Souverän siegt Sandro Cortese als Gaststarter das Rennen der IDM 125 auf dem Sachsenring, nachdem er bereits das gesamte Wochenende ein erfolgreiches Testprogramm absolviert hat. Mit 7,8 Sekunden Vorsprung war ihm das oberste Treppchen sicher. Neben ihm standen der Zweitplatzierte Luca Amato, der ein beeindruckendes Rennen zeigte, sowie Jack Miller, der momentan die Tabelle der Achtelliterklasse anführt. Der WM-Vierte konnte mit dem heutigen Sieg eine offene Rechnung mit der IDM begleichen, denn zuvor war es ihm noch nicht vergönnt, ein IDM-Rennen zu gewinnen.

Umso glücklicher ist der Racing Team Germany Pilot mit dem gelungenen Test-Wochenende. Auch heute probierte der 21-Jährige eine neue Reifenmischung am Vorderrad aus, was aber nicht die gewünschte Verbesserung brachte. In Verbindung mit mäßigem Grip, kühlen Temperaturen und starkem Wind, tat sich Sandro daher schwer, auf Zeitenjagd zu gehen und seine Trainingszeit von 1:28,188 zu wiederholen. Für die MotoGP-Weltmeisterschaft brachten die drei Testtage viele wichtige Daten und der siegreiche Abschluss die nötige Motivation, um ab nächste Woche in Assen zum Großen Preis der Niederlande wieder voll anzugreifen.

"Ich bin zufrieden mit dem ganzen Wochenende. Es war ein extrem guter Test. Ich bin glücklich, dass wir das so nutzen konnten, nur leider hatte die Rennstrecke nicht den nötigen Grip und die Bedingungen waren nicht optimal, sodass wir auf Zeitenjagd hätten gehen können. Ich hab mich extrem schwer getan, meine Trainingszeit von gestern hinzubekommen. Wir haben noch einen neuen Reifen ausprobiert, der hätte normalerweise keinen Unterscheid zu dem Trainingsreifen machen sollen, aber ich habe lange Zeit mit dem Einklappen des Vorderrades gekämpft. Trotzdem hab ich versucht, den Rhythmus und die Konzentration so hoch wie möglich zu halten - das hat auch funktioniert. Von daher bin ich glücklich, auch mit dem Team, dass wir so einen erfolgreichen Test hinbekommen haben. Den Fluch IDM hab ich hinter mir gelassen, denn ich habe noch nie ein IDM-Rennen gewonnen", resümierte Cortese.

Chefmechaniker Jürgen Lingg meinte: "Ich bin ganz glücklich mit dem Wochenende. Heute haben wir einen neuen Vorderreifen probiert, weil wir gestern ein paar Probleme hatten. Deshalb haben wir heute eine andere Mischung getestet. Das soll man zwar normalerweise beim Rennen nicht machen, aber es war ja eher ein Test für uns. Es hatte aber leider nicht so gut funktioniert wie wir gedacht hatten. Jetzt wissen wir das zumindest für den Grand Prix und ich denke, dass wir gut gerüstet sind. Wir haben wirklich Vieles aussortiert, er ist sitzen geblieben und mit dem Wetter haben wir Glück gehabt - ein perfekter Test."

Teamchef Dirk Heidolf fügte hinzu: "Es ist natürlich schön, wenn wir hier gewinnen. Es war wirklich ein gutes Rennen. Sandro hat von Anfang an gebissen und hat sich nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Es waren schwierige Bedingungen mit viel Wind und kühlen Temperaturen. Das Motorrad ging wirklich granatenmäßig. Das Team hat einen guten Job gemacht. Und Sandro hat endlich seine kleine Rechnung mit der IDM ausgemerzt, weil er da ja noch nie gewonnen hatte. Wir sind rundherum zufrieden. Es ist auch eine perfekte Motivation für die vier Wochen bis wir wieder hier sind. Was Besseres hätten wir gar nicht machen können als hier zu testen."