Während in Europa die Motorsportsaison 2014 noch nicht begonnen hat, ist sie in den USA in vollem Gange. Mittendrin - und vorn dabei - ist Christopher Haase, der in seinem fünften Jahr mit dem Audi R8 LMS noch Neuland erschließt. Motorsport-Magazin.com hat nachgefragt.

2014 fährst Du die ganze Saison für Paul Miller Racing in der GTD-Klasse der USCC: Wie kam es zur Fokussierung auf Amerika in diesem Jahr?
Persönlich macht es mir sehr viel Spaß in Amerika Rennen zu fahren. Das Umfeld, die Rennstrecken sowie die diversen Strategien im Rennen produzieren einfach eine tolle Atmosphäre. Außerdem ist es eine ganz neue Herausforderung die ich gerne annehme.

Wie unterscheiden sich Deine "Arbeitsplätze" diesseits und jenseits des Atlantiks?
Größte Unterschiede zwischen beiden Audi R8 LMS ist, dass der Audi in der Amerikanischen GTD-Klasse im Vergleich zum GT3-Fahrzeug weniger Abtrieb besitzt sowie keine Helferlein von ABS und Traktionskontrolle zur Verfügung stehen. Das Fahren ohne ABS und Traktionskontrolle hat in der USCC natürlich auch einen gewissen Reiz und Herausforderung für den Fahrer. Man kann dort sein Gefühl für das Bremsen und Gasgeben voll ausleben. Auf der anderen Seite freue ich mich aber genauso in Europa zu sein um den Audi R8 LMS ultra GT3 zu pilotieren. Dort wiederherum das ABS und die Traktionskontrolle gekonnt in Performance umzusetzen. Diese Abwechslung tut auf jedem Fall sehr gut.

Bislang ist nicht alles nach Plan gelaufen: Waren Daytona und Sebring frustrierend oder wirkt die Freude über die Teilnahme an den zwei Langstreckenklassikern stärker?
Natürlich ist man auch etwas enttäuscht wenn nicht die möglichen Ergebnisse eingefahren werden; und das ist auch gut so als Sportler. Aber man braucht eben auch das gewisse Glück im Rennsport. Ich freue mich auf jeden Fall bei diesen Klassikern dabei sein zu können und hoffe natürlich nächstes Jahr wieder dort zu starten, um es erneut zu probieren. Geht nicht - gibt´s nicht!

War die Stimmung beim 24-Stunden-Rennen von Daytona nach der Vereinigung von ALMS und Grand-Am anders als im Jahr zuvor?
Die Stimmung hat sich nicht wirklich verändert, aber der Verkehr. Die größte Challenge war ganz klar in beiden Rennen ohne Berührung durch das Rennen zu kommen. Zum einen fährst du um deinen Klassensieg und bist ständig am Limit, dann kommen aber auch noch andere Fahrzeuge die überholt werden müssen oder man selbst überholt wird. Im Nacken der Klassen-Gegner der versucht seine Position zu verbessern. Cleverness heißt da der Schlüssel zum Erfolg.

Seit Anfang des Jahres bist Du als @ChHaase auch bei Twitter: Postest Du jetzt weniger bei Facebook oder wolltest Du einfach etwas Neues ausprobieren?
Ich poste nun alles rund um meinen Motorsport auf beiden Accounts. Auf Wunsch meiner Fans habe ich daher noch den Twitter Account eröffnet.

Wann kann man Dich das nächste Mal an der Strecke sehen ohne Flugtickets kaufen zu müssen?
Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht sagen. Aber hoffentlich schon sehr bald.