenieuren angesprochen, die im Rahmen dieser Reihe auch schon Vorlesungen an der TU gehalten hatten. Sie haben noch einen Fahrer gesucht, der aus seiner Sicht über den Motorsport referiert. Das Thema hat mich interessiert, und ich wollte diese Vorlesung gerne halten. Das habe ich nun schon zum zweiten Mal gemacht und von den durchaus anspruchsvollen Studenten sehr positives Feedback bekommen. Schließlich kann niemand außer einem Fahrer selbst die subjektiven Eindrücke im Cockpit wiedergeben."

Wie beurteilen Sie mit etwas Abstand das dramatische Finish bei den 24 Stunden von Daytona, als Sie den Sieg nur um 0,478 Sekunden verpasst haben?
Werner: "Es ist Wahnsinn, am Ende eines 24-Stunden-Rennens nur um wenige Zehntelsekunden vom Führenden getrennt zu sein. Dieser Sprint in Richtung Ziel in den letzten Runden war sehr aufregend. Es ging nach der letzten Gelbphase noch einmal um alles, und die Chance auf den Sieg war da. Ich denke zwar nicht, dass ich die Corvette aus eigener Kraft hätte überholen können, aber meinem Vordermann hätte jederzeit ein Fehler passieren können. Ich habe ihn jedenfalls so stark unter Druck gesetzt, wie ich konnte. Am Ende hat er keinen Fehler gemacht, aber der zweite Platz war trotzdem ein tolles Ergebnis für mich und das Team."

Stimmt Sie die Leistung in Daytona optimistisch für den Rest der Saison?
Werner: "Auf jeden Fall. Wir waren sowohl bei den Rundenzeiten als auch beim Top-Speed deutlich näher an der Spitze in unserer Klasse dran als im Vorjahr, auch wenn wir damals die gleichen Platzierungen erreicht haben. Wenn man bedenkt, dass gerade in Daytona die Stärken des BMW Z4 GTLM von allen Strecken im USCC-Rennkalender eigentlich am wenigsten zur Geltung kommen, bin ich zuversichtlich, in diesem Jahr um Siege mitfahren zu können."