Die Riley-Ford-Boliden befinden sich für die Qualifikation zum diesjährigen 12-Stunden-Rennen von Sebring in einer guten Ausgangslage. In allen vier Trainingssitzungen fuhr jeweils ein Fahrzeug mit dem blauen Oval auf der Haube ganz nach vorne. Die Bestzeit in der finalen Übungseinheit am floridianischen Freitagmorgen holte Grand-Am-Rekordmann Scott Pruett für Chip Ganassi Racing (1:53,241 Minuten).

Die Mannschaft aus North Carolina hat auf dem Traditionskurs einen besonders starken Eindruck hinterlassen. Fuhr gestern IndyCar-Meister Scott Dixon im Wagen mit der Startnummer 02 zweimal an das oberste Ende des Klassements, rangierte er heute auf dem zweiten Rang und somit gleich hinter Namensvetter Pruett. Bei Chip Ganassi Racing darf man ergo drei Trainingsbestzeiten und gar eine Doppelspitze zum Abschluss notieren.

Alleinige Favoriten auf die Pole sind die Ford-Mannen aber nicht. Während der Wintertests auf dem Sebring International Raceway zeigte Sébastien Bourdais, was mit einem Corvette-Prototyp auf ebendiesem Kurs drin ist. Dazumal fuhr der Franzose mit 1:52,480 Minuten Bestzeit. Zum Vergleich: Der Richtwert des laufenden Wochenendes liegt bei 1:52,357 Minuten. Auch gestern Nacht wähnte sich Action-Express-Corvette nahe der Spitze.

Corvette setzt ein Ausrufezeichen

Drittschnellstes Fahrzeug war im letzten, 60-minütigen Training der Morgan des Oak-Rennstalls. Olivier Pla bewegte den besten LMP2-Wagen um 0,326 Sekunden langsamer als Pruett sein Daytona-Vehikel. Ähnlich groß dürfte der Rückstand der Le-Mans-Prototypen auch in der Qualifikation ausfallen; nach wie vor scheinen die US-Sportwagen über eine Runde im Vorteil zu sein, obgleich sie erstmals in Sebring unterwegs sind.

Für die Bestzeit unter den GTLM-Autos zeichnete einmal mehr Corvette Racing verantwortlich. Diesmal Schnellster: Antonio García. Der Spanier raste in nur 1:59,133 Minuten durch die 17 Sebring-Kurven. Damit unterbot er sogar die Porsche-Bestmarken der Testfahrten Ende Februar deutlich. Die Zuffenhausener zeigten weder gestern noch heute am Vormittag auf. Zweitstärkste Kraft ist daher gegenwärtig die BMW-Fraktion.

Während Raphael Matos (Performance Tech Motorsports) in der Prototypen-Einheitsklasse PC am zügigsten war, ging der beste Umlauf bei den GTD-Bewerbern an Kévin Estre und Kollegen im Porsche 911 des Teams Park Place Motorsport. Erstmals ernst wird die Lage in Sebring schon in Bälde: Ab 21 Uhr unserer Zeit steigt die Vergabe der Startplätze für das Rennen am Samstag. Rund eine Stunde später dürften die Entscheidungen gefallen sein.