Das Meisterteam aus dem Vorjahr schickt in diesem Jahr den Deutschen Markus Reiterberger und den Belgier Bastien Mackels ins Rennen um die Krone in der Superbike-Klasse. Der Ukrainer Sergiy Grygorovych und der Niederländer Leon Bovee greifen in der Superstock-Klasse an. Reiterberger, der seinen Superbike-Titel aus dem Vorjahr verteidigen möchte, war bei den dreitägigen Tests vor dem offiziellen Saisonauftakt der schnellste Mann auf der Strecke. Doch dem 20-Jährigen war klar, dass er nach seinem Titel aus dem Jahr 2013 in diesem Jahr vom Jäger zum Gejagten geworden war. In den beiden Qualifyings setzte er sich gut in Szene und mischte stets um einen der Spitzenplätze mit.

Noch ein weniger vertrauter mit der BMW S1000RR muss der Belgier Mackels werden, der nach seinem Titel in der IDM Superstock als Meister nun sein Talent in der höheren Superbike-Klasse unter Beweis stellen muss. "Die Superbike-Version der BMW hat mehr Power und weniger Gewicht. Hier am Lausitzring merke ich den Unterschied deutlich", erklärte der er. "An meinem Setup vor allem in Richtung Hinterrad-Grip muss ich noch arbeiten." Beide Piloten mussten eine Stunde nach dem Abschlusstraining nochmals zehn Minuten auf die Strecke. Seit diesem Jahr werden die endgültigen Startpositionen unter den neun schnellsten Piloten in dem dritten Training herausgefahren. Reiterberger ließ sich nicht unter Druck setzen und brannte souverän die Bestzeit auf den Asphalt. "Mein Moped lag wie ein Brett", freute er sich anschließend. Mackels musste das Rennen von Startplatz sieben aufnehmen.

Im ersten Rennen waren die Positionen im Kampf um die Podestplätze rasch verteilt. Aus der ersten Runde war Reiterberger als Dritter zurückgekehrt und genau diesen Platz, hinter Javier Fores und Max Neukirchner, hatte der Bayer am Ende auch noch inne. "Ich war der einzige", meinte er nach der Siegerehrung, "der den beiden da vorne zumindest am Anfang einigermaßen folgen konnte. Aber es kamen einfach ein paar Kleinigkeiten zusammen, die zu meinen Rundenzeiten geführt haben. Leider muss ich durch die kühle Witterung den härteren Reifen fahren. Der hält zwar am Ende gut durch, aber mit dem weicheren könnte ich am Anfang besser puschen. Doch dazu ist der Asphalt einfach zu kalt."

Während sich an der Spitze des ersten Superbike-Rennens nicht viel tat, hatte Mackels mit den BMW-Kollegen Stefan Nebel und Marko Nekvasil zu tun. In Ziel landete der Belgier in der Superbike-Wertung dann als Siebter. Nicht ganz das, was er sich für seinen ersten Auftritt vorgenommen hatte. "Ich wusste, dass Nebel hinter mir war", schilderte der BMW-Pilot. "Dann war ich etwas zu spät auf der Bremse, wurde nach außen getrieben und Nebel konnte durchschlüpfen."

Im zweiten Rennen zeigte sich Reiterberger mit seiner BMW S1000RR topfit und leistete die ersten Führungskilometer. Am Ende zeigte der Bayer einen sehenswerten Kampf mit Neukirchner um den zweiten Platz, den er auf der Ziellinie um wenige Millimeter verpasste. "Was für ein tolles Rennen", meinte er trotz dem verpassten zweiten Platz. "In der letzten Runde haben wir uns bestimmt drei, vier Mal überholt. Im zweiten Rennen habe ich den Abstand nach vorne deutlich verkürzt. So kann es weiter gehen."

Zufrieden zeigte sich auch Mackels, der im zweiten Lauf zwar wenig zu tun hatte, aber einen sauberen sechsten Platz nach Hause fuhr. "Ein wenig hat mir zum Dranbleiben gefehlt", meinte er. "Aber ich saß jetzt durch meine Teilnahme bei den 24-Stunden von Le Mans am vorletzten Wochenende jetzt quasi zwei Wochen auf dem Motorrad. Das war ganz schön anstrengend. Meine BMW und ihre Power muss ich einfach noch ein bisschen besser kennenlernen."

Superstock

Bovee landete bei seinem ersten Superstock-Auftritt auf Startplatz sieben, in der Gesamtwertung wurde es Platz 18. Am Abend setzte sich der Niederländer noch mit seinen Mechanikern zusammen. "Ich habe noch ein paar Probleme mit dem Vorderrad", musste er zugeben. Besser lief es für Bovee dann im ersten Rennen, das er als Vierter der Superstock-Wertung beendete. "Im Ganzen betrachtet, war das schon mal nicht schlecht", meinte er. "Wir haben beim Setting auf jeden Fall in die richtige Richtung gearbeitet. Leider war mein Start nicht so toll und dann hing ich ewig hinter zwei Konkurrenten fest. Als ich da endlich vorbei war, bin ich zwar gleich über eine Sekunde schneller gefahren, doch da war die Lücke nach vorne schon da."

Im zweiten Rennen lief es gleich noch besser und der BMW-Pilot aus den Niederlanden durfte für den dritten Rang in der Superstock-Wertung einen Pokal mit nach Hause nehmen. "Am Anfang war ich noch nicht so flott, da ich den härten Hinterreifen gewählt hatte", erläuterte er. "Da hatte ich nicht ganz soviel Grip und es war schwer, zu überholen. Als ich dann später allein unterwegs war, konnte ich meine 41er-Rundenzeiten gut fahren." Grygorovych schlug sich bei seinem ersten Rennen nach seiner Amateurlaufbahn wacker und erreichte in der IDM Superstock-Wertung die Plätze elf und zwölf.

Nach vier Wochen Pause geht es für das Team Van Zon-Remeha-BMW zum Heimrennen ins belgische Zolder.