Seven down, two to go – so ähnlich könnte der Funkspruch am Ende des Rennens bei Lucas Luhr und Klaus Graf gelautet haben. Die beiden Deutschen holten für Pickett Racing den siebten Sieg im achten Rennen, für Luhr ist es gar der 48. Triumph gewesen. Noch immer kann er die 50 ALMS-Siege voll machen. In den Prototypenklassen gab es wenig Action: In der LMP2 holte Level 5 Motosport einen Doppelsieg, nachdem die Konkurrenz von Extreme Speed Motorsports Probleme beim Boxenstopp oder mit der Konkurrenz hatte. Dafür herrschte reichlich Action in der GT-Klasse.

Die LMP1-Story ist schnell erzählt: Lucas Luhr gab am Start Gas und war über alle Berge. Die Konkurrenz sah den HPD ARX-03c erst wieder beim Überrunden; Pickett Racing briet jedem anderen Team mindestens zwei 5,513 Kilometer lange COTA-Runden über. Ebenfalls konkurrenzlos fuhr der Lola-Mazda von Dyson Racing mit Tony Burgess und Chris McMurray auf Platz zwei. Enttäuschend hingegen die Vorstellung des neuen DeltaWing Coupés: Die Zeiten von Andy Meyrick und Katherine Legge lagen zeitweise unter GT-Niveau, wenige Minuten vor Schluss schieden sie aus. Hier steht noch viel Arbeit an.

Freud und Leid für Corvette Racing

SRT ging am Ende die Zeit aus, Foto: ALMS
SRT ging am Ende die Zeit aus, Foto: ALMS

Vollgepackt mit Action war wie üblich die GT-Klasse. Die BMW-Pole war schnell Makulatur, lange Zeit kämpften Corvette und SRT um die Führung. Die Tabellenführer, Tommy Milner und Oliver Gavin, schieden jedoch alsbald mit einem Getriebeschaden aus. Ebenfalls mit Problemen aufgeben musste der neue Porsche des künftigen Werksteams Core Autosport. BMW hielt sich zunächst vornehm zurück, während sich der Risi-Ferrari von Matteo Malucelli in den Kampf um die Spitze einschaltete, ab dem Wechsel auf Olivier Beretta aber plötzlich langsamer wurde und keine Rolle mehr spielte.

Spannend wurde es etwa 30 Minuten vor Schluss: BMW hatte sich zurückgekämpft und Dirk Müller versuchte, dem Führenden Corvette-Piloten Antonio Garcia die Führung abspenstig zu machen. Er kam aber nicht vorbei und musste dies teuer bezahlen, denn Kuno Wittmer kämpfte sich in der SRT Viper heran und überholte den BMW kurz vor Schluss. Garcia hatte sich einen kleinen Vorsprung herausgefahren, doch Wittmer schloss die Lücke schnell. Letztlich ging dem Viper-Piloten aber die Zeit aus, Garcia und Jan Magnussen triumphierten vor Wittmer und Jonathan Bomarito, Dritte wurden Dirk Müller und Joey Hand. Magnussen und Garcia sind damit neue Tabellenführer.

Die LMP2 war eine lockere Angelegenheit für Level 5 Motorsports, nachdem die Extreme-Speed-Motorsports-Boliden wegen nicht markierter Qualifying-Reifen von hinten starten mussten. Zwar kämpfte sich Johannes van Overbeek zwischenzeitlich an die Spitze, doch beim Fahrerwechsel auf Ed Brown verlor der HPD mit der Startnummer 02 so viel Zeit, dass die Messe gelesen war. Scott Sharp und Anthony Lazzaro wurden unterdessen Opfer eines rüden Remplers des Ferraris von Townsend Bell, bei dem sie etwa eine Minute verloren. Somit siegten Scott Tucker und Ryan Briscoe vor nochmals Tucker, Marino Franchitti und Guy Cosmo.

Patrick Dempsey auf dem Podium

Für Extreme Speed Motorsports war nicht viel zu holen, Foto: ALMS
Für Extreme Speed Motorsports war nicht viel zu holen, Foto: ALMS

In der LMPC mit einheitlichen Oreca-FLM-Prototypen gab es einen Premierensieg: In Abwesenheit von Colin Braun, der für Core Autosport den GTE-Porsche zu Evaluierungszwecken pilotierte, setzten sich Kyle Marcelli und Chris Cumming für MBRP Performance die texanische Krone auf und triumphierten vor Mike Guasch und und Dane Cameron, die für PR1 Mathiasen Motorsports unterwegs waren. Damit übernahm Guasch die Führung in der Meisterschaft. Rang drei holten Tom Kimber-Smith und Jonathan Bennett.

Die GTC-Klasse sah einen Zweikampf zwischen den Porsche 911 GT3 Cup von TRG und NGT Motorsport. Das entscheidende Manöver kam durch eine Überrundung zustande: Garcia bahnte sich seinen Weg durch die GTC-Spitze und drängte dabei Sean Edwards im NGT-Porsche auf die Außenbahn, wodurch Kontrahent Damien Faulkner durchgehen konnte. Da dieser besser mit seinen Reifen gehaushaltet hatte, konnte er bis ins Ziel zwölf Sekunden Vorsprung herausfahren. Faulkner siegte gemeinsam mit Ben Keating vor Edwards und Henrique Cisneros, auf dem dritten Platz landete Prominenz: Patrick Dempsey und Andy Lally gelang ein umjubelter Podiumsplatz.